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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Entreris Unterarm.
    »Triel!« rief der verwirrte Soldat.
    Entreri trat zurück und nahm die Maske ab. Als ein Ausdruck
    des Schreckens über das Gesicht des hilflosen Drow flog, stieß er ihm den Dolch ins Herz.
    Catti-brie spürte, wie der Drow zuckte und dann schlaff wurde. Ein Gefühl von Übelkeit würgte sie, aber es verging sofort, als sie sich umschaute und den zusammengeschlagenen und angeketteten Drizzt erblickte. Er hing stöhnend an einer Wand und versuchte vergeblich, sich zu einem Ball zusammenzukrümmen. Catti-brie ließ den toten Drow zu Boden fallen und lief zu ihrem Freund hinüber, wo sie sofort den kleinen, aber offensichtlich bösartigen Pfeil sah, der aus seinem Bauch ragte.
    »Ich muß ihn herausziehen!« sagte sie zu Drizzt und hoffte, daß er ihr zustimmte. Er war jedoch zu keinem klaren Denken mehr fähig, und sie nahm an, daß er wohl nicht mal bemerkt hatte, daß sie sich in dem Raum befand.
    Entreri trat neben sie. Er warf nur einen kurzen Blick auf den Pfeil und kümmerte sich dann um die Handschellen, die Drizzt gefangenhielten.
    Catti-brie atmete einmal kräftig aus, um sich zu sammeln, dann packte sie den üblen Pfeil und riß ihn heraus.
    Drizzt krümmte sich zusammen und stieß einen schrillen Schmerzensschrei aus, bevor er schlaff wurde und die Besinnung verlor.
    »Hier sind keine Schlösser dran, die man knacken könnte«, fauchte Entreri, als er sah, daß die Handschellen aus soliden Ringen bestanden.
    »Geh weg«, hörte er Catti-bries Anweisung, während sie ein paar Schritte zurücktrat. Als Entreri sich zu ihr umschaute, sah er, daß die Frau ihren tödlichen Bogen hob, und trat eilends zur Seite.
    Zwei Schüsse durchschlugen die Ketten, und Drizzt fiel herab, wurde aber von Entreri aufgefangen. Irgendwie gelang es dem Waldläufer, eines seiner geschwollenen Augen zu öffnen. Er konnte kaum begreifen, was vor sich ging, und wußte nicht, ob es sich um Feinde oder Freunde handelte.
    »Die Flaschen«, bat er.
    Catti-brie sah sich um und erblickte die Reihe von Flaschen an der Wand. Sie eilte hinüber, fand eine volle und brachte sie zu Drizzt.
    »Er dürfte gar nicht mehr am Leben sein«, meinte Entreri, als sie mit der übelriechenden Flüssigkeit herankam. »Er hat viel zu viele Narben. Irgend etwas hat ihm geholfen.«
    Catti-brie schaute zweifelnd die Flasche an.
    Der Meuchelmörder folgte ihrem Blick und nickte. »Tu es!« befahl er. Ihm war klar, daß sie Drizzt in diesem Zustand niemals von dem Baenre-Anwesen fortschaffen konnten.
    Catti-brie führte die Flasche an Drizzts Lippen, schob seinen Kopf zurück und zwang ihn dazu, einen großen Schluck zu nehmen. Er verschluckte sich und spuckte einiges von der Flüssigkeit wieder aus, und einen Moment lang fürchtete die junge Frau, sie könnte ihren liebsten Freund erstickt oder vergiftet haben.
    »Wie kommst du hierher?« fragte Drizzt, dessen Augen sich plötzlich weiteten, als neue Kraft durch seinen Körper zu strömen begann. Noch immer konnte sich der Dunkelelf nicht aufrichten, und sein Atem war gefährlich flach.
    Catti-brie lief zu der Wand hinüber und kehrte mit mehreren Flaschen zurück. Sie überzeugte sich erst davon, daß ihr Inhalt genauso roch wie der der ersten, dann goß sie den Inhalt in Drizzts Kehle. Wenige Minuten später kam der Waldläufer sicher auf die Beine und sah ziemlich erstaunt drein, als er seine liebste Freundin und seinen ärgsten Feind
    Seite an Seite vor sich stehen sah.
    »Deine Ausrüstung«, meinte Entreri und drehte Drizzt grob zu dem Haufen mit seinen Waffen um.
    Drizzt blickte mehr auf Entreri als auf den Haufen und fragte sich, was für ein makabres Spiel der bösartige Meuchelmörder wohl vorhatte. Als Entreri den Blick bemerkte, begannen sich die beiden Feinde hart anzustarren.
    »Dafür haben wir keine Zeit!« rief Catti-brie scharf.
    »Ich hab' gedacht, du seiest tot«, sagte Drizzt.
    »Du hast falsch gedacht«, antwortete Entreri ruhig. Ohne zu blinzeln, ging er an Drizzt vorbei, hob den Kettenpanzer auf und hielt ihn dem Dunkelelfen hin.
    »Achte auf den Gang«, sagte Entreri zu Catti-brie. Die junge Frau drehte sich gerade in diese Richtung, als die eisenbeschlagene Tür zuschlug
    Sie blickte auf Vendes Baenres Zauberstab.

TEIL 5
Das Auge eines Kriegers

Tapferkeit.
    Dieses Wort hat in jeder Sprache einen besonderen Klang, der vermutlich ebenso durch die ehrfürchtige Art entsteht, in der man es ausspricht, wie durch die Silben selbst.
    Tapferkeit. Das Wort erweckt die

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