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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hinter dem silbernen Licht des Pfeils, um mit festem Schritt auf ihre Feinde zuzugehen, während sie ihren Bogen erneut spannte.
    Rache für Wulfgar! Das war ihr einziger Gedanke. Sie zuckte nicht einmal zusammen, als sie die erwarteten Antwortschüsse der Armbrüste hörte. Zwei Bolzen trafen sie.
    Ein weiterer Pfeil flog von ihrem Bogen, traf einen Dunkelelf an der Schulter und warf ihn zu Boden. Bevor seine Lichtspur noch erloschen war, feuerte Catti-brie einen dritten Pfeil ab, der wie eine Banshee kreischte, als er von den bearbeiteten Steinwänden des Tunnels abprallte.
    Und die junge Frau ging noch immer weiter. Sie wußte, daß die Dunkelelfen jeden ihrer Schritte sehen konnten, während sie nur schemenhafte Umrisse von ihnen wahrnahm, während ihre Pfeile an ihnen vorbeizuckten.
    Ihr Instinkt ließ sie einen Pfeil nach oben schießen, und sie lächelte grimmig, als er einen schwebenden Drow traf. Die Wucht des Aufschlags ließ ihn herumwirbeln, und der leblose Körper hing bewegungslos in der Luft.
    Catti-brie sah nicht, wie ihr nächster Pfeil abflog, und bemerkte erst dann, daß die Dunkelelfen eine Kugel der Dunkelheit über ihr beschworen hatten. Wie dumm, dachte sie, denn jetzt konnten die Drow sie ebensowenig sehen, wie sie die Dunkelelfen wahrnahm.
    Aber sie ging trotzdem weiter, trat aus der Kugel, feuerte erneut und tötete einen weiteren ihrer Feinde.
    Ein Armbrustbolzen traf sie seitlich im Gesicht und ratschte schmerzhaft über ihren Kieferknochen.
    Catti-brie ging weiter, das Kinn vorgereckt und die Zähne grimmig zusammengebissen. Sie sah, daß sich ihr die rotglühenden Augen der übriggebliebenen beiden Drow schnell näherten, und wußte, daß diese ihre Schwerter gezogen hatten und sie angriffen. Sie hob den Bogen und benutzte ihre Augen als Ziellichter.
    Eine Kugel der Dunkelheit hüllte sie ein.
    Schrecken brandete in der jungen Frau hoch, aber sie kämpfte ihn entschlossen nieder, ohne daß sich ihr Gesichtsausdruck veränderte. Sie wußte, daß sie nur wenige Momente Zeit hatte, bevor ein Drowschwert sich in sie bohren würde. Ihr Geist rief ihr die letzten Positionen ihrer beiden Gegner vor Augen, die sie gesehen hatte, und zeigte ihr die Richtung, in die sie schießen mußte.
    Sie legte einen neuen Pfeil auf, hörte ein leises Rascheln links vor sich, drehte sich dorthin und schoß. Dann ließ sie einen dritten und einen vierten Pfeil fliegen, ohne einen anderen Hinweis zu haben als ihren Instinkt und hoffte, daß sie die angreifenden Dunkelelfen wenigstens verwunden und in ihrem Ansturm bremsen würde. Sie ließ sich flach auf die Erde fallen und schoß zur Seite, dann zuckte sie zurück, als ihr Pfeil, anscheinend ohne etwas zu treffen, in die Schwärze davonflog.
    Noch immer von ihrem Instinkt getrieben, rollte sich Cattibrie auf den Rücken und schoß nach oben. Sie hörte einen dumpfen Aufschlag und dann ein scharfes Krachen, als das Geschoß durch einen schwebenden Drow fuhr und sich dann in die Decke bohrte. Gesteinsbrocken fielen herab, und Cattibrie hob schützend die Arme.
    Sie blieb lange Zeit in dieser Verteidigungshaltung und wartete darauf, daß die Decke auf sie herunterkrachte, wartete darauf, daß ein Dunkelelf heranstürmte und sie aufschlitzte.
    * * *
    Er brachte sein Schwert viel häufiger in die Nähe des Zwerges, als dessen schwere Axt ihm gefährlich wurde, aber der einzelne Drow, der Bruenor gegenüberstand, wußte, daß er nicht gewinnen und diesen rasenden Feind stoppen konnte.
    Er beschwor seine angeborene Magie und umgab Bruenor mit blauleuchtenden, harmlosen Flammen - dem sogenannten Feenfeuer -, die die Umrisse des Zwerges scharf hervorhoben und dem Drow ein besseres Ziel darboten.
    Bruenor zuckte nicht einmal zusammen.
    Der Drow griff mit einem bösartigen, geraden Ausfall an, der den Zwerg zurücktrieb, doch dann wandte er sich um und floh. Er hatte vor, ein paar Fuß zwischen sich und seinen Feind zu bringen, sich dann umzudrehen und eine Kugel der Dunkelheit über dem Zwerg zu beschwören.
    Bruenor versuchte nicht, mit den langen Sätzen des Drow Schritt zu halten. Er faßte seine Axt mit beiden Händen und führte sie weit über seinen Kopf zurück.
    »Für meinen Jungen!« schrie der Zwerg mit all seiner Wut, und mit all seiner Kraft warf er die Axt, die sich im Flug wie rasend überschlug. Es war ein gewagtes Manöver, ein Manöver, das aus der Verzweiflung eines Vaters geboren war, der sein Kind verloren hat. Bruenors Axt würde nicht zu ihm

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