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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sichtbar auf dem glänzenden Schild.
    Drizzt setzte wieder seinen finsteren Blick auf, bewegte einen Finger unter seinem Umhang und zeigte in Richtung auf den Duergar. Mucknuggle beobachtete die Bewegung, wie auch Entreri, der bei der Reaktion des Duergar vor Verwirrung fast zurückwich. Deutlich sichtbar zog aschfahle Blässe über Mucknuggles bereits graues Gesicht. Er stand ganz still da und wagte nicht einmal, Luft zu holen.
    »Mein Weg führt mich jetzt sofort nach Hause«, wiederholte Drizzt.
    »Natürlich, nach Hause!« rief Mucknuggle. »Kann ich dir behilflich sein, den Weg zu finden? Die Tunnel verlaufen hier ziemlich durcheinander.«
    Warum nicht? dachte Drizzt. Ihre Aussichten verbesserten sich vielleicht, wenn sie zumindest den schnellsten Weg gezeigt bekamen. »Eine Schlucht«, sagte er zu Mucknuggle. »In der Zeit vor der Sippe Bukbukken soll sie Garumns Schlucht geheißen haben.«
    »Trübschimmers Paß wird sie jetzt genannt«, erklärte Mucknuggle. »Der linke Tunnel an der nächsten Gabelung«, erklärte er und zeigte in den Korridor. »Und von dort aus immer geradeaus.«
    Drizzt gefiel der neue Name der Schlucht gar nicht. Er fragte sich, welches Monster seine Freunde wohl vorfänden, wenn sie die Schlucht erreichten. Um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, nickte er Mucknuggle zu und ging seines Wegs. Der Duergar war überaus bereitwillig, ihn gehenzulassen und sich nicht weiter mit ihm auseinandersetzen zu müssen, und trat so weit wie möglich zurück.
    Entreri schaute zu Mucknuggle zurück, nachdem sie an ihm vorbeigegangen waren, und sah noch, wie der sich den Angstschweiß von der Stirn wischte. »Wir hätten ihn töten sollen«, sagte er zu Drizzt, nachdem sie einen sicheren Vorsprung gewonnen hatten. »Er wird die ganze Sippe auf uns hetzen.«
    »Genauso wie eine Leiche oder ein fehlender Wächter einen Generalalarm auslösen würde«, erwiderte Drizzt. »Vielleicht werden einige kommen, um sich die Richtigkeit seiner Geschichte bestätigen zu lassen, aber jetzt kennen wir zumindest den Weg nach draußen. Er hätte nie gewagt, mich anzulügen, aus Angst, daß ich mit meiner Frage nur seine Wahrheitsliebe überprüfen wollte. Mein Volk ist dafür bekannt, daß es aufgrund solcher Lügen tötet.«
    »Was hast du denn eigentlich mit ihm angestellt?« fragte Entreri.
    Drizzt konnte sich ein ironisches Kichern über die Vorteile nicht verkneifen, die sich für ihn aus dem bösen Ruf seines Volkes ergaben. Wieder stieß er einen Finger unter seinen Umhang nach vorne. »Stell dir eine Armbrust vor, die so klein ist, daß sie in deine Tasche paßt«, erklärte er. »Würde es keinen Eindruck hinterlassen, wenn man sie auf sein Opfer richtet? Die Dunkelelfen sind für solche Waffen bekannt.«
    »Aber wie tödlich kann so ein kleiner Bolzen gegen eine Rüstung aus Mithril schon sein?« fragte Entreri, der immer noch nicht verstand, warum diese Drohgebärde so wirkungsvoll gewesen war.
    »Na ja, aber das Gift«, lächelte Drizzt und ging weiter den Korridor hinunter.
    Entreri blieb stehen und grinste über die offenkundige Logik. Wie verschlagen und gnadenlos mußten die Dunkelelfen sein, wenn sie mit einer so simplen Bedrohung solch eine starke Reaktion hervorrufen konnten! Offenbar war ihr Ruf keineswegs übertrieben.
    Entreri stellte fest, daß er die Nachtelfen zu bewundern begann.
    Trotz ihres hohen Tempos wurden sie eher verfolgt, als sie erwartet hatten. Das Stampfen von Stiefeln wurde laut und verschwand wieder, nur um an der nächsten Abbiegung noch lauter und näher als zuvor zu ertönen. Dort gab es Seitengänge, erkannten Drizzt und Entreri und verfluchten jede Biegung in ihrem sich schlängelnden Tunnel. Als ihre Verfolger sie schließlich fast erreicht hatten, hielt Drizzt den Meuchelmörder zurück.
    »Es sind nur wenige«, sagte er, da er die unterschiedlichen Schritte unterschieden hatte.
    »Bestimmt die Gruppe, die am Vorsprung stand«, meinte Entreri. »Wir stellen uns ihnen. Aber sei schnell, zweifellos kommen hinter ihnen noch mehr.« Der aufgeregte Glanz in den Augen des Meuchelmörders kam Drizzt erschreckend bekannt vor.
    Er hatte jedoch keine Zeit, sich über diese unangenehme Ähnlichkeit Gedanken zu machen. Er schüttelte sie von sich ab und konzentrierte sich ganz auf die Aufgabe, die vor ihnen lag. Aus seinem Stiefel zog er den versteckten Dolch — jetzt war nicht die Zeit für Geheimnisse — und suchte eine schattige Vertiefung in der Tunnelwand. Entreri folgte seinem

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