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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verlangte Entreri zu wissen, packte den abweisenden Dunkelelfen an der Schulter und drehte ihn wieder zu sich herum. Drizzt blieb abrupt stehen, was ihm besorgte Blicke der anderen Drow, insbesondere von Vierna, einbrachte. Er begann jedoch sofort wieder weiterzugehen, da er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, und allmählich fielen auch die anderen Dunkelelfen um ihn herum wieder in ihren üblichen Schritt.
    »Ich verstehe es nicht«, bemerkte Drizzt ungezwungen zu Entreri. »Du hattest die Maske, hattest Regis und wußtest, wo ich zu finden war. Warum hast du dich dann überhaupt mit Vierna und ihrer Bande verbündet?«
    »Du gehst davon aus, daß ich Entscheidungen treffen konnte«, erwiderte Entreri. »Deine Schwester hat mich gefunden - ich habe nicht nach ihr gesucht.«
    »Dann bist du ein Gefangener«, meinte Drizzt.
    »Kaum«, erwiderte Entreri, ohne zu zögern, und kicherte, während er sprach. »Du hast es beim ersten Mal richtig ausgedrückt. Ich bin ein Verbündeter.«
    »Wenn meine Sippe daran beteiligt ist, sind beide Dinge sich sehr ähnlich.«
    Entreri kicherte erneut, da er offenbar den Köder erkannte. Drizzt wand sich unter der Aufrichtigkeit im Lachen des Meuchelmörders, denn er erkannte darin die Stärke der Bindungen, die seine Feinde verbanden, Bindungen, von denen er in einem flüchtigen Moment gehofft hatte, sie dehnen und ausnützen zu können.
    »Ich mache meine Geschäfte eigentlich mit Jarlaxle«, erklärte der Meuchelmörder, »nicht mit deiner flatterhaften Schwester. Jarlaxle, der pragmatische Söldner, der Opportunist. Ihn verstehe ich. Wir beide, er und ich, sind uns sehr ähnlich.«
    »Wenn du nicht mehr benötigt wirst...« begann Drizzt düster.
    »Aber das werde ich, und das auch in Zukunft!« unterbrach ihn Entreri. »Jarlaxle, der Opportunist«, wiederholte er laut und erhielt dafür ein zustimmendes Nicken des Söldners, der die Umgangssprache der Oberfläche anscheinend sehr wohl verstand. »Was könnte es Jarlaxle nützen, mich zu töten? Ich bin ein wertvolles Bindeglied zur Oberfläche, oder nicht? Das Oberhaupt einer Diebesgilde im exotischen Calimhafen, ein Verbündeter, der sich in der Zukunft noch als nützlich erweisen könnte. Ich habe mein ganzes Leben lang mit Leuten von Jarlaxles Schlag zu tun gehabt, mit Gildenmeistern von einem Dutzend Städten an der Schwertküste.«
    »Drow sind dafür bekannt, auch für die einfache Freude am Töten, für die Leichtigkeit, mit der sie jemanden umbringen«, protestierte Drizzt, der diesen einen losen Faden nicht so schnell fahrenlassen wollte.
    »Richtig«, erwiderte Entreri, »aber sie töten nicht, wenn es mehr Nutzen bringt, nicht zu töten. Da sind sie pragmatisch. Du wirst diese Allianz nicht ins Wanken bringen, todgeweihter Drizzt. Sie ist von beiderseitigem Nutzen, wie du siehst, und zu deinem unvermeidlichen Untergang.«
    Drizzt schwieg lange Zeit, um diese Informationen zu verarbeiten und um einen Weg zu finden, wie er den möglichen losen Faden zu fassen bekommen konnte, der seiner Meinung nach immer existiert, wenn verräterische Individuen sich aus irgendeinem Grund zusammentaten. Hatte er ihn erst gefunden, würde er diese Verbindung aufribbeln können.
    »Es gibt keinen beiderseitigen Nutzen«, sagte er ruhig und bemerkte Entreris neugierigen Blick in seine Richtung.
    »Erkläre das«, verlangte Entreri nach einem langen Moment der Stille.
    »Ich weiß, warum du hinter mir her warst«, argumentierte Drizzt. »Es war nicht, damit ich getötet würde, sondern damit du persönlich mich töten konntest. Und nicht einfach nur töten, du wolltest mich im ehrlichen Kampf besiegen. Diese Möglichkeit erscheint nun recht unwahrscheinlich, da die gnadenlose Vierna nur ein einfaches Opfer im Sinn hat.«
    »Selbst wenn alles verloren ist, bist du immer noch gefährlich«, bemerkte Entreri, und sein überlegener Tonfall zog den schwer faßbaren Ansatzpunkt erneut aus Drizzts Reichweite. »Ich werde dich im Kampf besiegen - das ist der Handel, mußt du wissen. In einer Kammer, die nicht mehr sehr weit ist, werden deine Sippe und ich uns trennen, aber nicht, bevor du und ich, bevor wir beide unseren Kampf ausgetragen haben.«
    »Vierna wird nicht zulassen, daß du mich tötest«, erwiderte Drizzt.
    »Aber sie wird zulassen, daß ich dich besiege«, antwortete Entreri. »Das ist es, was sie begehrt. Sie wünscht, daß deine Demütigung komplett ist. Wenn ich unser Geschäft erledigt habe, wird sie dich Lloth

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