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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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höchstgeehrte Höhlenvater saß wieder auf seinem mittlerweile vertrauten Spähposten und starrte zu den leeren Tunneln hinüber. Er dachte an Drizzt, einen lieben Freund, und an den Ort, den der Dunkelelf jetzt Heimat nannte. Drizzt hatte Belwar von Mithril-Halle erzählt, als er vor einigen Monaten auf dem Weg nach Menzoberranzan durch Blingdenstone gekommen war. Wie glücklich Drizzt gewesen war, als er von seinen Freunden gesprochen hatte, diesem Zwerg namens Bruenor und der Menschenfrau Catti-brie, die auf Drizzts Fersen nach Blingdenstone gekommen war und laut späteren Berichten dem Dunkelelfen bei seiner wilden Flucht aus der Stadt der Drow geholfen hatte.
    Belwar wußte, daß genau diese Flucht der Anlaß für den Kriegszug war, und dennoch freute sich der Gnom darüber, daß sein Freund den Klauen Oberin Baenres entkommen war. Jetzt war Drizzt zu Hause, aber die Dunkelelfen würden ihn finden.
    Belwar erinnerte sich an die ehrliche Trauer in Drizzts lavendelfarbenen Augen, als der Drow von dem Verlust eines seiner Freunde von der Oberfläche berichtet hatte. Was für Tränen würde Drizzt wohl bald vergießen, da eine ganze Armee der Drow auf dem Weg war, seine neue Heimat zu vernichten?
    »Wir müssen Entscheidungen treffen«, erklang eine Stimme hinter dem massigen Gnomen. Belwar schlug seine Mithril-»Hände« zusammen, hauptsächlich, um seine Gedanken zu klären, und wandte sich zu Firble um.
    Eines der guten Dinge, die sich aus all dieser Verwirrung ergeben hatten, war die wachsende Freundschaft zwischen Firble und Belwar. Als zwei der älteren Svirfnebli von Blingdenstone hatten sie einander schon sehr lange gekannt oder zumindest voneinander gewußt, aber erst, als sich Belwars Augen (durch seine Freundschaft zu Drizzt) der Welt außerhalb der Gnomen zugewandt hatten, war Firble wirklich in sein Leben getreten. Zunächst schien es, daß die beiden überhaupt nicht zusammenpaßten, aber sie hatten jeweils Stärke aus dem gezogen, was der andere bot, und es war ein Band zwischen ihnen entstanden – obgleich keiner von ihnen es bislang offen zugegeben hatte.
    »Entscheidungen?«
    »Die Drow sind vorbeigezogen«, sagte Firble.
    »Und werden wahrscheinlich zurückkommen.«
    Firble nickte. »Das liegt auf der Hand«, stimmte er zu.
    »König Schnicktick muß entscheiden, ob wir nach Blingdenstone zurückkehren.«
    Der Gedanke traf Belwar wie ein Schlag mit einem nassen, kalten Handtuch. Nach Blingdenstone zurückkehren? Natürlich würden sie in ihre Heimat zurückkehren! schrie er in Gedanken auf. Jede andere Möglichkeit war zu absurd, um auch nur darüber nachzudenken. Aber als er sich beruhigte und Firbles grimmige Miene betrachtete, begann Belwar, die ganze Wahrheit zu erkennen. Die Drow würden zurückkehren, und wenn es ihnen gelungen war, an der Oberfläche oder unterirdisch Eroberungen zu machen, würde höchstwahrscheinlich eine offene Route zwischen Menzoberranzan und jenem fern gelegenen Ort die Folge sein, eine Route, die allzu nahe an Blingdenstone vorbeilief.
    »Es gibt Stimmen, auch einflußreiche Stimmen, die dafür sprechen, daß wir weiter nach Westen gehen und eine neue Höhle suchen sollen, ein neues Blingdenstone«, sagte Firble. Sein Tonfall verriet, daß der kleine Berater von dieser Aussicht überhaupt nicht begeistert war.
    »Niemals«, erwiderte Belwar, aber ohne rechte Überzeugung.
    »König Schnicktick wird dich nach deiner Meinung in dieser höchst wichtigen Angelegenheit befragen«, sagte Firble. »Denke gut darüber nach, Belwar Dissengulp. Unser aller Leben mag an deiner Antwort hängen.«
    Schweigen trat ein. Dann nickte Firble kurz und wandte sich zum Gehen.
    »Was sagt Firble?« fragte Belwar, bevor er davoneilen konnte.
    Der Berater wandte sich langsam und entschlossen um und blickte Belwar direkt in die Augen. »Firble sagt, daß es nur ein einziges Blingdenstone gibt«, verkündete er mit mehr Bestimmtheit, als Belwar jemals von ihm gehört oder erwartet hatte. »Es zu verlassen, wenn die Drow vorbeikommen, ist eine Sache, eine gute Sache. Draußen zu bleiben ist nicht so gut.«
    »Für manche Dinge lohnt es sich zu kämpfen«, fügte Belwar hinzu.
    »Und dafür zu sterben?« Ohne auf Antwort zu warten, wandte sich der Berater ab und ging davon.
    Belwar blieb mit seinen Gedanken an seine Heimat und an seinen Freund allein zurück.

Improvisationen
    Catti-brie wußte es, sobald sie das Gesicht des Zwergenkuriers sah, auf dem sich eine Mischung aus Eifer und

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