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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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werden.
    Holzpfeiler zogen rasch an ihnen vorbei, als sie ein schnelleres Tempo anschlugen und die Unterstadt hinter sich ließen. Roh behauene Wände boten ihnen mit ihren Schatten genügend Schutz im Fackellicht, und erst als der Lärm der Arbeiter hinter ihnen zu einem fernen Gemurmel verblaßt war, entspannten sie sich ein wenig und schauten voller Erwartung einem Wiedersehen mit den Gefährten entgegen.
    Sie bogen um eine Krümmung in dem Tunnel und stießen fast mit einen Duergar-Wächter zusammen.
    »Was macht ihr denn hier?« bellte der Wächter sie an. Sein Breitschwert aus Mithril glänzte im flackernden Licht der Fackeln auf. Auch seine Rüstung, Kettenpanzer, Helm und glänzender Schild, war aus dem kostbaren Metall, ein einziger Soldat war mit einem Königsschatz ausgestattet!
    Drizzt ging an Entreri vorbei und forderte ihn mit einem Wink auf, er solle sich zurückhalten. Er wollte keine Leichenspur auf ihrem Fluchtweg zurücklassen. Der Meuchelmörder sah ein, daß der Nachtelf im Umgang mit diesem anderen Unterweltbewohner vielleicht mehr Glück hatte. Da der Duergar nicht sehen sollte, daß er ein Mensch war, was die Glaubwürdigkeit jeder Geschichte beeinträchtigt hätte, die Drizzt vielleicht erfand, zog er sich die Kapuze dicht über das Gesicht.
    Der Wächter sprang einen Schritt zurück und riß seine Augen vor Verblüffung weit auf, als er in Drizzt einen Dunkelelfen erkannte. Drizzt warf ihm einen finsteren Blick zu und gab keine Antwort.
    »Äh... was könntest du in den Minen zu suchen haben?« fragte der Duergar und bemühte sich jetzt offensichtlich um einen höflichen Ton.
    »Spazierengehen«, erwiderte Drizzt kühl, der anhaltende Verärgerung über die anfängliche mürrische Begrüßung vortäuschte.
    »Und... äh... wer könntest du sein?« stammelte der Wächter.
    Entreri beobachtete, wie der Dunkelzwerg aus Angst vor Drizzt zitterte. Ganz offensichtlich genossen die Dunkelelfen einen noch größeren Respekt bei den Rassen der Unterwelt als bei den oberirdischen Bewohnern. Der Meuchelmörder merkte sich das und beschloß, mit Drizzt in Zukunft vorsichtiger umzugehen.
    »Ich bin Drizzt Do'Urden aus dem Haus Daermon N'a'shezbaernon, der neunten Familie zum Thron von Menzoberranzan«, antwortete Drizzt, der keine Notwendigkeit für eine Lüge sah.
    »Ich grüße dich!« rief der Wächter, übereifrig bedacht, die Gunst des Fremden zu gewinnen. »Mucknuggle von der Sippe Bukbukken bin ich.« Er verbeugte sich tief, und sein grauer Bart fegte über den Boden. »Nicht häufig begrüßen wir Gäste in den Minen. Suchst du eine bestimmte Person? Oder wie sonst kann ich dir behilflich sein?«
    Drizzt dachte einen Augenblick nach. Wenn seine Freunde den Einsturz überlebt hatten, und er mußte auf diese Hoffnung bauen, dann hatten sie sich auf den Weg zu Garumns Schlucht gemacht. »Ich habe meine Geschäfte erledigt«, sagte er dem Duergar. »Ich bin zufrieden.«
    Mucknuggle sah ihn neugierig an. »Zufrieden?«
    »Dein Volk hat zu tief gegraben«, erklärte Drizzt. »Und dabei habt ihr einen unserer Tunnel beschädigt. Folglich sind wir gekommen, um diese Anlage zu untersuchen, damit sichergestellt ist, daß sie nicht wieder von Feinden der Dunkelelfen bewohnt wird. Ich habe eure Schmieden gesehen, Dunkelzwerg, ihr könnt stolz darauf sein.«
    Der Wächter richtete seinen Gürtel und zog den Bauch ein. Die Sippe Bukbukken war wirklich stolz auf ihre Anlagen, obwohl sie eigentlich alles von der Sippe Heldenhammer gestohlen hatte. »Und du bist zufrieden, sagst du. Und wohin willst du jetzt gehen, Drizzt Do'Urden? Etwa den Boß sehen?«
    »Wen würde ich denn dann aufsuchen, wenn ich diese Absicht hätte?«
    »Kennst du etwa Trübschimmer nicht?« fragte Mucknuggle mit einem wissenden Kichern. »Den Drachen der Finsternis, schwärzer als schwarz und wilder als ein durchgedrehter Tanar-Ri! Ich weiß nicht, was er zu Dunkelelfen in seinen Minen meint, aber wir werden ja sehen!«
    »Ich denke nicht«, erwiderte Drizzt. »Ich habe alles erfahren, was ich erfahren wollte, und jetzt führt mich mein Weg nach Hause. Ich werde weder Trübschimmers Zeit noch die eines Angehörigen deiner gastfreundlichen Sippe je wieder in Anspruch nehmen.«
    »Ich denke, wir gehen zum Boß.« Mucknuggle gab nicht nach, da er jetzt aufgrund von Drizzts Höflichkeit und der Erwähnung seines mächtigen Führers neuen Mut schöpfte. Er kreuzte die schwieligen Arme über der Brust, und das Mithrilschwert lag jetzt deutlich

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