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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Ring geformt war und an einer Kette von ihrem Hals hing. Baenre griff hinauf und löste den Verschluß der Halskette, dann hielt sie das Objekt in ihrer Handfläche und sang leise in der alten Zwergensprache:
    Für alle Zwerge in all den Reichen,
Schwere Schilde, schimmernde Helme.
Hört die Hämmer, hört sie klingen,
Gequälter König, kommt herbei!
    An der Spitze des Zwergenzahnes erschien ein Wirbel bläulichen Rauchs. Während die Sekunden verstrichen, wurde der Nebel schneller und größer. Schon bald stand auf Baenres Handfläche ein kleiner Wirbelwind. Auf ihren geistigen Befehl beugte er sich von ihr weg und wurde dabei noch schneller, heller und wuchs, während er sich nach außen senkte. Nach ein paar Augenblicken löste er sich gänzlich von dem Zahn und wirbelte in der Mitte des Raumes herum, wo er in einem feurigen blauen Licht erstrahlte.
    Allmählich formte sich ein Bild in der Mitte dieses Wirbels: ein alter, graubärtiger Zwerg, der in seiner Mitte stand und die erhobenen Hände fest zusammengeballt hatte.
    Der Wind und das blaue Licht erstarben und hinterließen den Geist des alten Zwerges. Es war kein festes Abbild, sondern durchscheinend, aber die kennzeichnenden Einzelheiten waren klar auszumachen: der graue Bart, der noch einen Hauch von Rot bewahrt hatte, und die stahlgrauen Augen.
    »Gandalug Heldenhammer«, sagte die Oberin sofort und verwendete die bindende Kraft seines wahren Namens, um den Geist des Zwerges vollständig unter ihre Kontrolle zu bekommen. Vor ihr stand der Erste König von Mithril-Halle, der Begründer der Sippe Heldenhammer.
    Der Zwerg blickte seine alte Feindin an, und seine Augen wurden schmal vor Haß.
    »Es ist zu lange her«, spottete Baenre.
    »Ich würde eine Ewigkeit der Pein auf mich nehmen, solange ich die Garantie hätte, daß du nicht dort bist, Drowhexe!« erwiderte der Geist mit einer Stimme, die so rauh war wie Fels. »Ich würde...«
    Ein Wink von der Hand der Oberin brachte den zornigen Geist zum Schweigen. »Ich habe dich nicht herbeschworen, um mir deine Beschwerden anzuhören«, erwiderte sie. »Ich hatte vor, dir ein paar Informationen zu geben, die du unterhaltsam finden könntest.«
    Der Geist wandte sich zur Seite, drehte seinen haarigen Kopf, um über die Schulter zu blicken, und sah betont von Baenre weg. Gandalug versuchte, sich den Anschein zu geben, als sei er nicht interessiert, aber wie die meisten Zwerge fiel es dem alten König schwer, seine wahren Gefühle zu verbergen.
    »Komm schon, teurer Gandalug«, reizte ihn Baenre. »Wie langweilig das Warten für dich doch sein muß! Jahrhunderte sind vergangen, während du in deinem Gefängnis gesessen hast. Sicherlich kümmert es dich, wie es deinen Nachkommen geht.«
    Gandalug blickte nachdenklich über die andere Schulter zu der Oberin. Wie sehr er die verwitterte alte Drow haßte! Ihr Gerede über seine Nachkommen alarmierte ihn jedoch, das konnte er nicht verleugnen. Das Erbe war das Wichtigste für jeden respektablen Zwerg, es kam noch vor Juwelen und Edelsteinen, und Gandalug, als der Begründer seiner Sippe, sah in jedem Zwerg, der sich mit der Sippe Heldenhammer verbündete, eines seiner eigenen Kinder.
    Er konnte seine Sorge nicht verbergen.
    »Hast du gehofft, ich würde Mithril-Halle vergessen?« stichelte Baenre. »Es sind nur zweitausend Jahre vergangen, alter König.«
    »Zweitausend Jahre«, spuckte Gandalug angeekelt zurück.
    »Warum legst du dich nicht einfach hin und stirbst, alte Hexe?«
    »Bald«, antwortete Baenre und nickte über die Wahrheit ihrer eigenen Aussage, »aber nicht, bevor ich nicht beendet habe, was ich vor zweitausend Jahren begann.
    Erinnerst du dich an jenen schicksalhaften Tag, alter König?« fuhr sie fort, und Gandalug zuckte zusammen, denn er wußte, daß sie vorhatte, alles wieder zu beschwören, alte Wunden aufzureißen und den alten Zwerg in abgrundtiefe Verzweiflung zu stürzen.
    Als die Hallen noch neu,
    die Adern noch reich waren,
    Die glänzenden Wände vor Silber überquollen,
    Als der König noch jung und das Abenteuer frisch war,
    Und dein Volk sang mit geeinter Stimme
    Als Gandalug auf seinem Mithrilthron herrschte,
    Stieg sie auf, die Sippe der Heldenhammer.
    Von der Magie im Gesang der Oberin Baenre bezwungen, strömten die Gedanken von Gandalug Heldenhammer durch die Korridore der fernen Vergangenheit, zurück zu der Zeit der Gründung von Mithril-Halle, zurück zu einer Zeit, da er mit Hoffnung für seine Kinder und Kindeskinder in die

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