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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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die verschlagenen Gnomen einen Überfall auf Menzoberranzan planten, während Baenre und ihre Streitmacht sich von der Stadt entfernten?
    Es war ein alberner Gedanke, den die Oberin schnell wieder verwarf. Über die Hälfte der Dunkelelfen war in Menzoberranzan unter den wachsamen Augen von Mez'Barris Armgo, Triel und Gromph zurückgeblieben. Falls die Gnomen angriffen, würden sie vollständig vernichtet werden und somit nur den Ruhm der Spinnenkönigin mehren.
    Aber noch während sie über diese Verteidiger der Stadt nachdachte, nagte der Gedanke an eine Verschwörung gegen sie an den Rändern von Baenres Bewußtsein.
    Triel ist loyal, und sie hat die größte Macht, tauchte in ihrem Geist eine telepathische Versicherung von Methil auf, der nicht weit entfernt war und jeden von Baenres Gedanken las.
    Baenre zog daraus eine gewisse Beruhigung. Bevor sie Menzoberranzan verlassen hatte, hatte sie Methil beauftragt, nach den Reaktionen ihrer Tochter auf ihre Pläne zu forschen, und der Illithide war mit einem vollständig positiven Bericht zurückgekommen. Triel war nicht sonderlich erfreut über die Entscheidung ihrer Mutter, nach Mithril-Halle zu gehen. Sie fürchtete, daß die Oberin ihre Grenzen überschreiten könnte, war aber nach der Vernichtung von Haus Oblodra – wie wahrscheinlich auch alle anderen – davon überzeugt, daß dieser Krieg die Billigung Lloths besaß. Daher würde Triel während der Abwesenheit ihrer Mutter keinen Putsch versuchen, um die Kontrolle des Hauses Baenre an sich zu reißen.
    Baenre entspannte sich. Alles ging ganz nach Plan; es war nicht wichtig, daß die feigen Gnomen geflohen waren.
    Es ging sogar noch besser als nach Plan, stellte sie schließlich fest, denn die Rivalität zwischen Uthegental und Berg'inyon würde für viel Unterhaltung sorgen. Die Möglichkeiten waren verlockend. Falls Uthegental Drizzt tötete und dabei auch noch Berg'inyon umbringen sollte, würde Oberin Baenre den stachelhaarigen Wilden vielleicht in das Haus Baenre zwingen, damit er als ihr eigener Waffenmeister diente. Mez'Barris würde es nicht wagen zu protestieren – nicht, nachdem Mithril-Halle erobert war.

Schwierige Verbündete
    »In diesem Augenblick spricht Regweld, der uns anführen wird, bei Bruenor, dem König«, sagte ein Reiter, ein Ritter, der eine äußerst ungewöhnliche Panzerung trug. Es gab keine einzige glatte Stelle an der Rüstung; sie war geriffelt und gewölbt, und in verschiedenen Winkeln stand Gitterwerk ab. Das eigentliche Ziel des Panzers war, Schläge abzulenken, und nicht, sie aufzuhalten.
    Die fünfzig Kameraden des Mannes – wahrlich eine seltsam anzusehende Truppe – waren auf gleiche Weise ausgestattet, was sich leicht erklären ließ, wenn man ihren ungewöhnlichen Wimpel betrachtete. Auf ihm war ein Strichmännchen dargestellt, dessen Haare nach allen Seiten abstanden und das die Arme nach oben gestreckt hatte. Das Männchen stand oben auf einem Haus und schleuderte Blitze in den Himmel (oder vielleicht fing es auch Blitze auf, die aus den Wolken zu ihm herabzuckten – das konnte man nicht genau erkennen). Es handelte sich um das Banner von Langsattel, und diese Männer waren die Langreiter, die Soldaten von Langsattel, eine fähige, wenn auch exzentrische Truppe. Sie waren an einem kalten und düsteren Tag in Siedelstein angekommen, nur kurze Zeit, bevor die ersten Schneeflocken gefallen waren.
    »Regweld wird euch anführen«, antwortete ein anderer Ritter, ein großer Mann, der selbstsicher im Sattel saß und die Narben vieler Schlachten trug. Er war auf gewöhnlichere Weise gepanzert, wie auch seine vierzig Begleiter, die unter dem Pferd-und-Speer-Banner von Nesme ritten, der stolzen Grenzstadt am Rande der gefürchteten Trollmoore. »Aber nicht uns. Wir sind die Reiter von Nesme, die niemandem folgen als uns selbst!«
    »Nur weil ihr als erste hier wart, heißt das nicht, daß ihr die Regeln bestimmen dürft!« plärrte der Langreiter.
    »Laßt uns nicht unser Ziel vergessen«, griff ein dritter Reiter ein, der zusammen mit zwei Begleitern herantrabte, um die Neuankömmlinge zu begrüßen. Als er näher kam, erkannten die anderen an seinen kantigen Zügen, dem schimmernden, goldenen Haar und den Augen von der gleichen Färbung, daß es sich um einen Elfen handelte, auch wenn er groß für seine Rasse war. »Ich bin Besnell von Silbrigmond, und ich bin mit hundert Soldaten von der Herrin Alustriel gesandt worden. Wir alle werden unsere Plätze finden, wenn die

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