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Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae

Titel: Die Vergessenen Schriften 1: Die Legenden der Albae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und Pulvern beinahe vollständig erhalten waren. Ob sie für das Vorhaben ausreichten, musste Linschibog entscheiden.
    Seine purpurfarbenen Augen machten eine Bewegung am Horizont aus: Ein kleiner berittener Tross näherte sich den verkohlten Befestigungen und hielt zielstrebig darauf zu.
    Ein vorfreudiges Grollen drang ungewollt aus Lrashàcs Kehle: Albae! Und gleich sieben von ihnen!
    Sie saßen auf diesen kolossalen, schwarzroten Stieren, die man im Kampf nicht unterschätzen durfte; auf den Hörnern staken Klingen, mit denen sie Wunden schnitten, die einem Acïjn Rhârk gefährlich werden konnten – vorausgesetzt man war unachtsam genug.
    Die Gruppe eilte auf das niedergebrannte Tor zu.
    Lrashàc musste sie nicht einmal jagen: Sie begaben sich freiwillig in seine Hand!
    Er sah Lanzen, Schwerter, leichte Lederpanzerungen und schloss daraus, dass es sich nicht um erfahrene Krieger handelte. Vermutlich eine Aufklärungsmission. Eine Handvoll Kämpfernachwuchs sollte Erfahrung sammeln.
    Lrashàc grinste dämonisch. Diese Lektion würden sie niemals mehr vergessen.
    Er suchte sich ein gutes Versteck, ohne den kleinen Zug aus dem Blick zu verlieren. Das Gute an den Stieren war, dass sie eine leicht zu verfolgende Spur in dem toten grauen Gras hinterließen. Er würde den Ausgangspunkt der Albae spielend leicht finden.
    Der Trupp schwenkte auf den breiten Torweg ein.
    Lrashàc konnte die Anstrengung in ihren widerlich schmalen Gesichtern ausmachen. Sie litten unter der Wärme, die Sonne brachte sie in ihren Rüstungen zum Schmoren. Die Ermattung machte sie unaufmerksam, die Stiere schnauften und trotteten vorwärts; fahler Staub rollte an den Hufen mit dem Schritt empor.
    Die Albae betraten das Fflecx-Reich und scharten sich unter einem sterbenden, schwarzen Baum zusammen, dessen blattloses Geäst kaum mehr Schutz gegen den sengenden Schein des Taggestirns brachte. Die Stiere witterten, doch sie nahmen den Acïjn Rhârk nicht wahr.
    Lrashàc hielt sich bereit, jederzeit aus seiner Deckung zu springen und in den Angriff überzugehen. Der Geruch, der Anblick machte ihn gierig!
    In ihm erwachte der kaum zu bändigende Drang, die Feinde zu vernichten, seine Zähne in die dünnen Körper zu schlagen, sie aufzufressen und restlos auszulöschen.
    Aber einer von ihnen musste lebendig bleiben.
    Mindestens einer.
    Das bedeutete die noch größere Herausforderung als der Kampf gegen sie.
    Die Albae berieten sich, dann schwärmten sie aus. Sie hatten offensichtlich den Auftrag, die Siedlung auszukundschaften. Sie verteilten sich, sahen sich um, stocherten mit ihren Lanzen in den Trümmern und verkohlten Resten; gelegentlich schrieben sie ihre Beobachtungen nieder.
    Lrashàc kam es entgegen, dass sie sich trennten.
    Seine Sinne erhöhten sich, das Jagdfieber ergriff gänzlich von ihm Besitz.
    Und er wurde hungriger.
    Er hob seine Keule, zog mit der anderen Hand den langen Dolch, der für Albae bereits ein großes Schwert gewesen wäre.
    Als eine Albin an der Ruine vorbeiritt, in der er sich verborgen hatte, schlug er um die Mauer herum und zerschmetterte dem überraschten Stier den breiten Schädel, sodass die Beine sofort unter ihm zusammenbrachen und er zuckend niederfiel.
    Die Stiefel der Albin verfingen sich in den Steigbügeln, und so wurde sie halb von dem Tier begraben. Sie öffnete den Mund zu einem hilfesuchenden Ruf und bekam Lrashàcs Klinge zwischen die Kiefer. Der Stahl verbreitete die Mundwinkel und jagte aus dem Nacken, trennte den Kopf mittig entzwei. Der Schrei verließ niemals ihre Kehle.
    Das Schnauben hinter Lrashàc warnte ihn.
    Der Acïjn Rhârk zuckte herum, und die eisenbewehrten Hörner des nächsten Stieres rammten sich an ihm vorbei in die Hauswand, durchbohrten den Lehm und blieben stecken.
    Dafür prallte eine Lanzenspitze gegen die Brustpanzerung, verbog sich und zersprang mit einem hellen Klirren. Der Alb, der sich im Sattel des Tieres beinahe auf Augenhöhe mit ihm befand, starrte ihn entsetzt an.
    Lrashàc lachte und vollführte eine halbkreisförmige Bewegung mit dem Dolch, der die komplette Seite des Reittieres aufschlitzte und die Gedärme auf den ausgetrockneten Boden klatschen ließ. Ein Fußtritt gegen den Oberkörper schleuderte den Reiter auf die Erde.
    Der Alb ließ die Lanze los, rollte sich ab und wollte sein Schwert ziehen, aber Lrashàcs schwingende Keule erfasste ihn an der rechten Seite, riss die Lederpanzerung in Fetzen und schickte ihn erneut durch die Luft.
    Der Blutgeruch fachte

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