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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Schauplatz des Gemetzels schritt. Diese Position war stark befestigt. Die Rückseite wurde von dem hohen Wall gebildet, während vorne, wo der Gang scharf nach links abbog, eine niedrigere Wand stand.
    An dieser Wand auf der linken Seite, direkt vor dem Seitentunnel, war ein seltsames Gerät angebracht, ein tödliches Seitenschwinger-Katapult der Zwerge, dessen kurzer, starker Arm seitlich herumwippte und nicht über Kopf wie bei einer gewöhnlichen Schleuder. Der Arm war jetzt zurückgezogen und feuerbereit, aber Pwent sah sofort, daß keine Munition mehr vorhanden war und die tapferen Zwerge bis zuletzt ausgeharrt hatten.
    Pwent konnte noch den Geruch der Geschosse wahrnehmen, und er sah die flackernden Schatten der kleinen Feuer. Noch bevor er um die Ecke lugte, wußte er, daß sich viele, viele tote Feinde in dem Gang häufen würden.
    »Sie sind tapfer gestorben«, sagte der Schlachtenwüter zu seinen Gefolgsleuten, als sie und Bidderdoo über die Rückwand geklettert waren und zwischen den Leichen standen.
    Der Angriff um die Biegung herum kam schnell und lautlos, als eine Handvoll Dunkelelfen mit gezückten Schwertern hervorstürmten.
    Wäre Bidderdoo Harpell nicht auf der Hut gewesen (und hätte er nicht die letzte noch brauchbare Seite seines Zauberbuches gefunden), so wäre dies das schnelle Ende der Knochenbrecher-Brigade gewesen, aber der Zauberer murmelte rasch seinen Spruch und beschwor eine (für die Drow) blendend helle Kugel strahlenden Lichtes.
    Die überraschten Dunkelelfen zögerten nur einen Moment, aber das genügte den Knochenbrechern, Kampfpositionen einzunehmen. Plötzlich waren es einfach sieben Zwerge gegen fünf Dunkelelfen, und das Überraschungsmoment war verloren. Sieben Schlachtenwüter gegen fünf Dunkelelfen, und was noch schlimmer für die Drow war: diese Schlachtenwüter standen inmitten der Leichen ihrer erschlagenen Verwandten.
    Ohne Rücksicht auf Verluste schlugen und traten sie zu. Sie sprangen, rempelten und stießen mit ihren Köpfen zu, ignorierten sämtliche Treffer, die sie erlitten, und kämpften so wütend, daß sogar ihr Anführer, der wildeste von allen, stolz auf sie war. Sie überrannten zwei der Drow, und ein Zwerg konnte sich aus dem Getümmel lösen und stürmte brüllend um die Biegung des Ganges.
    Pwent drängte einen Drow zur Seite, fing das heransausende Schwert des Dunkelelfen mit seinem metallenen Handschuh auf und schlug mit dem anderen zu, bevor sein Gegner seine andere Waffe zum Einsatz bringen konnte.
    Der Kopf des Drow explodierte förmlich unter der Wucht des dornenbesetzten Handschuhs, als der rasende Pwent seine Faust direkt durch den Schädel der Kreatur trieb.
    Er schlug noch ein zweites und drittes Mal zu, dann warf er den zerschmetterten Leichnam zu den vier anderen toten Dunkelelfen. Pwent sah sich nach seinen mit frischem Blut bedeckten Soldaten um und bemerkte sofort, daß einer fehlte, und er bemerkte ebenfalls, daß Bidderdoo heftig zitterte und seine Kiefer klappernd aufeinanderschlugen. Der Schlachtenwüter hätte ihn nach dem Grund dafür gefragt, aber da ließ ein Schrei höchster Pein aus dem Nebentunnel selbst dem abgehärteten Thibbledorf Pwent das Blut gefrieren. Er sprang zu der Ecke und blickte um die Kante.
    Das Gemetzel über die gesamte Strecke des fünfzig Fuß langen Ganges war sogar noch schrecklicher, als Pwent erwartet hatte. Dutzende von Humanoiden lagen tot auf dem Boden, und mehrere kleine Feuer brannten noch immer, so dick lag das Pech der Katapultgeschosse auf Boden und Wänden.
    Pwent beobachtete, wie eine hochgewachsene Gestalt das andere Ende des Ganges betrat. Sie war nur schattenhaft zu sehen, aber der Schlachtenwüter wußte, daß es ein Dunkelelf war, auch wenn es sich um den größten handelte, den er je gesehen hatte. Der Drow trug einen Dreizack, und auf dem Ende dieses Dreizacks steckte der noch immer lebende vermißte Knochenbrecher, der sich in Todeszuckungen wand. Hinter dem riesigen Waffenmeister tauchte ein weiterer Drow auf, aber Pwent nahm die zweite Gestalt kaum wahr und hätte sich auch nicht darum geschert, wenn ihr noch hundert weitere gefolgt wären.
    Der Schlachtenwüter brüllte wütend auf, griff aber nicht an. In einem seltenen Augenblick, in dem Klugheit seine Raserei überwog, sprang Pwent um die Biegung zurück.
    »Was ist los, wildester der Schlachtenwüter?« schrien drei der Knochenbrecher gleichzeitig.
    Pwent antwortete nicht. Er sprang in den Korb des Seitenschwingers und hieb mit

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