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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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überhaupt irgendwelche Drow unterwegs waren, nicht einmal auf den normalen Routen der Dunkelelfen, die dichter bei Menzoberranzan lagen. Etwas Wichtiges war in der Stadt der Drow geschehen, so viel war offensichtlich, und es schien ebenso offenkundig zu sein, daß Drizzt und die lästige Catti-brie irgendwie damit zu tun hatten. Firble wußte, daß dies der eigentliche Grund dafür war, warum Belwar ihn dazu gezwungen hatte, mit ihm hierherzukommen, und er schauderte erneut, als er daran dachte, daß König Schnicktick deshalb so bereitwillig auf Belwar eingegangen war.
    »Irgend etwas ist geschehen«, sagte Belwar und legte damit unerwartet seine Karten auf den Tisch, als hätte er Firbles Gedanken gelesen. »Und zwar in Menzoberranzan.«
    Firble musterte den höchstgeehrten Höhlenvater mißtrauisch. Er wußte, was schon bald von ihm verlangt werden würde, wußte, daß er demnächst wieder mit dem verschlagenen Jarlaxle würde verhandeln müssen.
    »Die Steine selbst sind unruhig«, fuhr Belwar fort.
    »Als ob die Drow bald ausrücken würden«, warf Firble trocken ein.
    »Cosim camman denoctus«, stimmte ihm Belwar mit einem uralten Sprichwort der Svirfnebli zu, was man ungefähr als »der feste Boden vor dem Erdbeben« übersetzen konnte und was die Oberflächenbewohner als »Die Ruhe vor dem Sturm« kannten.
    »König Schnicktick wünscht, daß ich mich mit meinem Drow-Informanten treffe«, vermutete Firble, der keinen Anlaß dafür sah, seine Überlegungen noch länger für sich zu behalten. Er wußte, daß Belwar ohnehin plante, denselben Vorschlag zu machen.
    »Cosim camman denoctus«, wie derholte Belwar, diesmal mit mehr Entschiedenheit. Belwar und Schnicktick und auch viele andere in Blingdenstone waren davon überzeugt, daß die Drow schon bald in großer Zahl ausrücken würden. Obgleich die direkten Tunnel zur Oberfläche, zu dem Ort, den Drizzt Do'Urden Heimat nannte, östlich von Blingdenstone und jenseits von Menzoberranzan lagen, würden die Drow zunächst nach Westen marschieren müssen und dabei der Stadt der Gnomen unangenehm nahe kommen. Dieser Gedanke war so beunruhigend, daß König Schnicktick befohlen hatte, Spähtrupps weit nach Osten und Süden auszusenden, weiter von der Heimat und von Menzoberranzan entfernt, als die Gnomen je zuvor vorgestoßen waren. Man raunte, daß Blingdenstone ganz verlassen werden sollte, falls sich die Gerüchte als wahr herausstellen sollten, und zudem ein neuer Platz gefunden werden konnte. Das wollte keiner der Gnomen, und am wenigsten vielleicht Belwar und Firble. Beide waren schon alt, näherten sich dem Ende ihres zweiten Jahrhunderts, und beide waren mit Herz und Seele mit dieser Stadt namens Blingdenstone verbunden.
    Aber von allen Svirfnebli wußten diese beiden auch am besten, was Feldzüge der Drows bedeuteten. Sie wußten, daß die Gnomen ausgelöscht werden würden, wenn die Armee aus Menzoberranzan nach Blingdenstone kam.
    »Ich werde das Treffen arrangieren«, sagte Firble mit einem resignierten Seufzen. »Er wird mir zweifellos nicht viel sagen. Das tut er nie, und der Preis für das wenige ist immer sehr hoch!«
    Belwar sagte nichts, und er verspürte kein Bedauern über den hohen Preis, den das Treffen mit dem gierigen Drow-Informanten kosten würde. Der höchstgeehrte Höhlenvater wußte, daß einen Unwissenheit erheblich teurer zu stehen kam. Er wußte zudem, daß dies auch Firble klar war und daß die scheinbare Resignation des Beraters nur eine Pose war. Belwar kannte Firble mittlerweile ziemlich gut, und inzwischen mochte er den ständig maulenden, knurrigen Gnomen recht gern.
    Und zum gegenwärtigen Zeitpunkt brauchten Belwar und jeder andere Svirfnebli in Blingdenstone Firble und seine Kontakte zu den Drow ganz besonders.

Fröhliches Spielen
    Drizzt und Catti-brie hüpften die felsigen Pfade hinab und setzten mühe- und sorglos wie spielende Kinder über Geröllhaufen hinweg. Ihre Wanderung wurde unversehens zu einem spontanen Rennen, als sie um die Wette über Felsspalten sprangen und sich an niedrig herabhängenden Ästen entlanghangelten, soweit die kleinen Gebirgsbäume es zuließen. Sie erreichten eine Senke, wo sie über einen kleinen Tümpel hinwegsetzten (auch wenn Catti-brie nicht ganz hinüberkam), und trennten sich dann, als sie sich einem Felsbrocken näherten, der größer war als sie beide. Catti-brie ging rechts herum, und Drizzt wollte nach links gehen, überlegte es sich dann aber anders und kletterte statt dessen auf

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