Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter
dritten Unhold in schneller Folge, so daß die Luft um ihn herum mit den Dämpfen erfüllt war.
Drizzt hieb nach den Manen und bewegte sich dabei so schnell, daß ihn die Rauchwolken nicht einmal berührten. Er hatte bereits eine ganze Angriffsreihe von ihnen niedergestreckt, mußte sich dann aber flach zu Boden fallen lassen, um dem Tiefflug eines der fliegenden Tanar'ri zu entgehen, die Chasme hießen.
Als der Drow wieder auf den Beinen war, hatte eine Bande der Manen ihn eingekreist und griff begierig mit ihren langen Klauen nach ihm.
Catti-brie wurde bei dem bloßen Anblick der fliegenden Unholde erneut beinahe übel. Sie hatte bereits ein halbes Dutzend Manen vernichtet, aber jetzt mußte sie ihre Aufmerksamkeit auf die grausigen Käfer richten.
Sie wirbelte herum, feuerte fast schon aus Nahkampfweite auf eines der Wesen und seufzte vor ehrlicher Erleichterung, als der Pfeil den Unhold zu Boden schleuderte.
Sein Gefährte war jedoch fort, war einfach verschwunden.
Er stand lautlos hinter Catti-brie.
* * *
Regis und Guenhwyvar sahen den Tumult, beobachteten das lodernde Feuer und hörten das darauf folgende Kampfgetümmel. Sie beschleunigten ihr Tempo, so weit es ging, aber der Untergrund half ihnen nicht im mindesten dabei.
Erneut hielt sich der Halbling nur fest und ließ sich von Guenhwyvar im vollen Lauf nachschleifen. Regis prallte auf und schlug gegen Kanten, doch er beschwerte sich nicht. Wie sehr er auch leiden mochte, er war sicher, daß es seinen Freunden noch schlimmer erging.
* * *
»Hinter dir!« schrie Bruenor, der aus einer Horde Manen herausstürmte. Eine der widerlichen Kreaturen hatte sich an dem Zwerg festgeklammert und ihre Klauen tief in seinen Nacken versenkt, aber Bruenor bemerkte es kaum.
Er dachte nur an Catti-brie, und sie befand sich in höchster Not. Der Zwerg konnte nicht zu dem Unhold hinter ihr gelangen, aber jener, den sie mit dem Pfeil getroffen hatte, hatte sich noch einmal aufgerafft und befand sich nun zwischen Bruenor und seiner geliebten Tochter.
Das war kein guter Platz für ihn.
Catti-brie wirbelte auf den Hacken herum, als der Chasme zuschlug. Sie nahm den Schlag gegen ihre Schulter hin, rollte ab und schlug zwei komplette Purzelbäume über das Eis, bevor sie ihre Füße wieder unter sich bekam.
Bruenors heranwirbelnde Axt traf den anderen Chasme mit voller Wucht in den Rücken und schmetterte ihn ein zweites Mal zu Boden. Noch immer versuchte das störrische Wesen, wieder auf die Beine zu kommen, doch der herbeirennende Zwerg begrub es unter sich, als er nach seiner Waffe griff. Er riß die Axt aus der Wunde und schlug immer wieder zu. Er trieb den Chasme förmlich in das Eis und besudelte die weiße Oberfläche mit grünem und gelbem Blut.
Noch immer hing der andere Unhold kratzend und beißend auf dem Rücken des rasenden Zwerges. Er begann allmählich, echten Schaden anzurichten, doch das endete abrupt durch den Hieb eines DrowKrummsäbels.
Der verbliebene Chasme war wieder in der Luft, und Catti-brie hatte ihren Bogen auf ihn gerichtet. Sie erzielte einen Volltreffer, und das Ungeheuer hatte genug. Es flog an ihr vorbei und über den Eisgrat auf die Rückseite des Gletschers zu.
Als sie sich umdrehte, um seiner Flucht zu folgen, mußte Catti-brie ihren Bogen zu einem anderen Ziel senken, auf einen von gut zwanzig Manen, die mittlerweile über den Grat gekommen waren.
Der Chasme unter Bruenor schien auszulaufen – es gab wirklich keine andere Möglichkeit zu beschreiben, wie der Körper des Ungeheuers flacher wurde, als wäre er ein Wasserschlauch, dessen Inhalt sich entleerte.
Drizzt zog den Zwerg hoch und drehte ihn grob um. Die unmittelbare Bedrohung für Catti-brie war beseitigt, aber sie hatten an Boden verloren, und die triefenden Manen hatten sich neu gruppiert.
Das bekümmerte die beiden erfahrenen Freunde nicht sonderlich. Ein schneller Blick sagte ihnen, daß Catti-brie die Situation an der Flanke unter Kontrolle hatte, und so stürmten sie Seite an Seite vor und stürzten sich auf die dichtesten Reihen der Tanar'ri.
Drizzt mit seinen tödlichen, blitzenden Krummsäbeln und seinen flinken Füßen richtete das größte Unheil unter den Gegnern an. Er schnitt sich durch nach ihm greifende Arme, wich anderen Manen fast beiläufig aus und hatte innerhalb weniger Sekunden sechs von ihnen erledigt. Der Drow bemerkte kaum, daß sein Gegner sich einen Augenblick später verändert hatte, bis sein wilder Hieb nicht auf eine, sondern gleich
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