Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
beste Eliteeinheit in ganz Menzoberranzan, ein Trupp von Kriegern und Zauberern, die keine Furcht kannten.
    Lautlos gab Berg'inyon seine Kommandos, die von gestikulierenden Fingern weitergetragen wurden. Selbst nach dem überraschenden Angriff aus der Luft und dem plötzlichen Sturm der Streitmacht, von der die Drow nichts gewußt hatten, waren die Dunkelelfen den Rittern in Silber immer noch im Verhältnis von mehr als drei zu eins überlegen. Und selbst bei einem Verhältnis von eins zu eins hätten die Silbernen keine Chance gehabt.
    Das Kampfglück wechselte schon bald, so daß die Ritter, die noch nicht gefallen waren, sich zurückziehen und zu einer engen Formation zusammenschließen mußten. Nur der Nebel und das unbekannte Gelände verhinderten ein vollständiges Gemetzel; nur der Umstand, daß die überwältigende Streitmacht der Drow nicht alle ihre Ziele finden konnte, erlaubte es den tapferen Rittern, ihren Widerstand aufrechtzuerhalten.
    In den hinteren Reihen der Drow hörte Berg'inyon die Unruhe, als ein unglücklicher Mensch von seinen Kameraden abgeschnitten wurde und verwirrt nach Norden galoppierte, immer weiter von seinen Kameraden fort.
    Der Sohn Baenres signalisierte seinen Leibwachen, ihm zu folgen, aber hinter ihm zu bleiben, und nahm die Jagd auf, indem er seine große Eidechse auf einen Kurs brachte, der dem Fliehenden den Weg abschnitt. Er sah die schattenhafte Gestalt – und was für ein wunderbares Bild der Reiter in Berg'inyons Augen abgab, so groß und prächtig auf seinem mächtigen Roß!
    Dieser Anblick hemmte den Waffenmeister von Menzoberranzans Erstem Haus jedoch nicht. Er kam direkt neben dem Ritter hinter einer Steinsäule hervor und rief den Mann an.
    Das große Pferd stemmte die Hufe in den Boden, kam zum Stehen, und sein Reiter wendete es, damit er Berg'inyon sehen konnte. Er sagte etwas, das der Drow nicht verstehen konnte, zweifellos eine trotzige Schmähung, dann senkte er seine lange Lanze und gab dem Pferd die Sporen.
    Berg'inyon brachte seine eigene gefleckte Lanze in Anschlag und trieb der Eidechse die Hacken in die Flanke, so daß sie losrannte. Er konnte die Geschwindigkeit des Pferdes nicht erreichen, aber das Roß war der Wendigkeit der Echse nicht gewachsen. Als sich die Gegner einander näherten, schwenkte Berg'inyon zur Seite aus und ließ seine Eidechse die Seite einer dicken Steinsäule hinauflaufen.
    Der Ritter, den die Schnelligkeit des Ausweichmanövers überrascht hatte, schaffte es nicht, seine Lanze schnell genug für einen Treffer herumzureißen, aber als die beiden Tiere aneinander vorbeirasten, konnte Berg'inyon dem Pferd einen Stich versetzen. Es war kein schwerer Treffer, kaum ein Kratzer, aber dies war keine gewöhnliche Waffe. Die zehn Fuß lange Stange, die Berg'inyon trug, war eine teuflische Todeslanze, eine der ausgeklügeltsten und heimtückischsten Waffen der Drow. Als die Lanzenspitze auf das Fleisch des Pferdes traf, nachdem sie durch die metallene Rüstung, die das Tier trug, hindurchgefahren war wie durch Stoff, schossen dunkle, sich windende Tentakel aus schwarzem Licht am Schaft entlang.
    Das Pferd wieherte erbärmlich auf, trat aus, bockte und kam rutschend zum Stehen. Dem Ritter war es irgendwie gelungen, im Sattel zu bleiben.
    »Lauf weiter!« rief er seinem bebenden Tier zu, da er nicht verstand, was vorging. »Lauf weiter!«
    Plötzlich hatte der Ritter das Gefühl, als wäre das Pferd unter ihm weniger massiv als sonst, und er spürte die Rippen des Tieres an seinen Schenkeln.
    Das Pferd warf den Kopf zurück und wieherte erneut. Es war ein unirdischer, untoter Schrei, und der Ritter erbleichte, als er in die Augen des Wesens blickte, Augen, die rot im Banne eines bösen Zaubers leuchteten.
    Die Todeslanze hatte der Kreatur die Lebenskraft entzogen, hatte den stolzen, starken Hengst in ein hageres, skelettartiges Ding verwandelt, ein untotes, böses Ding. Der Ritter reagierte schnell, ließ die Lanze fallen, zog sein großes Schwert und hieb dem Monster mit einem Streich den Kopf ab. Als das Pferd unter ihm zusammenbrach, rollte er sich ab und sprang zur Seite.
    Dunkle Gestalten umzingelten ihn; er hörte das Zischen von Eidechsen in seiner Nähe, die schmatzenden Geräusche, als sich klebrige Füße von Stein lösten.
    Berg'inyon Baenre näherte sich langsam. Auch er senkte seine Lanze. Ein Zucken seines Handgelenks befreite ihn von den Schnallen des Sattels, und er glitt von seinem Reittier, entschlossen, sich mit einem dieser

Weitere Kostenlose Bücher