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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Umgebung vergessen, hatte die Felssäule vergessen, die so nahe war. Der Drow kannte Drizzt Do'Urdens Ruf, und plötzlich verstand er die Schwere seines Fehlers.
    Drizzt, der hoch oben auf einem abgerundeten Buckel des Stalagmiten hockte, zuckte zusammen, als er hörte, wie die Schwerter unter ihm gegen den Stein prallten, und verspürte dabei keinerlei Befriedigung. Er konnte das aufflammende Leuchten von Blaues Licht nicht sehen, als der Krummsäbel in die Kugel der Dunkelheit hinunterzuckte.
    Einen Moment später lief er bereits weiter; sein Knöchel schmerzte zwar, trug ihn aber. Er erreichte die andere Seite der Schlucht und erklomm die gegenüberliegende Kante. Der Sims, auf dem er sich befand, führte zu dem entlegeneren östlichen Ende der Insel. Dort war das Ufer nicht allzu weit entfernt, glaubte sich Drizzt zu erinnern, und wenn er dorthin gelangen konnte, würde er ins Wasser springen. Die Legenden über Ungeheuer in dem See sollten verdammt sein; die Feinde auf seinen Fersen waren nur allzu wirklich!
    * * *
    Catti-brie hörte die andauernden Kampfgeräusche von der Insel. Die Laute trieben klar und deutlich über die stillen, dunklen Wasser von Donigarten. Hinter dem Stiel eines Pilzes verborgen, rief sie Guenhwyvar herbei und lief los, als der
    Nebel feste Gestalt annahm.
    Am See vermied die junge Frau die wenigen Drow, da sie sich immer noch nicht ganz sicher über ihre Verkleidung war, und winkte statt dessen einen Ork heran. Dann deutete sie auf ein Boot und versuchte dem Wesen deutlich zu machen, daß es sie zu der Insel bringen solle. Der Ork schien nervös zu sein oder zumindest verwirrt. Er drehte sich um und wollte weggehen.
    Catti-brie schlug ihm auf den Hinterkopf.
    Offensichtlich eingeschüchtert, duckte sich das Wesen und
    drehte sich wieder zu ihr um. Catti-brie stieß ihn auf das kleine Boot zu, und diesmal stieg der Ork ein und nahm das Paddel auf.
    Bevor sie dem Ork jedoch folgen konnte, wurde Catti-brie von einem männlichen Drow aufgehalten, dessen starke Hand sich fest um ihren Ellbogen schloß.
    Sie funkelte ihn gefährlich an und knurrte, aber dieser Drow ließ sich nicht so leicht einschüchtern. Mit seiner freien Hand hielt er einen Dolch dicht an Catti-bries Rippen.
    »Geht fort!« sagte er. »Bregan D'aerthe befiehlt Euch, diesen Ort zu verlassen!«
    Catti-brie verstand kein einziges Wort, aber die Verwirrung ihres Feindes dürfte nicht geringer gewesen sein als ihre eigene, als sechshundert Pfund schwarzen Fells heranflogen und den überraschten Mann weit in den See hinausschleuderte.
    Catti-brie wandte sich grimmig wieder dem Ork zu, der vorgab, nichts gesehen zu haben, und hektisch zu paddeln begann. Einen Moment lang blickte sie zum Ufer zurück, da sie fürchtete, daß Guenhwyvar zurückgeblieben sein könnte und die ganze Strecke bis zur Insel schwimmen müßte.
    Ein mächtiges Platschen neben dem Boot warf dieses fast
    um und sagte ihr, daß es ein wenig anders war, und daß es jetzt der Panther war, der führte.
    Das war einfach zuviel für den verängstigten Ork. Die bedauernswerte Kreatur kreischte auf, sprang ins Wasser und schwamm verzweifelt zum Ufer. Catti-brie nahm das Paddel auf und blickte kein einziges Mal zurück.
    * * *
    Zunächst war der Sims zu beiden Seiten offen, und Drizzt hörte das Zischen von Armbrustbolzen, die über und direkt hinter ihm durch die Luft fuhren. Glücklicherweise befanden sich die Schützen auf der anderen Seite der Schlucht, am Fuß des Hügels, und die kleinen Armbrüste waren auf so weite Entfernungen nicht besonders treffsicher.
    Drizzt war nicht überrascht, als seine Gestalt plötzlich in purpurnem Licht zu leuchten begann, als winzige Feuer an seinen Armen und Beinen entlangzüngelten, die ihn zwar nicht verletzten, jedoch im Laufen für seine Feinde deutlich sichtbar machten.
    Er fühlte einen Stich in der linken Schulter und griff sofort hin, um den kleinen Bolzen herauszuziehen. Die Verletzung war nur oberflächlich, da Drizzts von Zwergen gefertigte Mithrilrüstung den Großteil des Schwungs des Geschosses abgefangen hatte. Er rannte weiter und konnte nur hoffen, daß nicht soviel Gift in sein Blut eingedrungen war, daß es ihn ermüdete.
    Der Sims schwenkte nach rechts, so daß Drizzt seinen Feinden den Rücken zuwenden mußte. Einen Moment lang fühlte er sich dadurch noch verwundbarer, aber dann erkannte er, daß die Richtungsänderung auch von Vorteil war, da sie ihn weiter von den Armbrüsten wegführte. Kurze Zeit

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