Die vergessenen Schwestern (Hackenholts erster Fall) (German Edition)

Kellertreppe hinauf. Im Haus roch es muffig. Eine klamme Kälte empfing sie, die sofort durch die Kleider drang und den Ermittlern ein unbehagliches Gefühl gab. Sie gelangten in einen kleinen Eingangsbereich, von dem Zimmertüren abzweigten. In einer Mauernische war eine Garderobe eingepasst. Dort erblickte Hackenholt einen nachlässig aufgehängten schwarzen wollenen Swingermantel und einen großen Stoffrucksack. Der Hauptkommissar starrte den Umhang einen Moment lang an, bevor er sich abwandte und die nächstgelegene Tür öffnete. Sie führte ins Wohnzimmer.
    Wie schon von außen zu sehen gewesen war, befand sich rechter Hand ein kleiner Konsoltisch, auf dem Kerzen brannten. Der Luftsog, der beim Öffnen der Zimmertür entstand, ließ sie aufflackern. Dem Tischchen gegenüber, ein wenig weiter zur Mitte des Raumes hin, stand ein Sofa. Darauf ausgestreckt lag ein Frauenkörper.
    Hackenholt rief nicht Constanze Kochs Namen. Wer auf das anhaltende Klingeln und den Radau, den das Öffnen der Kellertür gemacht hatte, nicht reagierte, würde das auch nicht auf sein Rufen hin tun. Stattdessen ging der Hauptkommissar still neben der Frau, die ihn aus ihren offenen, ausdruckslosen Augen ansah, in die Hocke. Es bestand nicht der geringste Zweifel, dass sie tot war. Dennoch legte er ihr routinemäßig zwei Finger an den Hals und tastete nach einem Puls. Sodann wandte er sich zu Stellfeldt um, der an der Zimmertür stehen geblieben war und schüttelte stumm den Kopf.
    Auf dem Couchtisch stand eine Whiskyflasche, daneben lagen vier leere Schachteln Schlaftabletten.