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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wiederholte der Kapitän verständnislos.
    »Die Art, wie du ihn anstarrst«, erwiderte die junge Frau und deutete auf Wulfgar. »Es kommen eine Menge Leute, die es auf einen Kampf mit ihm anlegen. Und eine Menge Leute müssen von hier weggetragen werden. Aber es ist schon in Ordnung, wenn du gegen ihn kämpfen willst, und es ist in Ordnung, wenn er als Leiche in der Gosse endet.«
    »Ich bin nicht auf einen Kampf aus«, versicherte ihr Deudermont.
    »Aber sag mir, wie ist sein Name?«
    Die Frau schnaubte und schüttelte den Kopf. Aus irgendeinem Grund, den Deudermont nicht kannte, war sie verärgert. »Wulfgar«, antwortete sie. »Und es wäre für uns alle besser gewesen, wenn er niemals hergekommen wäre.« Ohne ihn noch einmal zu fragen, ob er etwas zu trinken wollte, ging sie einfach davon.
    Deudermont nahm keine weitere Notiz von ihr, sondern starrte erneut den riesigen Mann an. Wie hatte es Wulfgar hierher verschlagen? Warum war er nicht tot? Und wo waren Drizzt und Catti-brie?
    Er saß geduldig da und beobachtete das Treiben in der Kneipe, während die Stunden verstrichen, bis der Morgen dämmerte und außer ihm und einem mageren Kerl an der Theke alle Gäste gegangen waren.
    »Zeit aufzubrechen«, rief ihm der Schankwirt zu. Als Deudermont darauf nicht reagierte, geschweige denn aufstand, kam der Rausschmeißer der Kneipe zu seinem Tisch herüber.
    Hoch über dem sitzenden Kapitän aufragend, starrte Wulfgar mit finsterem Blick zu ihm herab. »Du kannst rausgehen oder rausfliegen«, erklärte er barsch. »Du hast die Wahl.«
    »Du bist weit gekommen, seit deinem Kampf gegen die Piraten, südlich von Baldurs Tor«, erwiderte der Kapitän. »Obwohl ich nicht ganz sicher bin, in welche Richtung.«
    Wulfgar neigte den Kopf zur Seite und musterte den Mann genauer. Ein Funke des Erkennens, nur ein kurzer Funke, zog über sein bärtiges Gesicht.
    »Hast du unsere Reise nach Süden vergessen?«, half ihm Deudermont auf die Sprünge. »Den Kampf mit dem Piraten Pinochet und den flammenden Wagen?«
    Wulfgars Augen weiteten sich. »Was weißt du über diese Dinge?«
    »Was ich über sie weiß?«, wiederholte Deudermont ungläubig. »Aber Wulfgar, du bist auf meinem Schiff nach Memnon und wieder zurück gesegelt. Deine Freunde Drizzt und Catti-brie sind vor gar nicht langer Zeit erneut mit mir gereist, obwohl sie dich damals für tot hielten!«
    Der große Mann zuckte zurück, als hätte man ihm ins Gesicht geschlagen. Ein wirres Durcheinander von Gefühlen zog über seine klaren, blauen Augen, in denen alles von Nostalgie bis zu Abscheu vertreten war. Er brauchte eine ganze Weile, um sich von dem Schock zu erholen.
    »Du irrst dich, guter Mann«, erwiderte er schließlich zu Deudermonts Überraschung. »Sowohl, was meinen Namen, als auch, was meine Vergangenheit angeht. Es ist Zeit, dass du jetzt gehst.« »Aber Wulfgar«, protestierte Deudermont. Er zuckte überrascht zusammen, als er direkt hinter sich einen zweiten Mann bemerkte, der klein, düster und bedrohlich wirkte. Der Kapitän hatte nicht das Geringste von seinem Näherkommen gehört oder gesehen. Wulfgar blickte den kleinen Mann an und machte dann eine Geste zu Arumn hinüber. Der Wirt griff nach kurzem Zögern hinter den Tresen und holte eine Flasche hervor. Er warf sie zu ihnen herüber, wo der geschickte Morik sie mühelos auffing.
    »Gehen oder fliegen?«, fragte Wulfgar den Kapitän noch einmal. Die völlige Tonlosigkeit seiner Stimme, in der keine Kälte, sondern nur Gleichgültigkeit zu spüren war, wie Deudermont erschreckt bemerkte, sagte ihm, dass der Mann seine Ankündigung, ihn aus der Taverne zu werfen, ohne zu zögern in die Tat umsetzen würde, wenn er nicht sofort ging.
    »Die Seekobold liegt noch mindestens eine Woche lang im Hafen«, erklärte Deudermont, während er aufstand und zur Tür ging. »Ich heiße dich dort willkommen, ob als Gast oder als neues Mannschaftsmitglied, denn ich habe nichts vergessen«, fuhr er mit bestimmter Stimme fort, und das Versprechen stand im Raum, nachdem er die Kneipe verlassen hatte.
    »Wer war das?«, fragte Morik den Barbaren, nachdem Deudermont im Dunkel der Nacht verschwunden war.
    »Ein Narr«, war alles, was der große Mann darauf zu antworten bereit war. Er ging zum Tresen und nahm mit deutlicher Betonung eine weitere Flasche vom Regal. Der missmutige Barbar ließ seinen Blick von Arumn zu Delly wandern und verließ zusammen mit Morik die Taverne.
    Kapitän Deudermont hatte einen weiten Weg zum Hafen

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