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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Vorstellung von großen Taten und großen Charakteren. Sie ruft das Bild grimmiger Entschlossenheit in den Gesichtern von Männern hervor, die ihre Stadtmauern vor angreifenden Goblins verteidigen; die Beharrlichkeit einer Mutter, die für ihre Kinder sorgt, selbst wenn sich die ganze Welt gegen sie verschworen hat. In vielen der großen Städte der Reiche durchstreifen Eltern- und obdachlose Kinder die Straßen. Sie verfügen über eine ganz einzigartige Tapferkeit und trotzen mit ihm körperlichen und gefühlsmäßigen Unbilden.
    Ich vermute, daß Artemis Entreri einen solchen Kampf in den schmutzstarrenden Gassen von Calimhafen hinter sich hat. Auf eine Weise hat er diesen Kampf ganz offensichtlich gewonnen, hat alle Widerstände überwunden und ist zu einer Persönlichkeit von unglaublicher Macht und ganz besonderer Autorität geworden.
    Auf eine andere Weise hat Artemis Entreri diesen Kampf aber auch verloren. Was hätte aus ihm werden können, frage ich mich oft, wenn sein Herz nicht so verderbt gewesen wäre? Aber ich verwechsle meine Neugier nicht mit Mitleid. Entreri hat sich keinen größeren Widrigkeiten gegenüber gesehen als ich. Er hätte seinen Kampf ganz gewinnen können, mit Körper und Herz.
    Ich hielt mich selbst für tapfer und selbstlos, als ich MithrilHalle mit dem Vorsatz verließ, die Bedrohung für meine Freunde zu beenden. Ich dachte, ich würde zum Wohle jener, die meinem Herzen am nächsten sind, das höchste Opferbringen.
    Als Catti-brie meine Zelle im Haus Baenre betrat, als ich durch halbgeschlossene Augen ihre schöne und scheinbar so zerbrechliche Gestalt sah, wurde mir die Wahrheit klar. Ich hatte meine eigenen Beweggründe nicht gekannt, als ich Mithril-Halle verließ. Ich war zu erfüllt von unbekannter Trauer gewesen, als daß ich meine eigene Resignation erkannt hätte. Ich war nicht tapfer, als ich Mithril-Halle verließ, denn im tiefsten Innersten meines Herzens nistete das Gefühl, daß ich nichts zu verlieren habe. Ich hatte mir selbst nicht erlaubt, um Wulfgar zu trauern, und diese Leere raubte mir meinen Willen und mein Vertrauen, daß sich die Dinge wieder richten lassen würden.
    Tapfere Leute geben niemals die Hoffnung auf!
    Genauso war Artemis Entreri nicht tapfer, als er mit Catti
    brie kam, um mich zu retten. Seine Handlungen wurden von purer Verzweiflung bestimmt, denn hätte er in Menzoberranzan bleiben müssen, wäre er dem Untergang geweiht gewesen. Entreris Ziele waren, wie immer, vollkommen selbstsüchtig. Durch seinen Rettungsversuch traf er eine Entscheidung, denn er glaubte, daß darin seine beste Überlebenschance bestand. Die Rettung war ein Akt der Berechnung, nicht der Tapferkeit.
    Zu jenem Zeitpunkt, als Catti-brie ihrem törichten Freund folgte und Mithril-Halle verließ, hatte sie die Trauer um Wulfgar wirklich überwunden. Sie hatte alle Stadien der Trauer durchlaufen, und ihre Handlungen waren von Loyalität bestimmt. Sie hatte alles zu verlieren, und doch war sie für einen Freund allein in das wilde Untereich gekommen.
    Ich begann dies zu verstehen, als ich ihr in den Kerkern des
    Hauses Baenre auf einmal wieder in die Augen blickte. In diesem Moment verstand ich die wirkliche Bedeutung des Wortes Tapferkeit.
    Und ich fühlte zum ersten Mal, seit Wulfgar gestorben war, wieder den Wunsch zu leben. Ich hatte als der Jäger gekämpft, wild und ohne Gnade, aber erst, als ich meine treue Freundin wiedersah, bekam ich die Augen des Kriegers zurück. Resignation und Schicksalsergebenheit vergingen; und damit verging meine Überzeugung, daß alles wieder gut werden würde, wenn das Haus Baenre sein Opfer erhielt und mein Herz Lloth übergab.
    In jenem Kerker gab der Heiltrank meinen zerschunden Gliedern ihre Stärke zurück; der Anblick der grimmigen, entschlossenen Catti-brie gab meinem Herzen die Stärke zurück. In diesem Augenblick schwor ich mir, daß ich nicht aufgeben würde, daß ich gegen die übermächtigen Ereignisse ankämpfen wollte, daß ich kämpfen wollte, um zu siegen.
    Als ich Catti-brie sah, erinnerte ich mich daran, was ich alles zu verlieren hatte.
    Drizzt Do'Urden

Duk-Tak
    Catti-brie griff nach einem Pfeil und schwenkte dann den Bogen in einer Abwehrbewegung, als ein Ball aus grünem Schleim aus dem Zauberstab schoß und auf sie zuflog.
    Plötzlich wurde Catti-bries Bogen fest gegen ihre Brust gepreßt, und sie flog nach hinten und prallte hart gegen die Wand. Ein Arm wurde fest gegen ihre Brust gepreßt, der andere ebenso fest gegen

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