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Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Titel: Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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er es ahnt?«
    Die Augen des Ji’Osais glommen vor Begeisterung erneut auf. »Du meinst eine Art Krankheit?«
    Lrashàc nickte, sein Kopf drehte sich, der Blick richtete sich auf den Fflecx. »Er wird uns dabei helfen. Viele gibt es nicht mehr von den Gnomartigen. Wir sollten ihn schützen, solange wir ihn brauchen. Und eine Übersetzerin ist vonnöten. Die Heilige Kaisermutter soll uns eine Übersetzerin schicken, damit wir uns mit dem Fflecx unterhalten können.«
    Mrotòn überlegte nicht lange. »Ich bin sicher, sie wird sofort einwilligen. Und unser kleines Kerlchen wird sich gewiss freuen, den Albae durch Schläue und Giftmischkunst den Tod bringen zu dürfen.« Er nickte dem Draigònt zu. »Gut gemacht. Sehr gut sogar. Meine Zweifel an dir sind verflogen. Es mag sein, dass du heute den entscheidenden Einfall hattest, um Dsôn und seine Schwarzaugen zu Fall zu bringen und die Schmach von einst auszumerzen.« Er gab ihm das Zeichen, zu seinen Brutstatt-Geschwistern zu gehen. »Achte auf deinen Fang. Er darf nicht sterben.«
    Lrashàc deutete eine Verbeugung an und gesellte sich zu den Draigònt, wo er mit anerkennenden Blicken begrüßt wurde.
    Die Acïjn Rhârk setzten sich in Bewegung und kehrten in ihr Lager am Wasserfall zurück; zwei von ihnen wurden noch unterwegs zurück zur Heiligen Kaisermutter entsandt.
    Der Rest erwartete mit Spannung, was ihre Herrscherin antwortete.
    Allen voran Lrashàc.

 
    Ishím Voróo (Jenseitiges Land), einstiges Reich der Fflecx, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Frühjahr
    »Er sagt, sein Name sei Linschibog und er habe etwas Besseres als Gift.« Rîm wandte sich Mrotòn und Lrashàc zu, hatte sich einige Worte als Gedächtnisstütze mit Federkiel auf ein Blatt geschrieben. Einen halben Sonnenmarsch hatte sie dem Fflecx zugehört, nun fasste sie das Gehörte zusammen.
    Rîm, die ein einfaches Gewand trug, war eine Ubari, eine Untergründige, die wegen ihres Aussehens gerne mit den Volk der Zwerge verwechselt wurde, das jedoch weit weg von ihnen lebte.
    Linschibog hockte am Boden der kargen Scheune, trank von dem Wasser, das sie ihm in einem Becher hingestellt hatten, und blickte wie ein ängstlicher Hund zwischen ihnen hin und her. Die Ohren hingen herab, sogar die lange Nase schien an Standkraft verloren zu haben.
    Die Acïjn Rhârk und ihr Gefangener hatten sich in einem der zerstörten Dörfer der Fflecx niedergelassen, um zu prüfen, welche Utensilien sie für ihre Pläne benutzen konnten. Aber der Brand war gründlich gewesen. Nur zwei Bauten taugten als ausbruchssicherer Unterschlupf für Linschibog. Die kleinen Hütten waren für die Krieger viel zu klein, man errichtete das übliche Lager.
    Lrashàc kannte die Zwerge lediglich aus Geschichten, doch auch sie gehörten wie Barbaren nicht in erster Linie zu den Rassen, die seinen Hass entfachten. Rîm war mit Ru’Osai Hôkdra vermählt, der zusammen mit den neuen Truppen ankam und wegen seiner Erfahrung die Angriffe gegen das Reich der Schwarzaugen befehligen sollte. Er stand in der Hierarchie weit über Mrotòn, was dieser mit Ruhe hinnahm. Nach außen, wenigstens. »Etwas Besseres als Gift also. Und was könnte das sein?«
    »Er sagte, wir hätten mit ihm genau den Verbündeten …«
    Mrotòn musste laut auflachen, und der Fflecx zuckte vor Schreck, kroch bebend am ganzen Leib zur Seite. Er fürchtete wohl ungebrochen, gefressen zu werden. »Von Verbündeten war niemals die Rede.«
    Rîm grinste. »Das weiß ich, doch das werden wir ihm nicht sagen.« Sie überflog ihr Aufgezeichnetes. »Er habe alte Schriften gelesen, die darauf schließen lassen, dass die Schwarzaugen anfällig für eine bestimmte Parasiten sind. Die Fflecx hatten diese larvenartigen Tiere untersucht, ob sie zum Giftbrauen gegen die Albae nutzbar seien, aber davon wieder Abstand genommen. Es war einfacher ohne diese Tiere.«
    »Was nutzen uns zwei, drei tote Schwarzaugen?« Mrotòn richtete sich auf und ragte ins Gebälk des Gebäudes.
    »Diese Parasiten seien extrem wild, würden sich schnell in einem lebenden Alb zuerst unbemerkt vermehren und ihn von innen vernichten, ehe sein Körper platzt und sie sich aus ihm ergießen und sich neue Wirte suchen.« Rîm wackelte zweifelnd mit ihrem kahlen Schädel, um ihre Vorbehalte deutlich zu machen. »Ob das die Wahrheit ist, weiß ich nicht.«
    »Hat er gesagt, wo wir diese Würmer finden?«, hakte Lrashàc nach.
    »Linschibog behauptet, er wüsste es.« Rîm fuhr sich über ihren

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