Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
sie konnte nicht mit der offenen Wut mithalten, die sich auf Berg'inyons Gesicht zeigte. Er kniff die Augen gefährlich zusammen, als er den mächtigen Patron des zweiten Hauses musterte, und Uthegental, der darin eine Herausforderung sah, gab den düsteren Blick mit gleicher Münze zurück.
    Baenre kannte die Ursache für Berg'inyons Zorn, und auch sie war nicht erfreut darüber, daß Uthegental es selbst übernommen hatte, Blingdenstone zu betreten. Diese Handlung zeigte deutlich, wie sehr sich Mez'Barris unter Zugzwang sah. Offensichtlich fühlte sie sich angesichts von Oberin Baenres Machtdemonstration gegen Oblodra verwundbar und hatte daher eine große Last auf Uthegentals breite Schultern geladen.
    Oberin Baenre war klar, daß Uthegental für den Ruhm von Barrison del'Armgo marschierte, und er marschierte fanatisch mit seiner Streitmacht von über dreihundert Drowkriegern.
    Für Berg'inyon war das unerfreulich, denn er war es und nicht Oberin Baenre, der in direkter Konkurrenz zu dem mächtigen Waffenmeister stand.
    Oberin Baenre bedachte die Neuigkeiten im Lichte der Miene ihres Sohnes, und im Endeffekt hielt sie Uthegentals Waghalsigkeit für positiv. Die Konkurrenz würde Berg'inyon bis zur Brillanz antreiben. Und wenn er dabei versagen sollte, wenn Uthegental es sein sollte, der Drizzt Do'Urden tötete (denn dies war offenkundig der Preis, den beide erringen wollten), ja selbst wenn Berg'inyon von Uthegentals Hand starb, dann mochte dem eben so sein. Dieser Krieg war wichtiger als das Haus Baenre, wichtiger als alle persönlichen Ziele – abgesehen natürlich von Oberin Baenres eigenen.
    Wenn Mithril-Halle erobert werden konnte, was immer dies auch ihren Sohn kosten mochte, dann würde sie sich in der allerhöchsten Gunst der Spinnenkönigin befinden, und ihr Haus würde über den Ränken der anderen stehen, selbst wenn sie alle ihre Kräfte gegen sie vereinen sollten!
    »Ihr seid entlassen«, sagte Baenre zu Uthegental. »Kehrt zur Vorhut zurück.«
    Der stachelhaarige Waffenmeister lächelte verschlagen und verbeugte sich, ohne dabei auch nur einen Augenblick lang den Blick von Berg'inyon abzuwenden. Dann drehte er sich auf dem Absatz um, fuhr aber sofort wieder herum, als Baenre ihn noch einmal ansprach.
    »Und falls Ihr auf die Spuren der fliehenden Svirfnebli stoßen solltet«, sagte Baenre und machte eine Pause, in der sie von Uthegental zu Berg'inyon blickte, »so sendet mir einen Boten, um mich über die Jagd zu informieren.«
    Berg'inyons Schultern sackten zusammen, während Uthegentals Grinsen, das seine spitzgefeilten Zähne zeigte, so breit wurde, daß es fast seine Ohren erreichte. Er verbeugte sich noch einmal und eilte davon.
    »Die Svirfnebli sind mächtige Gegner«, sagte Baenre beiläufig. »Sie werden ihn und seinen ganzen Trupp töten.« Sie glaubte nicht wirklich an ihre Behauptung, sondern hatte sie nur um Berg'inyons Willen gemacht. Als sie jedoch ihren klugen Sohn anschaute, erkannte sie, daß er ihr nicht auf den Leim gegangen war.
    »Und wenn nicht«, sagte Baenre und schaute in die andere Richtung, zu Quenthel, die reglos und anscheinend gelangweilt dastand, und zu Methil, der ohnehin immer ziemlich gelangweilt schien, »so sind die Gnomen kein so großartiger Preis.« Der Blick der Oberin Mutter kehrte wieder zu Berg'inyon zurück. »Wir kennen den Preis, den uns dieser Zug bringen soll«, sagte sie, und ihre Stimme war ein raubtierhaftes Fauchen. Sie machte sich nicht die Mühe zu erwähnen, daß ihr wirkliches Ziel und das Ziel Berg'inyons nicht identisch waren.
    Die Wirkung auf den jungen Waffenmeister war eindeutig. Er nahm sofort wieder straffe Haltung an und ritt auf seiner Echse davon, sobald ein Handsignal seiner Mutter ihn entließ.
    Baenre wandte sich Quenthel zu. Sorgt dafür, daß unter Uthegentals Soldaten Spione sind, signalisierten ihre Finger lautlos. Baenre hielt einen Augenblick inne, um über den wilden Waffenmeister nachzudenken und zu ergründen, was er wohl tun würde, wenn er solche Spione entdeckte. Männer, fügte sie daher noch hinzu, und Quenthel pflichtete ihr bei.
    Männer waren entbehrlich.
    Als sie alleine auf ihrer Flugscheibe saß, die inmitten der Armee schwebte, wandte Oberin Baenre ihre Gedanken wichtigeren Themen zu. Die Rivalität zwischen Berg'inyon und Uthegental war nur von geringer Bedeutung, ebenso wie Uthegentals offensichtliche Mißachtung der Disziplin. Beunruhigender war schon die Abwesenheit der Svirfnebli. Konnte es sein, daß

Weitere Kostenlose Bücher