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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Blindheit, ein Verschwimmen von Einsicht und Klugheit und der Verlust von Vertrauen. Ein allzu stolzer Mann wandert allein und kümmert sich nicht darum, wo er Verbündete finden kann.
    Als ich entdeckte, daß das Netz von Menzoberranzan sich immer enger um mich zog, erkannte ich endlich meinen Fehler, meine Arroganz. War ich dahin gekommen, mir auf meine Fähigkeiten so viel einzubilden, daß ich jene Verbündeten vergessen hatte, durch deren Hilfe ich bis jetzt überlebt hatte? In meinem Zorn über Wulfgars Tod und meiner Angst um Catti-brie, Bruenor und Regis hatte ich niemals daran gedacht, daß diese Freunde mir helfen könnten, die Dinge ins Lot zu bringen. Ich hatte entschieden, daß dieses drängende Problem allein meine Schuld sei und daß ich es daher auch allein lösen müsse, wie unmöglich dies auch für
    eine einzelne Person sein mochte.
    Daher wollte ich nach Menzoberranzan gehen, die Wahrheit ergründen und den Konflikt beenden, selbst wenn das bedeutete, mein eigenes Leben zu opfern.
    Was war ich doch für ein Narr!
    Mein Stolz sagte mir, daß ich die Ursache für Wulfgars Tod gewesen sei; mein Stolz sagte mir, daß ich der einzige sei, der alles richten könne. Reine Arroganz hielt mich davon ab, offen mit meinem Freund, dem Zwergenkönig, zu sprechen, der in der Lage gewesen wäre, die nötigen Streitkräfte aufzustellen, um einen drohenden Angriff der Drow abzuwehren.
    Auf jenem Sims auf der Insel der Rothe erkannte ich, daß ich für meine Arroganz zu zahlen hatte, daß vielleicht auch andere, die mir lieb und teuer waren, dafür zahlen mußten.
    Es ist eine Niederlage für den Geist, wenn man einsehen muß, daß die eigene Arroganz solchen Verlust und Schmerz verursacht hat. Stolz verleitet einen dazu, sich zu Höhen persönlichen Triumphs hinaufzuschwingen, aber der Wind ist dort oben stärker und der Untergrund sehr wacklig. Und man fällt von dort oben um so tiefer.
    Drizzt Do'Urden

Vergebliche Tapferkeit
    Catti-brie bemerkte am Landungsplatz der Insel einen Drow, der mit den Armen wedelte und ihr bedeutete, sie solle zurückfahren. Er schien allein zu sein.
    Catti-brie hob Taulmaril und schoß. Der Pfeil zuckte wie ein Blitzschlag durch die Dunkelheit, schlug in die Brust des überraschten Drow ein und schleuderte ihn ein Dutzend Fuß zurück. Eine Minute später betraten Catti-brie und Guenhwyvar den Strand. Die junge Frau befühlte das Amulett und wollte dem Panther sagen, daß er nach rechts laufen solle, aber Guenhwyvar hatte bereits die Nähe seines Meisters wahrgenommen und bewegte sich schon in langen Sprüngen über die zerklüfteten Landschaft vom Strand fort.
    Catti-brie folgte, so schnell sie konnte, verlor Guenhwyvar aber gleich darauf aus den Augen, als die schnelle Katze um den Fuß des nächsten Hügels herumsetzte, während ihre Tatzen Stücke des feuchten Bodens durch die Luft wirbelten.
    Catti-brie hörte einen erschrockenen Aufschrei, und als sie um die Kurve bog, sah sie einen Drowsoldaten, der ihr den Rücken zuwandte und offenbar dem davonspringenden Panther nachblickte. Er hatte einen Arm erhoben und zielte mit einer Armbrust.
    Catti-brie schoß im Laufen, so daß ihr Pfeil zu hoch flog und nur wenige Zoll über dem Kopf des Drow ein Loch in den Felsen brannte. Er wirbelte sofort herum und erwiderte das Feuer. Sein Bolzen grub sich dicht neben der weghechtenden Frau ins Erdreich.
    Catti-brie hatte eilig einen neuen Pfeil aufgelegt und schoß schon wieder. Ihr Pfeil schlug ein Loch in den flatternden Piwafwi des Soldaten, als dieser zur Seite sprang. Er ließ sich auf ein Knie fallen, legte dabei ebenfalls einen neuen Bolzen ein und hob erneut den Arm.
    Catti-brie schoß nun noch mal, und der Pfeil durchschlug die Armbrust und die Hand des Drow, trat aus seinem Handgelenk
    wieder aus und grub sich tief in seine Brust.
    Sie hatte das Duell gewonnen, dabei aber wertvolle Zeit verloren. Da sie die Orientierung verloren hatte, mußte sie sich von ihrem Amulett den Weg weisen lassen und rannte dann schnell weiter.
    Die wilden Attacken seiner erfahrenen Gegner wurden schnell überlegter, als Drizzt jeden einzelnen Schlag parierte und häufig sogar in gefährliche Konter verwandelte. Einer der Drow hielt jetzt nur noch eine Waffe in Händen, während er den Dolcharm fest gegen seine Seite preßte, um den Blutfluß aus einer klaffenden Krummsäbelwunde zu stillen.
    Drizzts Selbstvertrauen wuchs immer mehr. Wie viele Feinde sich wohl auf der Insel befinden mochten, fragte er

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