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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ließ Deudermonts erstes Treffen mit dem Barbaren und Drizzt vor seinen Augen neu erstehen, das in der Taverne »Zur Meerjungfrau« in Tiefwasser stattgefunden hatte. Wulfgar hatte damals einen Kampf mit einem berüchtigten Raufbold namens Bungo vermieden. Was hatten der Barbar und seine Gefährten in der Folgezeit doch für gewaltige Leistungen vollbracht! Angefangen bei der Befreiung ihres kleinen Halblingsfreundes aus den Klauen eines berüchtigten Paschas in Calimhafen, bis hin zur Rückeroberung von Mithril-Halle für den Clan Heldenhammer. Der Gedanke, dass Wulfgar als Rausschmeißer in einer schäbigen Kneipe in Luskan arbeiten sollte, erschien aberwitzig.
    Insbesondere, da Wulfgar laut Drizzt und Catti-brie tot war.
    Deudermont dachte an seine letzte Reise mit den beiden zurück, als die Seekobold zu einer entlegenen Insel weit draußen auf hoher See gesegelt war. Eine blinde Seherin hatte Drizzt ein Rätsel über jemanden aufgegeben, den er für verloren halten würde. Deudermont hatte Drizzt und Catti-brie das letzte Mal gesehen, als sie sich von ihm auf einem See im Landesinneren verabschiedet hatten, wohin die Seekobold von einem tölpelhaften Zauberer versetzt worden war. Könnte Wulfgar also doch am Leben sein? Kapitän Deudermont hatte schon zu viel erlebt, um diese Möglichkeit von vornherein zu verwerfen.
    Dennoch erschien es wahrscheinlich, dass seine Mannschaftsmitglieder sich geirrt hatten. Sie hatten nur wenig Erfahrung mit Nordlandbarbaren, die alle riesig, stark und blond zu sein schienen. Einer mochte für sie wie der andere aussehen. Das ›Entermesser‹ hatte einen Barbarenkrieger als Rausschmeißer engagiert, aber es war nicht Wulfgar.
    Er dachte nicht weiter an diese Sache, da er viele Pflichten in den angeseheneren Häusern der Stadt zu erfüllen hatte. Drei Tage später jedoch, als er am Tisch einer der luskanischen Adelsfamilien speiste, kam das Gespräch auf den Tod eines der bekanntesten Schläger der Stadt.
    »Wir sind ohne Baumstammbrecher um vieles besser dran«, betonte einer der Gäste. »Der war die reinste Form von Ärger, die je durch unsere Stadt stolziert ist.«
    »Er war nur ein Raufbold, weiter nichts«, erwiderte ein anderer, »und nicht mal so besonders hart.«
    »Pah, er konnte ein durchgehendes Pferd aufhalten, indem er sich ihm einfach in den Weg stellte«, behauptete der Erste. »Ich habe gesehen, wie er das getan hat!«
    »Aber mit Arumn Gardpecks neuem Kerl konnte er nicht fertig werden«, warf ein anderer ein. »Als er versuchte, gegen diesen Mann zu kämpfen, flog unser Baumstammbrecher mitsamt dem Türrahmen aus dem ›Entermesser‹.« Deudermont horchte auf.
    »Ja, dieser Kerl«, stimmte der Erste zu. »Zu stark für jeden Mann, wie man sich erzählt, und dann sein Kriegshammer! Die schönste Waffe, die ich je gesehen habe.«
    Bei der Erwähnung des Hammers verschluckte sich Deudermont an seinem Essen, denn er erinnerte sich noch gut an die Macht von Aegisfang. »Wie ist sein Name?«, erkundigte sich der Kapitän. »Wessen Name?« »Der von Arumn Gardpecks neuem Rausschmeißer.«
    Die beiden Männer sahen sich an und zuckten mit den Achseln.
    »Wolf-Irgendwas, glaube ich«, sagte der Erste.
    Als Kapitän Deudermont einige Stunden später das Haus des Edelmannes verließ, ertappte er sich, das er nicht zurück zur Seekobold ging, sondern die berüchtigte Halbmondstraße entlangwanderte, die härteste Gegend der Stadt und Heimat des »Entermessers«. Er trat ohne zu zögern ein und setzte sich an den ersten freien Tisch. Noch bevor er saß, erspähte Deudermont den riesigen Mann. Es war eindeutig Wulfgar, der Sohn von Beornegar. Der Kapitän kannte den Barbaren nicht sehr gut, und er hatte ihn seit Jahren nicht mehr gesehen, aber hier konnte es keinen Zweifel geben. Die Größe, die Aura der Stärke und die durchdringend blauen Augen des Mannes verrieten ihn. Oh, er sah jetzt hagerer aus, mit einem ungepflegten Bart und schmutziger Kleidung, aber es war Wulfgar.
    Der Blick des großen Mannes traf kurz auf den von Deudermont, doch es zeigte sich kein Erkennen in den Augen des Barbaren, als dieser sich wieder abwandte. Deudermont wurde sich seiner Sache noch sicherer, als er den mächtigen Kriegshammer Aegisfang erblickte, der auf Wulfgars breiten Rücken geschnallt war. »Trinkst du was, oder suchst du Streit?«
    Deudermont drehte sich um und erblickte eine junge Frau, die mit einem Tablett neben seinem Tisch stand. »Also?«
    »Ob ich nach Streit suche?«,

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