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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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des Feuers und des Blitzes verzaubert war, in seine schwere, zweihändig zu bedienende Armbrust – eine wahrlich ungewöhnliche Waffe für einen Dunkelelfen – und zielte sorgfältig.
    Etwas schlug hart von der Seite gegen die Armbrust. Der Drow drückte instinktiv auf den Abzug, aber der Bolzen flog nur nach unten und explodierte zu seinen Füßen. Die Wucht riß ihn von den Füßen; die hochschießenden Flammen versengten sein Haar und blendeten ihn kurzfristig.
    Er rollte sich auf dem Boden herum, und es gelang ihm, aus seinem brennenden Piwafwi zu schlüpfen. Benommen bemerkte er einen kleinen Streitkolben, der neben ihm auf dem Boden lag, dann eine kleine, feiste Hand, die hinabgriff, um ihn aufzuheben. Der Drow versuchte zu reagieren, als nackte Füße, die auf der Oberseite mit Haaren bedeckt waren – etwas, das der Drow aus dem Unterreich nie zuvor gesehen hatte –, sich stetig näherten.
    Dann wurde alles dunkel.
    * * *
    Catti-brie schrie auf und sprang zurück, aber der Minotaurus griff nicht an. Statt dessen stand die Bestie absolut reglos da und betrachtete sie neugierig.
    »Ich habe dich nicht verfehlt«, sagte Catti-brie, als ob ihr Leugnen dessen, was offensichtlich schien, ihre Lage verbessern könnte. Zu ihrer Überraschung erwies sich, daß sie recht gehabt hatte.
    Das linke Bein des Minotauren, das von Khazid'hea sauber durchtrennt worden war, gab unter ihm nach, und die Bestie fiel nun endlich zu Boden, wo ihr Lebensblut ungehindert ausströmte.
    Catti-brie sah sich nach Bruenor um, der knurrend und stöhnend unter dem Minotaurus hervorkroch, den er getötet hatte. Der Zwerg sprang auf, schüttelte heftig den Kopf, um die Sterne vor seinen Augen zu verscheuchen, und schaute dann, die Hände in die Hüften gestemmt, sein Beil an, während er unwillig den Kopf schüttelte. Die mächtige Waffe war fast einen Fuß tief in den dicken Schädel des Minotaurus eingedrungen.
    »Wie, bei allen Neun Höllen, soll ich das verdammte Ding da wieder rausbekommen?« fragte Bruenor und blickte seine Tochter an.
    Drizzt hatte seinen Kampf beendet, so wie auch Regis, und Guenhwyvar kam wieder hinter der Biegung hervor und schleifte den letzten Drow an seinem gebrochenen Hals mit.
    »Ein weiterer Sieg für unsere Seite«, merkte Regis an, als die Freunde sich wieder versammelten.
    Drizzt nickte zustimmend, schien aber nicht so recht zufrieden zu sein. Er wußte, daß sie mit diesen Aktivitäten kaum an der Oberfläche der Streitmacht kratzten, die nach Mithril-Halle gekommen war. Und trotz der Kürze dieses letzten Scharmützels und der drei vorangegangenen hatten die Freunde letztendlich viel Glück gehabt. Was wäre geschehen, wenn eine zweite Gruppe von Drow und Minotauren – oder auch nur von Kobolden – um die Ecke gebogen wäre, als der Kampf noch tobte?
    Sie hatten schnell und sauber gewonnen, aber die Grenze von diesem Sieg zur Niederlage war eine sehr dünne Linie.
    »Du bist nicht zufrieden«, sagte Catti-brie leise zu dem Waldläufer, als sie sich wieder auf den Weg machten.
    »In zwei Stunden haben wir ein Dutzend Drow, eine Handvoll Minotauren und vielleicht zwei Dutzend Kobolde getötet«, erwiderte Drizzt.
    »Und von ihnen allen gibt es noch Tausende mehr«, fügte die Frau hinzu, die Drizzts Unzufriedenheit verstand.
    Drizzt erwiderte nichts. Seine einzige Hoffnung, die einzige Hoffnung für Mithril-Halle, bestand darin, daß sie und andere Gruppen genügend Drow töteten, um ihren Feinden den Schneid abzukaufen. Dunkelelfen waren ein chaotischer und überaus unloyaler Haufen, und nur wenn die Verteidiger von Mithril-Halle den Kriegswillen der Drowarmee besiegen konnten, hatten sie eine Chance.
    Guenhwyvars Ohren legten sich wieder flach an, und der Panther schlüpfte lautlos im Dunkel davon. Die Freunde, die plötzlich der ganzen Sache äußerst überdrüssig waren, nahmen hastig ihre Positionen ein und waren wirklich erleichtert, als die nächste Gruppe in Sicht kam. Diesmal waren es keine Drow, und es waren auch keine Minotauren oder Kobolde. Ein Trupp Zwerge, fast zwei Dutzend, grüßte sie und kam dann heran. Auch diese Gruppe hatte seit der Schlacht in Tunults Kaverne Kämpfe ausgetragen. Viele hatten frische Wunden, und jede Zwergenwaffe war mit feindlichem Blut bedeckt.
    »Wie halten wir uns?« fragte Bruenor und trat nach vorn.
    Der Anführer des Zwergentrupps zuckte zusammen, und Bruenor hatte seine Antwort. »Sie kämpfen in der Unterstadt, mein König«, sagte der Zwerg. »Wie sie da

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