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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Körper lief, ein Prickeln, das seine Muskeln fest werden ließ und seinem Gesicht einen grimmigen Ausdruck verlieh. Er wußte, daß viele feindliche Gruppen in den Tunneln außerhalb der Zwergenfeste operierten, verstreute Häufchen, die aus der siebenkammerigen Höhle geflohen waren, in der die erste Schlacht stattgefunden hatte. Uthegental und seine Leute waren bei ihrem Marsch hierher auf eine dieser Zwergengruppen gestoßen und hatten sie vernichtet.
    Jetzt, da er darüber nachdachte, ergab es durchaus Sinn, daß auch Drizzt hier draußen sein sollte. Es war sehr wahrscheinlich, daß der Abtrünnige an der Schlacht in der Kaverne der sieben Kammern teilgenommen hatte, und warum hätte Drizzt zurück nach Mithril-Halle fliehen sollen, wenn dem so war?
    Drizzt war ein Jäger, ein ehemaliger Patrouillenführer, ein Krieger, der ein Jahrzehnt lang allein im wilden Unterreich überlebt hatte – eine nicht unbedeutende Leistung, die sogar Uthegental respektierte.
    Ja, jetzt, da die Priesterin ihm von dem Gerücht erzählt hatte, ergab es für Uthegental durchaus Sinn, daß Drizzt Do'Urden hier draußen sein mochte, irgendwo dort hinten in den Tunneln im Westen, wo er herumstreifte und tötete. Der Waffenmeister lachte laut auf und ging, ohne eine Erklärung abzugeben, wieder in die Richtung davon, aus der er gekommen war.
    Es war auch keine Erklärung nötig, weder für die Priesterin noch für Uthegentals Begleiter, die sich ihm anschlossen.
    Der Waffenmeister des Zweiten Hauses war auf der Jagd.
    * * *
    »Wir siegen«, erklärte Oberin Baenre.
    Keiner ihrer Zuhörer – weder Methil noch Jarlaxle oder Oberin Zeerith Q'Xorlarrin vom Vierten Haus oder Auro'pol, die Oberin Mutter von Haus Agrach Dyrr, das jetzt das fünfte in der Rangfolge war, und auch nicht Bladen'Kerst oder Quenthel Baenre – widersprachen der barschen Aussage.
    Gandalug Heldenhammer, der schmutzig und zerschlagen war und dessen Handgelenke mit schmalen Schellen gefesselt waren, die man so stark verzaubert hatte, daß nicht einmal ein Riese sie hätte brechen können, räusperte sich – es war ein Laut, der eindeutig amüsiert klang. Dies entsprang vor allem dem Trotz, denn Gandalug trug eine schwere Last. Selbst wenn sein Volk ihnen einen unglaublichen Kampf lieferte, waren doch Dunkelelfen in die Unterstadt eingedrungen. Und sie waren durch Gandalugs Schuld dorthin gelangt, weil Gandalug die geheimen Wege kannte. Dem alten Zwerg war bewußt, daß niemand den Sondierungen eines Illithiden widerstehen konnte, aber die Schuld blieb dennoch, der Gedanke, daß er auf irgendeine Art nicht stark genug gewesen war.
    Quenthel bewegte sich, bevor Bladen'Kerst reagieren konnte, und schlug dem widerspenstigen Gefangenen hart auf den Rücken, so daß ihre Fingernägel blutige Kratzer hinterließen.
    Gandalug schnaubte erneut, und diesmal versetzte Bladen'Kerst ihm einen Hieb mit der Peitsche, die fünf Schlangenköpfe hatte. Der Schlag ließ den zähen Zwerg auf die Knie sinken.
    »Genug!« knurrte Oberin Baenre ihre Töchter an, und eine Andeutung verborgenen Ärgers schimmerte dabei durch.
    Sie alle – auch Baenre – wußten, daß der Krieg nicht nach Plan verlief. Jarlaxles Späher hatten ihnen von dem Flaschenhals in der Nähe des unteren Tores von MithrilHalle berichtet und auch davon, daß das östliche Tor an der Oberfläche auf Kosten der Leben vieler Drow blockiert worden war, kurz nachdem die Dunkelelfen es eingenommen hatten. Quenthels magische Verbindung mit ihrem Bruder hatte sie darüber informiert, daß der Kampf an den südlichen und westlichen Hängen von Vier Gipfel noch immer heftig tobte und das westliche Tor noch nicht erobert worden war. Und Methil, der zwei seiner illithidischen Gefährten verloren hatte, hatte Oberin Baenre telepathisch versichert, daß der Kampf in der Unterstadt noch längst nicht gewonnen wäre.
    Aber dennoch lag ein gewisses Maß an Wahrheit in Baenres Siegesprophezeiung, wie sie alle wußten, und ihre Überzeugung war nicht nur oberflächlich. Die Schlacht außerhalb des Berges war noch nicht beendet, aber Berg'inyon hatte Quenthel versichert, daß er das schon bald wäre – und bei der Stärke der Streitmacht, die unter Berg'inyons Kommando stand, hatte Quenthel keinen Grund, seine Behauptung anzuzweifeln.
    Viele waren in diesen tiefer gelegenen Tunneln gestorben, aber der Großteil der Verluste hatte die humanoiden Sklaven getroffen, nicht die Dunkelelfen. Jetzt waren jene Zwerge, die nach dem Zusammenbruch

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