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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ertragen, und ihre Gedanken kreisten um die gleichen Themen, die dazu geführt hatten, daß die arme Auro'pol in zwei Teile zerfetzt worden war.
    Quenthel schoß Methil einen gefährlichen Blick zu, da ihr bewußt war, daß der Illithide ihre Gedanken las. Würde er sie als nächstes verraten?
    Sie konzentrierte ihre Gedanken zu einem festen Kern. Es ist nicht Lloths Wille! schrie ihr Verstand Methil an. Die Spinnenkönigin steht nicht länger hinter den Handlungen meiner Mutter.
    Diese Behauptung hatte für Methil, der illithidischer Gesandte in Menzoberranzan und nicht im Haus Baenre war, mehr Bedeutung, als Quenthel ahnen konnte, aber sie war erleichtert, als Methil sie nicht verriet.
    * * *
    Guenhwyvars Ohren legten sich flach an, und auch Drizzt glaubte, er habe einen leisen, weit entfernten Schrei vernommen. Sie hatten seit mehreren Stunden niemanden, weder Freund noch Feind, gesehen, und der Waldläufer war überzeugt, daß die nächste Gruppe von Dunkelelfen, der sie begegnen würden, jene war, in der sich die kommandierende Hohepriesterin aufhielt.
    Er bedeutete den anderen, sich mit aller Vorsicht zu bewegen, und die kleine Gruppe schlich hinter Guenhwyvar her. Drizzt wurde jetzt wieder von seinen Unterreich-Instinkten geleitet. Er war wieder der Jäger, der Überlebende, der ein Jahrzehnt lang allein in der Wildnis gelebt hatte. Er blickte häufig zu Bruenor, Regis und Catti-brie zurück, denn obgleich sie sich mit all der Verstohlenheit bewegten, die sie aufbringen konnten, klangen sie für Drizzts scharfe Ohren wie eine schwergepanzerte Armee. Dies beunruhigte den Drow, denn er wußte, daß ihre Feinde viel lautloser sein würden. Er dachte daran, mit Guenhwyvar weit vorauszueilen und die Jagd allein aufzunehmen.
    Es war jedoch nur eine flüchtige Überlegung. Dies waren seine Freunde, und niemand konnte sich bessere Verbündete wünschen.
    Sie huschten einen schmalen, unauffälligen Tunnel entlang und erreichten eine Kammer, die sich nach links und rechts weit öffnete, obwohl die gegenüberliegende Wand nicht weit entfernt war. Die Decke war hier höher als in dem Tunnel, aber an vielen Stellen hingen Stalaktiten bis fast auf den Boden herab.
    Guenhwyvar legte erneut die Ohren an und blieb am Eingang stehen. Drizzt trat neben sie und verspürte das gleiche prickelnde Gefühl.
    Der Feind war nah, sehr nah. Jener Kriegerinstinkt, der sich mit normalen Sinnen nicht erklären ließ, sagte dem Waldläufer, daß der Feind so gut wie hier war. Er gab den dreien hinter ihm ein Zeichen, dann bewegten er und der Panther sich langsam und vorsichtig entlang der Wand zur Rechten in die Höhle.
    Catti-brie erreichte den Eingang als nächste und ließ sich auf ein Knie nieder, während sie zugleich ihren Bogen spannte. Ihr Blick, der dank der Magie des Diadems verstärkt wurde, durch die selbst die dunkelsten Tunnel wie in Sternenlicht gebadet erschienen, suchte die Kammer ab und musterte die Stalaktitengruppen besonders sorgfältig.
    Bruenor war schnell bei ihr, und Regis trat an ihre linke Seite. Der Halbling entdeckte eine kleine Einbuchtung, die nur ein paar Fuß entfernt war, und schob sich vorsichtig darauf zu.
    An der gegenüberliegenden Wand erschien ein grünes Licht und vertrieb die Dunkelheit. Es wand sich spiralförmig und öffnete ein Loch in der Wand, durch das Oberin Baenre hereinschwebte, gefolgt von ihren Töchtern, dem Gefangenen und dem Illithiden.
    Drizzt erkannte die verwitterte alte Drow und wußte, daß seine schlimmsten Befürchtungen eingetroffen und sie ihren Feinden weit unterlegen waren. Er dachte daran, direkt auf Baenre loszugehen, erkannte aber, daß er und Guenhwyvar nicht allein auf dieser Seite der Höhle waren. Aus dem Winkel seiner mißtrauischen Augen nahm Drizzt eine Bewegung zwischen den Stalaktiten wahr.
    Catti-brie schoß aus Kernschußweite einen silbrigen Pfeil ab. Das Geschoß explodierte in einem Schauer vielfarbiger harmloser Funken, ohne in der Lage zu sein, die magischen Schilde der Oberin Mutter zu durchdringen.
    Regis trat in die Höhlung und schrie in plötzlichem Schmerz auf, als ein magisches Wachzeichen explodierte. Elektrizität zuckte funkenschlagend an dem Halbling auf und ab und ließ ihn hin und her zucken, bevor er zu Boden fiel. Sein sonst krauses, braunes Haar stand gerade vom Kopf ab.
    Guenhwyvar sprang nach rechts und begrub eine Drowsoldatin unter sich, die gerade von den Stalaktiten herabgeschwebt kam. Drizzt überlegte erneut, sich direkt auf die

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