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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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vor sich. Das Treiben und die Geräusche des luskanischen Nachtlebens wogten über ihn hinweg – laute, lallende Stimmen, die aus offenen Kneipenfenstern drangen, Geflüster in dunklen Ecken –, aber Deudermont hörte dies alles kaum, so sehr war er in Gedanken versunken.
    Also war Wulfgar am Leben, zugleich aber in einer schlechteren Verfassung, als der Kapitän von dem heldenhaften Mann jemals angenommen hätte. Sein Angebot an den Barbaren, sich der Mannschaft der Seekobold anzuschließen, war ernst gemeint gewesen, aber Wulfgars Benehmen sagte ihm, dass er niemals darauf eingehen würde. Was sollte Deudermont tun?
    Er wollte Wulfgar helfen, aber der Kapitän hatte genug Erfahrung, was Ärger anging, um zu wissen, dass man niemandem helfen konnte, der keine Hilfe wollte.
    »Wenn du vorhast, von einer Feier zu verschwinden, dann sag uns doch freundlicherweise Bescheid«, erklang eine rügende Begrüßung, als der Kapitän das Schiff erreichte. Er schaute hoch und erblickte Robillard und Waillan Micanty, die von der Reling zu ihm hinabschauten.
    »Du solltest nicht alleine umherlaufen«, schimpfte Waillan Micanty, aber Deudermont winkte nur ab.
    Robillard runzelte besorgt die Stirn. »Wie viele Feinde haben wir uns in den letzten paar Jahren gemacht?«, fragte er ernst. »Wie viele würden einen Sack voll Gold für die Chance bezahlen, dir an den Kragen gehen zu können?«
    »Aus diesem Grund beschäftige ich einen Zauberer, um mich zu bewachen«, konterte Deudermont ruhig und stieg die Planke hinauf. Robillard schnaubte über die Absurdität dieser Bemerkung. »Wie soll ich dich bewachen, wenn ich nicht einmal weiß, wo du bist?« Deudermont blieb abrupt stehen, und ein breites Grinsen zerfurchte sein Gesicht, als er seinen Zauberer anschaute. »Wenn du mich nicht auf magischem Weg aufspüren kannst, welches Vertrauen soll ich dann dazu haben, dass du die Leute entdeckst, die mir Böses wollen?«
    »Aber es stimmt, Kapitän«, warf Waillan ein, während Robillard dunkelrot anlief. »Es gibt viele, die dich gerne ungeschützt auf der Straße antreffen würden.«
    »Soll ich also die gesamte Mannschaft unter Verschluss halten?«, fragte Deudermont. »Darf aus Furcht vor Racheakten von Freunden der Piraten keiner mehr an Land gehen?«
    »Nur wenige würden die Seekobold alleine verlassen«, argumentierte Waillan.
    »Und noch weniger wären den Piraten bekannt genug, um zu ihren Zielen zu werden!«, fügte Robillard hinzu. »Unsere Feinde würden keine einfachen und leicht zu ersetzenden Besatzungsmitglieder angreifen, denn das würde nur die Vergeltung der Fürsten von Tiefwasser nach sich ziehen. Aber diesen Preis wäre es wert, wenn man den Kapitän der Seekobold ausschalten könnte.« Der Zauberer stieß einen tiefen Seufzer aus und sah den Kapitän bedeutungsvoll an. »Du solltest nicht allein dort rumlaufen«, endete er mit Bestimmtheit.
    »Ich musste nach einem alten Freund sehen«, erklärte Deudermont.
    »Ist sein Name Wulfgar?«, fragte der scharfsinnige Zauberer.
    »Das dachte ich jedenfalls«, erwiderte Deudermont säuerlich, während er weiter die Planke hinaufstieg. Er ging ohne ein weiteres Wort an den beiden Männern vorbei und in seine Kajüte.
    Es war eine zu kleine und schäbige Kaschemme, um auch nur einen Namen zu haben, ein Sammelbecken für die schlimmsten Halunken von ganz Luskan, hauptsächlich Seeleute, die von den Stadtherren oder wütenden Familien wegen abscheulicher Verbrechen gesucht wurden. Ihre Befürchtungen, dass sie festgenommen oder ermordet werden würden, wenn sie sich offen auf den Straßen der Städte blicken lassen würden, in denen ihre Schiffe anlegten, waren berechtigt. Daher kamen sie zu Löchern wie diesem, Hinterzimmer in Bruchbuden, die sich praktischerweise dicht am Hafen befanden. Morik der Finstere kannte diese Orte gut, denn er hatte seine Karriere als Aufpasser für eine der gefährlichsten dieser Kneipen begonnen, als er noch ein Knabe war. Heute ging er nur noch selten in diese Kaschemmen. In den zivilisierteren Schänken wurde er respektiert, geachtet und gefürchtet, und Letzteres genoss er wahrscheinlich am meisten. Hier drinnen jedoch war er nur ein Ganove unter vielen, ein kleiner Dieb unter Meuchelmördern. In dieser Nacht konnte er jedoch nicht widerstehen, in eines dieser Löcher zu gehen – nicht nachdem der Kapitän der berühmten Seekobold aufgetaucht war, um ein Schwätzchen mit seinem neuen Freund Wulfgar zu halten.
    »Wie groß?«, fragte Grauser

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