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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Fenster zu. »Was du dir für einen Feind gemacht hast, abtrünniger Drow! Komm jetzt zu mir, auf daß ich meine Rache bekomme und dir die Bestrafung gebe, die du verdienst!«
    Mit diesen Worten trat Errtu gegen die kleine Kassette, die noch immer dort auf dem Boden lag, wo der Unhold sie nach dem spektakulären Aufeinanderprallen des Gesprungenen Kristalls und des antimagischen Saphirs hatte fallen lassen. Errtu wollte den Raum verlassen, hielt aber noch einmal inne.
    Er würde bald Drizzt und all seinen Gefährten gegenübertreten, darunter auch der gefangenen Priesterin. Wenn Stumpet so dicht an den Edelstein des Unholds herankam, der sie gefangenhielt, konnte es sein, daß ihr Geist einen Weg fand, wieder in ihren Körper zurückzukehren.
    Errtu zog den Ring vom Finger und zeigte ihn Crenshinibon. »Die Zwergenpriesterin«, erklärte der Unhold. »Dies hier enthält ihren Geist. Beherrsche sie und gib mir jede Hilfe, die du kannst!«
    Errtu ließ den Ring zu Boden fallen und stürmte aus der Kammer, wieder hinab zu seinen Dienern, um sich auf die Ankunft von Drizzt Do'Urden vorzubereiten.
    Crenshinibon spürte die Wut des Tanar'ris genau, und auch die pure Bosheit, die der mächtige Errtu verkörperte. Drizzt und seine Freunde waren an den Taer vorbeigekommen, wie es schien, doch was waren sie im Vergleich zu Errtu?
    Und Errtu besaß, das wußte der Gesprungene Kristall, mächtige Verbündete, die im Hintergrund lauerten.
    Crenshinibon war zufrieden und fühlte sich recht sicher. Und der Gedanke, Stumpet gegen die Gefährten zu benutzen, gefiel dem bösen Artefakt ausnehmend gut.

    * * *

    Stumpet setzte ihren Marsch über das tückische Eis fort, sprang über kleine Spalten und platschte manchmal mit den Füßen in eisiges Wasser, zog sie aber, ohne auf die gefrierende Feuchtigkeit zu achten, wieder heraus.
    Drizzt kannte die Gefahr dieses Wassers. Er wollte Stumpet wieder zu Boden werfen, ihr die Stiefel ausziehen und ihre Füße in warme und trockene Decken wickeln. Der Drow ließ es jedoch sein. Wenn erfrorene Zehen ihre schlimmsten Sorgen wären, erkannte er, könnten sie von Glück sagen. Im Augenblick war das beste, was er für Stumpet und für sie alle tun konnte, so schnell wie möglich zu Errtu zu gelangen und diese üble Angelegenheit zu Ende zu bringen.
    Der Drow behielt beim Marschieren eine Hand in der Tasche, wo sie auf der Onyxfigur ruhte. Kurz nach dem Kampf mit den Taer hatte er Guenhwyvar nach Hause geschickt, damit die Katze vor dem nächsten Kampf so viel Ruhe finden konnte wie möglich. Als er sich jetzt umschaute, fragte er sich, ob diese Entscheidung klug gewesen war, denn er wußte, daß er sich in dieser fremden Umgebung nur schlecht orientieren konnte.
    Die Landschaft wirkte unwirklich, nichts als kantige weiße Hügel, von denen einige bis zu vierzig Fuß hoch waren, und lange Flächen flachen Eises, die von vielen zickzackartigen, dunklen Linien durchschnitten wurden.
    Sie hatten das Ufer vor über zwei Stunden verlassen und befanden sich mitten auf der eisbedeckten See, als das Wetter wechselte. Dunkle, bedrohliche Wolken türmten sich auf, der Wind blies stärker und kälter. Sie stapften weiter, krochen die Flanke eines kegelförmigen Eisbergs hinauf und rutschten auf der anderen Seite wieder hinunter. Sie gelangten in ein Gebiet mit mehr dunklem Wasser und weniger Eis, als sie weit entfernt im Nordwesten zum ersten Mal ihr Ziel erblickten. Der kristallene Turm glitzerte über den Eisbergspitzen und leuchtete sogar in dem trübgrauen Tageslicht. Es konnte keinen Zweifel geben, denn der Turm war keine natürliche Erhebung, und obgleich er so wirkte, als bestünde er aus Eis, sah er doch inmitten der harten und starren Weiße der Eisberge unnatürlich und fehl am Platze aus.
    Bruenor blickte prüfend zu dem Turm und auf ihren gegenwärtigen Kurs und schüttelte den Kopf. »Zu viel Wasser«, erklärte er und deutete nach Westen. »Wir sollten dort entlang gehen.«
    Allem Anschein nach hatte der Zwerg recht. Sie bewegten sich grob in nördliche Richtung, doch im Westen schienen die Eisschollen dichter beieinander zu liegen.
    Es lag allerdings nicht in ihrer Macht, den Kurs zu bestimmen, und Stumpet schritt, ohne zu zögern, weiter nach Norden aus, wo sie, wie es aussah, schon bald von einer weiten Spalte offenen Wassers gestoppt werden würde.
    Der Anschein konnte in dieser unwirklichen und unvertrauten Landschaft trügerisch sein. Ein langer Finger aus Eis überbrückte die

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