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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Meuchelmörder im Grunde seines Herzens neidisch um eine Fähigkeit, die Fähigkeit, zu lieben und Mitgefühl zu empfinden, die er in Drizzt erkannte. Durch ihre erstaunliche Ähnlichkeit betonte Drizzt Entreris gefühlsmäßige Leere nur um so mehr.
    Aber falls solche Gefühle wirklich in ihm ruhten, würden sie niemals eine so große Macht erlangen, daß sie Artemis Entreri beeinflußten. Sein ganzes Leben hatte er damit verbracht, sich zu einem Instrument zum Töten weiterzuentwickeln, und kein Fünkchen Licht konnte diese verhärtete Schranke der Dunkelheit durchdringen. Er wollte sich und dem Dunkelelfen beweisen, daß ein wahrer Krieger keinen Platz für Schwäche hat.
    Sie standen jetzt näher zusammen, obwohl keiner von beiden wußte, wer sich bewegt hatte. Es war, als hätten unsichtbare Kräfte über sie verfügt. Die Waffen zuckten erwartungsvoll, und jeder wartete darauf, daß der andere die Hand erhob.
    Beide wollten, daß der andere als erster ihrem gemeinsamen Wunsch nachgab, dieser letzten Herausforderung, dieser Prüfung aller Grundsätze ihrer Existenz.
    Das Stampfen von Stiefeln brach den Bann.

Der Drache der Dunkelheit
    Im Herzen der unteren Ebenen, in einer riesengroßen Höhle mit ungleichmäßigen Wänden, die sich wanden, mit tiefen Schatten und einer Decke, die für den Schein des hellsten Feuers zu hoch war, ruhte der gegenwärtige Herrscher über Mithril-Halle. Er thronte auf einem Sockel aus purem Mithril, der sich auf einem riesigen Berg von Münzen und Juwelen, Kelchen und Waffen und unzähligen anderen Gegenständen erhob, die von den geübten Händen zwergischer Handwerker aus den groben Mithrilblöcken herausgearbeitet worden waren.
    Die Bestie wurde von dunklen Gestalten umgeben. Es waren große Hunde aus ihrer eigenen Welt, gehorsam, langlebig und gierig auf das Fleisch von Mensch, Elf und auf alles, was ihnen Vergnügen bei ihrem blutrünstigen Zeitvertreib vor dem Töten versprach.
    Aber Trübschimmer war im Augenblick nicht gut gelaunt. Gepolter von oben ließ auf Eindringlinge schließen, eine Duergar-Gruppe hatte von ermordeten Kameraden in den Tunneln berichtet, und es wurde gemunkelt, daß ein Dunkelelf gesichtet worden sei.
    Der Drache war nicht von dieser Welt. Er kam von der Schattenebene, vom dunklen Spiegelbild der sonnenbeleuchteten Welt, den hiesigen Bewohnern unbekannt, wenn man von den wenigen flüchtigen Erinnerungen an ihre schlimmsten Alpträume absah. Trübschimmer, der damals schon recht alt gewesen war, hatte dort einen beachtlichen Rang innegehabt und sich hoher Achtung bei seiner Rasse erfreut, die über die Ebene herrschte. Aber als die dummen und gierigen Zwerge, die einst diese Minen bewohnt hatten, in der Dunkelheit zu tief gegraben und dabei ein Tor zu seiner Ebene geöffnet hatten, hatte der Drache es schnell passiert. Da er jetzt einen Schatz besaß, der zehnmal größer war als jeder andere auf seiner eigenen Ebene, hatte er nicht die Absicht, jemals zurückzukehren.
    Und mit den Eindringlingen würde er fertig werden.
    Zum ersten Mal seit der Vertreibung der Sippe Heldenhammer erfüllte das dumpfe Bellen der Schattenhunde die Tunnel und rief selbst bei ihren zwergischen Abrichtern schieres Grauen hervor. Der Drache hatte sie nach Westen geschickt, nach oben in die Tunnel zu der Eingangshalle im Tal der Hüter, wo die Gefährten die Anlage betreten hatten. Mit ihren kräftigen Rachen und ihrer hinterhältigen Verstohlenheit waren diese Hunde eine vernichtende Gefahr für jeden Eindringling, aber ihre Aufgabe bestand nicht darin, die Fremden zu fangen und zu töten, sondern sie sollten sie nur zusammentreiben.
    Im ersten Kampf um Mithril-Halle hatte Trübschimmer allein die Minenarbeiter in den unteren Höhlen und in einigen großen Sälen am östlichen Ende der oberen Ebene in die Flucht geschlagen. Aber den endgültigen Sieg hatte der Drache verpaßt, denn diese Schlacht hatte in den westlichen Korridoren stattgefunden, die für seinen schuppigen Leib zu eng waren.
    Die Bestie wollte sich nicht schon wieder den Ruhm entgehen lassen. Sie setzte ihre Minenarbeiter in Bewegung, um die Eindringlinge, wer immer sie auch sein mochten, zu dem einzigen Eingang zu treiben, der sich in den oberen Ebenen befand: zu Garumns Schlucht.
    Trübschimmer richtete sich in ganzer Höhe auf und entfaltete seine ledernen Flügel zum ersten Mal seit fast zweihundert Jahren. Als sie sich ausbreiteten, wurde alles ringsum in Schwärze getaucht. Die Duergar, die im Thronsaal

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