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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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alles«, erwiderte Bruenor.
    »Sie haben ihr Abendbrot verpaßt«, sagte die Wache.
    »Ärger«, riefen Cobble und Dagna gleichzeitig und waren plötzlich wieder nüchtern.
    »Pah!« schnaubte Bruenor, während er unsicher mit seiner dicken Hand wedelte. »In den Tunneln gibt es keine Goblins mehr. Unsere Trupps jagen dort unten jetzt nur noch nach Mithril. Sie haben eine Ader von dem Zeug gefunden, sage ich euch. Das läßt einen Zwerg alles vergessen, sogar das Abendessen.«
    Cobble und Dagna und sogar Regis, wie Drizzt bemerkte, nickten zustimmend mit den Köpfen. Da Drizzt die möglichen Gefahren kannte, die auf einen lauerten, wenn man in den Tunneln des Unterreiches unterwegs war (und die tiefsten Tunnel von Mithril-Halle waren nicht weniger gefährlich), war der wachsame Dunkelelf nicht so leicht zu überzeugen.
    »Was ist deine Meinung?« fragte Bruenor Drizzt, als ihm dessen offenkundige Besorgnis auffiel.
    Drizzt dachte lange über seine Antwort nach. »Ich glaube, daß du wahrscheinlich recht hast.«
    »Wahrscheinlich?« schmollte Bruenor. »Ah ja, ich konnte dich noch nie überzeugen. Also geh schon. Nimm deine Katze und suche meine überfälligen Zwerge.«
    Drizzts verschmitztes Lächeln ließ keinen Zweifel daran, daß Bruenors Anweisung genau seinen Absichten entsprach.
    «Ich bin Wulfgar, Beornegars Sohn! Ich werde gehen!« verkündete Wulfgar, klang aber etwas lächerlich, da sein Kopf immer noch unter dem Eimer steckte. Bruenor versetzte dem Gerät einen weiteren Hieb, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Und, Elf«, rief der König, worauf Drizzt sich noch einmal zu ihm umdrehte. Bruenor ließ ein verschlagenes Lächeln über alle Anwesenden gleiten, bis er es auf Regis ruhen ließ. »Nimm Knurrbauch mit«, bestimmte der Zwergenkönig. »Er nutzt mir hier überhaupt nicht.«
    Regis' große, runde Augen wurden noch größer und runder. Er fuhr mit feisten, sanften Fingern durch sein krauses braunes Haar und zupfte dann unbehaglich an dem einzelnen baumelnden Ohrring, den er trug. »Ich?« fragte er schwach. »Ich soll noch einmal dort hinuntergehen?«
    »Du bist schon einmal gegangen«, argumentierte Bruenor mehr zu den anderen Zwergen als zu Regis. »Hast es mit einem Goblin aufgenommen, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ich habe zuviel zu...«
    »Mach dich auf den Weg, Knurrbauch«, grollte Bruenor und lehnte sich vor, wobei er beinahe das Gleichgewicht verlor. »Tue das erste Mal, seit du wieder zu uns geflohen gekommen bist - und wisse, daß wir wissen, daß du geflüchtet bist -, etwas, was ich von dir verlange, ohne zu widersprechen und Ausflüchte zu machen!«
    Die Ernsthaftigkeit in Bruenors grimmigem Ton erstaunte jeden in dem Raum und anscheinend sogar Regis, denn der Halbling erwiderte kein einziges Wort, sondern stand nur auf und ging gehorsam zu Drizzt.
    »Können wir bei meinem Raum haltmachen?« fragte Regis leise den Drow. »Ich möchte wenigstens meinen Streitkolben und Rucksack holen.«
    Drizzt legte einen Arm um die gebeugten Schultern seines drei Fuß großen Begleiters und drehte ihn herum. »Fürchte dich nicht«, wisperte er ihm zu, und um ihn weiter zu beruhigen, legte er die Onyxfigur von Guenhwyvar in die eifrigen Hände des Halblings.
    Regis wußte, daß er in guter Begleitung war.

Leise in der Dunkelheit
    Obwohl alle Wände mit brennenden Lampen bestückt und alle Wege deutlich und gut ausgezeichnet waren, brauchten Drizzt und Regis doch fast drei Stunden, bis sie den meilenlangen Komplex von Mithril-Halle durchquert hatten und zu den neuen Gebieten gelangt waren. Sie passierten die wundersame Unterstadt mit ihren vielen, in Reihen übereinander angelegten Zwergenbehausungen auf zwei Seiten der gewaltigen Höhle, die aussahen wie riesige Treppenstufen. Die Wohnhöhlen blickten auf einen zentralen Arbeitsbereich auf dem Grund der Höhle hinab, der von der Betriebsamkeit des arbeitsamen Volkes summte. Dies war der Drehpunkt des gesamten Komplexes; hier lebte und arbeitete der Großteil von Bruenors Volk. Große Schmelzöfen fauchten den ganzen Tag - jeden Tag. Zwergenhämmer sangen unaufhörlich ihr klopfendes Lied, und obwohl die Minen erst seit ein paar Monaten zugänglich waren, füllten bereits Tausende von fertigen Produkten - von sorgfältig gearbeiteten Waffen bis zu wunderschönen Pokalen - die vielen Schubkarren, die an den Wänden aufgereiht waren und auf den Beginn der Handelssaison warteten.
    Drizzt und Regis betraten die Höhle am Ostende der obersten Terrasse,

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