Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
ihre Hüfte, und sie konnte ihre Beine nicht bewegen. Sie konnte nicht einmal von der Wand fallen!
    Sie versuchte zu rufen, aber ihre Kiefer wollten sich nicht bewegen, und ein Auge öffnete sich nicht. Mit dem anderen konnte sie ein wenig sehen, und irgendwie gelang es ihr, weiter Luft zu holen.
    Entreri wirbelte mit gezücktem Schwert und Dolch herum. Er hechtete zur Seite, in die Mitte des Raums vor Catti-brie, als er drei Drowfrauen herankommen sah, von denen zwei mit Armbrüsten auf ihn zielten.
    Der gewandte Meuchelmörder kam wieder auf die Füße und sprang vor und hoch, als wolle er seine Angreiferinnen anspringen. Dann hechtete er mit vorgestrecktem Schwert zu Boden.
    Die erfahrenen Drowfrauen schossen nicht, bis der Meuchelmörder seine Finte ausgeführt hatte, dann zielten sie wieder auf ihn. Der erste Bolzen schlug in Entreris Schulter ein und traf ihn härter, als er erwartet hätte. Plötzlich war sein Schwung weg, und er richtete sich gerade auf. Schwarze Bögen aus Elektrizität, die sich hin und her wanden wie funkensprühende Tentakel, schossen aus dem Bolzen, versengten ihn und trieben ihn ein paar Schritte zurück.
    Der zweite Bolzen erwischte ihn am Bauch, und obgleich der eigentliche Treffer den Meuchelmörder nicht allzusehr schmerzte, folgte dem Schuß ein mächtiger Stromschlag, der den Meuchelmörder nach hinten und zu Boden schleuderte. Sein Schwert flog ihm aus der Hand und verfehlte nur knapp die gefangene Catti-brie.
    Entreri kam zu Füßen der jungen Frau zum Halten. Er umklammerte noch immer seinen juwelenbesetzten Dolch und dachte sofort daran, daß er ihn möglicherweise werfen müsse. Aber er konnte nur verblüfft zusehen, wie die Finger dieser Hand ohne sein Wollen zuckten und sein Griff an dem Dolch sich lockerte. Er versuchte mit aller Willenskraft, seinen Arm dazu zu bringen, die Klinge zu werfen, aber seine Muskeln reagierten einfach nicht, und schon bald rutschte der Dolch aus seiner zitternden Hand.
    Er lag verwirrt und erschreckt auf dem Steinboden zu Cattibries Füßen. Es war das erste Mal in seinem Leben, daß seine wohlerprobten Muskeln nicht das taten, was er verlangte.
    Drizzts Aufmerksamkeit galt der dritten Frau, der mittleren aus dem Trio: Verdes Baenre, Duk-Tak. Sie war seine gnadenlose Peinigerin an diesen langen Tagen gewesen. Drizzt stand absolut bewegungslos da, hielt die Kettenrüstung vor sich und wagte nicht einmal zu blinzeln. Die Frauen zu den Seiten der grausamen Tochter von Baenre steckten ihre Armbrüste weg und zogen jede zwei glänzende Schwerter.
    Als Vendes schnell einen Zauber vor sich hin murmelte, erwartete Drizzt, jeden Moment zerschmettert oder durch magische Einwirkung gefesselt zu werden.
    »Tapfere Freunde«, bemerkte die bösartige Adelige sarkastisch in perfekter Umgangssprache der Oberfläche.
    Dadurch erkannte Drizzt, daß ihr Zauber ein Dweomer war, der es ihr erlaubte, sich mit Entreri und Catti-brie zu verständigen.
    Entreris Mund bewegte sich auf seltsame Weise, und sein Gesichtsausdruck zeigte, daß er mehr zu sagen versuchte, als Worte ausdrücken konnten. »Hohes Ritual?«
    »In der Tat«, erwiderte Vendes. »Meine Mutter, meine Schwestern und viele Oberin Mütter aus anderen Häusern haben sich in der Kapelle versammelt. Ich wurde von dem Beginn der Zeremonien freigestellt und angewiesen, später Drizzt Do'Urden zu ihnen zu bringen.« Sie musterte Drizzt und schien sehr zufrieden zu sein. »Ich sehe, daß Eure Freunde mich der Mühe enthoben haben, Euch den Heiltrank einzuflößen.
    Habt Ihr wirklich geglaubt, Ihr könntet so einfach in das Haus Baenre eindringen, unseren wertvollsten Gefangenen rauben und wieder verschwinden?« fragte Vendes Entreri. »Man hat Euch erspäht, noch bevor Ihr den Spinnwebzaun überwunden hattet. Und es wird untersucht werden, wie es Euch möglich war, die Maske meines Bruders in Eure schmutzigen Hände zu bekommen! Gromph, oder vielleicht dieser gefährliche Jarlaxle, wird eine Menge Fragen beantworten müssen.
    Außerdem überrascht mich eines, Meuchelmörder«, fuhr sie fort, »Euer Ruf eilt Euch voraus, und ich hätte eine bessere Vorstellung von Euch erwartet. Hat es Euch nicht zu denken gegeben, daß es nur Männer waren, die unseren wichtigsten Fang bewachten?«
    Sie blickte zu Drizzt hinüber und schüttelte den Kopf. »Diese angeblichen Wachen, die ich aufgestellt habe, waren natürlich entbehrlich«, sagte sie. Drizzt rührte sich nicht. Er spürte, wie durch den Heiltrank die Kraft in

Weitere Kostenlose Bücher