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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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darauf, während die Bolzen harmlos hinter ihm aufschlugen, schwenkte der Sims wieder nach links und am Fuß eines weiteren Hügels entlang.
    Dadurch hatte Drizzt zu seiner Rechten die stillen Wasser von Donigarten ein Dutzend Fuß unter sich. Er dachte daran, seine Klingen in die Scheiden zu schieben und in das Wasser zu springen, aber zu viele spitze Felsnadeln ragten hier aus dem Wasser, als daß er es wagen durfte.
    Der Sims blieb auf seiner rechten Seite meistenteils frei, während er auf ihm entlangjagte, und die Schlucht wurde nur hin und wieder von einigen Stalagmiten blockiert. Zu seiner Linken ragte der Hügel auf und beschützte ihn vor den fernen Schützen... aber nicht vor Feinden, die in der Nähe lauerten, wie er erkannte. Als er um eine leichte Biegung kam, sah er im letzten Moment, daß dahinter eine Mulde lag und in dieser Mulde ein Feind wartete.
    Der Soldat sprang mit gezücktem Schwert und Dolch Drizzt in den Weg.
    Ein Krummsäbel schmetterte das Schwert zur Seite, und Drizzt führte die andere Waffe gerade nach vorn, wobei er wußte, daß der Dolch den Säbel abfangen würde. Als die Waffen sich erwartungsgemäß verkeilten, benutzte Drizzt seinen Schwung, um den Dolch weit nach außen zu drücken, und hob ein Knie, um es heftig in den Bauch des Drow zu rammen.
    Dann schlug er seine weitausgestreckten Hände wieder zusammen, so daß die Griffe seiner Krummsäbel gleichzeitig gegen das Gesicht seines Feindes geschmettert wurden. Er riß die Waffen sofort wieder auseinander, da er fürchtete, daß das Schwert oder der Dolch nach ihm stechen könnte, aber sein Gegner war bereits ausgeschaltet. Der Drow sackte bewußtlos zu Boden, und Drizzt setzte über ihn hinweg und lief weiter.
    Der Waldläufer hatte jetzt zu seinem Rhythmus gefunden. Wilde Instinkte loderten in ihm hoch, und er glaubte, daß kein einziger Drow sich ihm widersetzen könnte. Er verwandelte sich erneut in den Jäger, in die Verkörperung urtümlicher, leidenschaftlicher Wut.
    Ein Drow sprang hinter dem nächsten Stalagmiten hervor; Drizzt ließ sich auf ein Knie fallen und wirbelte rutschend herum, ein Manöver, das jenem glich, das er gegen den Drow bei dem Pilzhaus verwendet hatte.
    Dieses Mal hatte sein Feind jedoch genügend Zeit zum Reagieren und senkte sein Schwert zum Boden.
    Doch der Jäger hatte gewußt, daß er das tun würde.
    Drizzts führender Fuß stoppte das Rutschen, und er wirbelte hoch und herum, und sein anderer Fuß flog in einem weiten Bogen heran, erwischte den überraschten Drow unter dem Kinn und schleuderte ihn über die Kante des Simses. Dieser konnte sich ein paar Fuß tiefer festklammern, war benommen von dem Tritt und nahm an, daß der purpuräugige Wüterich ihn jetzt töten würde.
    Doch der Jäger war schon weg. Er lief und lief, er rannte um seine Freiheit.
    Drizzt sah vor sich auf dem Weg einen weiteren Drow. Dieser hatte einen Arm ausgestreckt und zielte anscheinend mit einer Armbrust auf ihn.
    Doch der Jäger war schneller als der Bolzen. Das sagten ihm seine Instinkte immer wieder, und sie bewiesen es, als ein blitzender Krummsäbel den Bolzen zur Seite schlug.
    Dann war Drizzt bei dem Drow und seinem Verbündeten, der hinter einem nahe gelegenen Stalagmiten hervortrat. Die beiden Feinde schlugen mit ihren Waffen wild zu und gingen davon aus, daß ihre zahlenmäßige Überlegenheit mehr als ausreichend sein müßte.
    Sie verstanden den Jäger nicht - den verstand nur Artemis Entreri, der mit rotglühenden Augen das Geschehen aus einer nahe gelegenen Mulde heraus beobachtete.

TEIL 4
Im Netz
    Eine der Glaubensrichtungen auf Faerun sagt, daß es sieben Sünden der Menschheit gibt, von denen die schlimmste der Stolz ist. Ich hatte dabei immer an die Arroganz von Königen gedacht, die sich selbst zu Göttern ernennen oder zumindest ihre Untertanen davon überzeugen, daß sie mit göttlichen Wesen Kontakt hätten, und somit den Anschein erwecken, daß ihre Macht gottgegeben sei.
    Das ist jedoch nur eine Ausprägung dieser tödlichsten aller Sünden. Man muß kein König sein, um durch falschen Stolz gefällt zu werden. Schon Montolio DeBrouchee, mein Lehrer und Freund, warnte mich davor, doch seine Lehren betrafen einen persönlicheren Aspekt von Stolz. »Ein Waldläufer wandert oft allein, doch er wandert nie, ohne Freunde in der Nähe zu haben«, erklärte der weise Mann. »Ein Waldläufer kennt seine Umgebung und weiß, wo er Verbündete finden kann.«
    Für Montolios Denkweise war Stolz

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