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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Gebrüll sich gelegt hatte. Erneut breitete sich erwartungsvolle Stille aus, denn Drizzts Worte konnten als Herausforderung angesehen werden, und Berkthgar war durchaus imstande, den Fehdehandschuh aufzunehmen.
    »Aber Bruenor ist nicht hier«, sagte der Barbarenhäuptling ruhig. »Wird Drizzt Do'Urden seine Sache vertreten?«
    Drizzt überlegte, wie er weiter vorgehen sollte.
    Auch Catti-bries Verstand arbeitete fieberhaft. Sie hegte kaum einen Zweifel daran, daß Drizzt die Herausforderung annehmen und Berkthgar mit Leichtigkeit besiegen würde. Und die Männer von Siedelstein würden eine solche Demütigung mit Sicherheit nicht hinnehmen.
    »Wulfgar sollte mein Ehemann werden!« rief sie aus und erhob sich von ihrem Stuhl, gerade als Drizzt zu seiner Erwiderung ansetzte. »Und ich bin Bruenors Tochter – die rechtmäßige Prinzessin von Mithril-Halle. Wenn irgend jemand hier die Sache meines Vaters vertreten soll...«
    »So wirst du ihn benennen«, beendete Berkthgar ihren Satz.
    »So werde ich das sein«, erwiderte Catti-brie grimmig.
    Schreie erhoben sich, und nicht wenige der Frauen am hinteren Ende der Halle kicherten und nickten hoffnungsvoll.
    Drizzt schien nicht so angetan, und der Blick, den er Catti-brie zuwarf, war anklagend und bat sie darum, diese Situation zu beruhigen, bevor die Dinge vollkommen außer Kontrolle gerieten. Er wollte keinen Kampf. Den wollte Catti-brie auch nicht, aber inzwischen rasten die Barbaren fast, und viele schrieen Berkthgar zu: »Kämpf mit der Frau!«, als hätte Catti-brie bereits ihre Herausforderung ausgesprochen.
    Der Blick, den Berkthgar Catti-brie zuwarf, war voller empörter Wut.
    Sie verstand ihn und die mißliche Lage, in der er sich befand. Sie hatte fortfahren wollen, indem sie erklärte, daß sie als einzige Bruenors Kämpe sein würde, wenn es denn einen Kämpen geben müsse, daß sie aber nicht hierhergekommen sei, um zu fechten. Die Ereignisse hatten sie jedoch einfach überrollt.
    »Niemals!« brüllte Berkthgar über das Getöse hinweg, und die Halle beruhigte sich etwas, Schreie erstarben zu Geflüster. »Ich habe noch nie gegen eine Frau gefochten!«
    Das war eine Einstellung, die Berkthgar besser schnell überwinden sollte, dachte Drizzt, denn wenn die Dunkelelfen wirklich gegen Mithril-Halle marschierten, würde es keinen Platz für solche Hemmungen geben. Frauen waren, sowohl was Magie als auch was Waffen anging, die stärksten Krieger der Drow.
    »Kämpf gegen sie!« schrie ein Mann, der offensichtlich sehr betrunken war, und er lachte dabei, ebenso wie seine Freunde.
    Berkthgar blickte von dem Mann zu Catti-brie, und seine mächtige Brust hob und senkte sich, als er versuchte, seine Wut zu zügeln.
    Er konnte nicht gewinnen, erkannte Catti-brie jetzt, selbst dann nicht, wenn er sie niederschlug. Für die harten Männer von Siedelstein wäre es bereits ein Akt der Feigheit, auch nur eine Waffe gegen sie zu erheben.
    Catti-brie kletterte auf den Tisch und nickte Drizzt leicht zu, als sie an ihm vorbeiging. Die Hände auf den Hüften – und die Hüften hatte sie bei der Bewegung geschwungen, um ihre weibliche Figur zu betonen –, lächelte sie den Barbarenhäuptling versonnen an. »Vielleicht nicht mit Waffen«, sagte sie. »Aber es gibt andere Arten, wie ein Mann und eine Frau gegeneinander antreten können.«
    Der Saal explodierte schier bei dieser Aussage. Becher wurden so heftig erhoben, um der Frau zuzuprosten, daß nur wenig Met in ihnen verblieben war, als sie an die gierigen Münder der Männer geführt wurden. Im Hintergrund von Hengorot stimmten sie ein schlüpfriges Lied an und schlugen sich bei jedem Refrain auf den Rücken.
    Drizzt riß seine lavendelfarbenen Augen so weit auf, daß es aussah, als würden sie einfach aus ihren Höhlen fallen. Als Catti-brie sich die Zeit nahm, ihn zu mustern, fürchtete sie, er werde seine Waffen ziehen und jeden im Saal töten. Einen Augenblick lang war sie geschmeichelt, aber dies verging schnell und wich der Enttäuschung darüber, daß der Drow so gering von ihr dachte.
    Sie warf ihm einen entsprechenden Blick zu, dann drehte sie sich um und sprang vom Tisch. Ein Mann in der Nähe streckte die Arme aus, um sie aufzufangen, aber sie schlug seine Hände weg und schritt trotzig auf die Tür zu.
    »Die hat Feuer!« hörte sie hinter sich.
    »Der arme Berkthgar!« erscholl ein weiterer rüpelhafter Ruf.
    Auf dem Tisch drehte sich der verdutzte Barbar hin und her und vermied dabei absichtlich den Blick des

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