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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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indem er einen Finger hob.
    »... und jetzt senkt den Kopf tiefer!« bellte Pwent auf der anderen Seite der Tür. Regis nickte, lächelte und bedeutete Drizzt, daß er jetzt fortfahren könne.
    »Wir dachten, du könntest...«
    Ein erneutes Krachen erscholl, dann wieder ein Stöhnen, gefolgt von einem flappenden Geräusch, als der Möchtegern-Schlachtenwüter heftig den Kopf schüttelte.
    »Hat sich schnell wieder bekrabbelt!« gratulierte Pwent.
    »Wir dachten, du könntest uns vielleicht begleiten«, sagte Drizzt und ignorierte Catti-bries angewidertes Schnauben.
    Regis dachte einen Moment lang darüber nach. Er wäre gern einmal aus den Minen herausgekommen, um sich im Sonnenschein zu strecken, obgleich der Sommer so gut wie vorüber und die Kühle des Herbstes bereits zu ahnen war.
    Aber dann sagte er mit ungewöhnlich entschlossener Miene: »Ich muß hierbleiben. Ich habe viel zu tun.«
    Drizzt und Catti-brie nickten. Regis hatte sich in den letzten paar Monaten, in den Zeiten der Krise, verändert. Als Drizzt und Catti-brie nach Menzoberranzan aufgebrochen waren – Drizzt, um Mithril-Halle zu retten, und Catti-brie, um Drizzt zu finden –, hatte Regis das Kommando übernommen und den trauernden Bruenor dazu angespornt, sich auf den Krieg vorzubereiten. Regis, der den größten Teil seines Lebens damit zugebracht hatte, das weichste Sofa zu finden, auf dem er liegen konnte, hatte mit seinem Feuer und seiner Energie selbst die härtesten Generäle beeindruckt, sogar Thibbledorf Pwent. Drizzt und Catti-brie wußten, wie gern der Halbling sie begleitet hätte, aber er blieb seiner Verantwortung treu.
    Drizzt musterte Regis genau und überlegte, wie er seine Bitte am besten vorbringen konnte. Zu seiner Überraschung sah Regis sie schon voraus und griff nach der Kette mit dem Rubinanhänger, die er um den Hals trug. Er zog sie über den Kopf und warf sie Drizzt beiläufig zu.
    Das war ein weiterer Beweis für die Veränderung des Halblings, erkannte Drizzt, während er auf den funkelnden Rubin hinabsah, der an der Kette hing. Der Stein war der wertvollste Besitz des Halblings, ein mächtiger Zauber, den Regis seinem alten Gildenmeister im ferngelegenen Calimhafen gestohlen hatte. Der Halbling hatte ihn gehütet und eifersüchtig bewacht wie eine Löwenmutter ihr einziges Junges, jedenfalls bis jetzt.
    Drizzt schaute weiterhin den Rubin an, spürte, wie er von seinen vielfältigen Facetten angezogen wurde und in die Tiefen hinabfiel, die versprachen...
    Der Drow schüttelte den Kopf und zwang sich wegzusehen. Selbst ohne daß jemand den verzauberten Rubin anwendete, hatte dieser nach ihm gegriffen! Noch niemals hatte er einen so mächtigen Zauber erlebt. Und doch hatte Jarlaxle, der Söldner, ihm den Stein zurückgegeben, hatte ihn bewußt aufgegeben, als sie sich nach Drizzts Flucht in den Tunneln außerhalb von Menzoberranzan begegnet waren. Es war unerwartet und bedeutungsvoll, daß Jarlaxle Drizzt den Stein zurückgegeben hatte, aber worin diese Bedeutung bestand, hatte der Drow noch nicht herausgefunden.
    »Du solltest vorsichtig sein, bevor du ihn bei Berkthgar benutzt«, sagte Regis und riß Drizzt damit aus seinen Gedanken. »Er ist sehr stolz, und wenn er herausfindet, daß Zauberei gegen ihn angewendet worden ist, könnte das die Allianz tatsächlich beenden.«
    »Nur allzu wahr«, stimmte ihm Catti-brie zu. Sie blickte Drizzt an.
    »Ich tue es nur, wenn es sich als unbedingt nötig erweist«, meinte der Drow und legte sich die Kette um den Hals. Der Anhänger lag an seiner Brust, nicht weit von dem elfenbeinernen Einhornkopf entfernt, der das Symbol seiner Göttin war.
    Ein weiterer Zwerg knallte gegen die Tür und prallte ab, um danach stöhnend am Boden zu bleiben.
    »Pah!« hörten sie Pwent schnauben. »Ihr seid ein Haufen von elfenleckenden Hanswürsten! Ich werde euch zeigen, wie es gemacht wird!«
    Regis nickte – das war sein Stichwort – und begann eilig, die Kurbel zu drehen, so daß die Metallplatte von der Tür weggezogen wurde.
    »Paßt auf!« warnte er seine beiden Freunde, denn sie standen ungefähr in der Richtung, aus der Pwent bei seinem Türdurchbruch kommen mußte.
    »Ich werde jetzt lieber gehen«, sagte Catti-brie und machte Anstalten, auf die andere, normale Tür des Raumes zuzugehen. Die junge Frau verspürte kein Verlangen danach, Pwent zu sehen. Wahrscheinlich würde er sie wieder mit schmierigen Fingern in die Wange kneifen und ihr sagen, daß sie »an diesem Bart arbeiten«

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