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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wußte, gefährlich dicht an Blingdenstone vorbei.
    Obgleich er kaum Schwierigkeiten gehabt hatte, seine Leute davon zu überzeugen, daß die Dunkelelfen marschieren würden, war der Gedanke, Blingdenstone zu verlassen, einfach ihre Sachen zu packen und aus ihrem uralten Zuhause fortzugehen, schlecht angekommen. Seit über zweitausend Jahren hatten die Gnomen im düsteren Schatten von Menzoberranzan gelebt, und mehr als einmal hatten sie geglaubt, daß die Drow sie ernsthaft mit Krieg überziehen würden.
    Dieses Mal war es anders, dessen war sich Belwar sicher, und das hatte er ihnen auch gesagt. Seine Rede war voller Leidenschaft gewesen, und es hatte das Gewicht seiner Beziehung zu dem abtrünnigen Drow aus jener schrecklichen Stadt darin mitgeschwungen. Dennoch war Belwar weit davon entfernt gewesen, Schnicktick und die anderen zu überzeugen, bis sich Berater Firble auf die Seite des Höhlenvaters geschlagen hatte.
    Es sei diesmal wirklich anders, hatte Firble ihnen ernst mitgeteilt. Dieses Mal würde sich ganz Menzoberranzan zusammenschließen, und ein Angriff wäre nicht nur das ehrgeizige Unternehmen eines einzelnen Hauses. Dieses Mal konnten sich die Gnomen und auch alle anderen, die das Unglück hatten, auf dem Weg des Drowzuges zu liegen, nicht auf die Rivalitäten zwischen den einzelnen Häusern verlassen, um sie zu retten. Firble hatte durch Jarlaxle vom Fall des Hauses Oblodra erfahren; ein Erdelementarwesen, das von Priestern der Svirfnebli insgeheim unter Menzoberranzan und in den Klauenspalt geschickt worden war, hatte dies und die vollständige Vernichtung des dritten Hauses bestätigt. Als daher Jarlaxle bei ihrem letzten Treffen andeutete, daß es »nicht klug wäre, Drizzt Do'Urden zu beherbergen«, hatte Firble mit Hilfe seiner Kenntnisse über das Wesen der Drow daraus geschlossen, daß die Dunkelelfen tatsächlich gegen Mithril-Halle ziehen würden, mit einer Streitmacht, die von der Angst vor jener Oberin Mutter zusammengehalten wurde, die das dritte Haus so vollständig zerschmettert hatte.
    Und so hatten die Svirfnebli nach dieser düsteren Nachricht Blingdenstone verlassen, und Belwar hatte eine entscheidende Rolle bei ihrer Abreise gespielt. Diese Verantwortung lastete jetzt schwer auf dem Höhlenvater und ließ ihn an der Argumentation zweifeln, die so zutreffend geklungen hatte, als er die Gefahr für unmittelbar bevorstehend hielt. Hier im Westen waren die Tunnel ruhig, und es war keine beunruhigende Ruhe, so als würden feindliche Dunkelelfen von Schatten zu Schatten huschen. Die Tunnel ruhten in friedlicher Stille; der Krieg, den Belwar vorausgesehen hatte, schien tausend Meilen oder tausend Jahre entfernt zu sein.
    Das Gefühl hatten auch die anderen Gnomen, und Belwar hatte mehr als eine Beschwerde darüber mit angehört, daß die Entscheidung, Blingdenstone zu verlassen, im besten Fall töricht gewesen sei.
    Erst als die letzten Svirfnebli die Stadt verlassen hatten und die lange Karawane ihren Marsch nach Westen begonnen hatte, war Belwar die schwerwiegende Bedeutung der Abreise, die emotionale Bürde, die sie darstellte, klargeworden. Indem sie die Stadt verließen, gestanden die Gnomen sich selbst ein, daß sie den Drow nicht gewachsen waren, daß sie sich selbst oder ihr Heim nicht gegen die Dunkelelfen verteidigen konnten. Mehr als nur ein paar Svirfnebli machte dieser Gedanke krank, und Belwar war vielleicht am schlimmsten von allen dran. Die Illusion ihrer Sicherheit, der Stärke ihrer Schamanen und sogar ihres Gottes war erschüttert worden, ohne daß ein einziger Tropfen Svirfnebliblut vergossen worden war.
    Belwar fühlte sich wie ein Feigling.
    Der höchstgeehrte Höhlenvater zog ein wenig Beruhigung aus dem Umstand, daß noch immer Augen in Blingdenstone wachten. Ein befreundetes Elementarwesen, das mit dem Stein verschmolzen war, hatte den Auftrag erhalten, zu warten und zu beobachten und den Priestern der Svirfnebli, die es beschworen hatten, Bericht zu erstatten. Falls die Dunkelelfen die Stadt betraten, wie Belwar es erwartete, würden die Gnomen dies erfahren.
    Aber was, wenn sie nicht kamen? Wenn Belwar und Firble unrecht hatten und der Kriegszug nicht stattfand, welchen Verlust hatten die Svirfnebli dann um ihrer Vorsicht willen erlitten?
    Konnte irgendeiner von ihnen sich in Blingdenstone jemals wieder sicher fühlen?
    * * *
    Oberin Baenre war nicht erfreut, als Uthegental berichtete, die Stadt der Gnomen sei verlassen. So säuerlich ihre Miene jedoch auch war,

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