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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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dass du nichts mit meiner Flucht zu tun hattest«, erklärte Wulfgar, und unter seinem dichten Winterbart blitzte ein schiefes Lächeln hervor. »Du weißt ja gar nicht, wie mich dieses Versprechen beruhigt«, erwiderte Morik sarkastisch, während er seinen Freund vor sich her nach Westen schubste, in Richtung von Auckney und neuem Ärger.

Niederkunft
    Zwei Tage später brach der von Morik prophezeite Schneesturm los, aber seine Macht war nicht mehr allzu stark und machte die Straße nicht unpassierbar. Die beiden Reiter trabten weiter und achteten darauf, auf dem Weg zu bleiben. Sie kamen trotz des schlechten Wetters gut voran. Schon bald erreichten sie ein Gebiet einzelner Bauernhöfe und einsamer Steinhütten. Jetzt erwies der Sturm sich als ihr Verbündeter, denn es zeigten sich nur wenige neugierige Gesichter an den mit schweren Vorhängen bedeckten Fenstern, und durch das Schneetreiben hindurch und in ihre dicken Felle gehüllt, waren die beiden kaum zu erkennen.
    Einige Zeit später wartete Wulfgar im Schutz eines Felsvorsprungs in den Gebirgsausläufern, während Morik als Lord Brandeburg aus Tiefwasser ins Dorf ritt. Der Tag verstrich, und der Schneesturm ließ nicht nach, aber Morik kehrte nicht zurück. Wulfgar verließ seinen Unterschlupf, um einen Aussichtspunkt zu finden, von dem aus der Burg Auck sehen konnte. Er fragte sich, ob Morik aufgeflogen war. Falls dies so war, sollte er dann hinuntereilen, um einen Weg zu finden, seinem Freund zu helfen?
    Wulfgar musste lachen. Es war wahrscheinlicher, dass Morik zum Essen in der Burg geblieben war und sich jetzt gerade am Kaminfeuer wärmte. Der Barbar zog sich wieder in seinen Unterschlupf zurück und sagte sich, dass er Geduld haben musste. Schließlich kam Morik zurück und hatte eine finstere Miene aufgesetzt. »Ich wurde nicht gerade mit offenen Armen aufgenommen«, erklärte er. »Ist deine Verkleidung durchschaut worden?«
    »Das ist es nicht«, sagte der Ganove. »Sie hielten mich für Lord Brandeburg, aber wie ich befürchtet hatte, fanden sie es ein wenig seltsam, dass ich zur selben Zeit verschwunden bin wie du.« Wulfgar nickte. Sie hatten über diese Möglichkeit gesprochen. »Warum haben sie dich gehen lassen, wenn sie misstrauisch waren?« »Ich habe sie überzeugt, dass es ein Zufall war«, berichtete er, »warum sollte ich wohl sonst nach Auckney zurückkommen? Natürlich musste ich an einem üppigen Mahl teilnehmen, um sie zu überzeugen.«
    »Natürlich«, stimmte Wulfgar ihm schelmisch zu. »Was ist mit Herrin Meralda und ihrem Kind? Hast du sie gesehen?«, fragte der Barbar drängend.
    Morik nahm seinem Pferd den Sattel ab und rieb es ab, als wollte er es für einen neuen Ritt vorbereiten. »Es ist Zeit für uns zu verschwinden«, erwiderte er tonlos. »Und zwar weit weg von hier.« »Was gibt es für Neuigkeiten?«, fragte der jetzt ernstlich besorgte Wulfgar.
    »Wir haben hier keine Verbündeten und nicht einmal Bekannte, die in der Stimmung wären, Besucher zu empfangen«, erwidere Morik. »Es ist für alle am besten, wenn Wulfgar, Morik und Lord Brandeburg dieses erbärmliche kleine Möchtegern-Fürstentum weit hinter sich lassen.«
    Wulfgar beugte sich vor, ergriff die Schulter des Ganoven und drehte ihn grob von dem Pferd weg. »Die Herrin Meralda?«, fragte er.
    »Sie hat in der letzten Nacht ein Kind zur Welt gebracht«, erzählte Morik widerstrebend. Wulfgars Augen weiteten sich vor Sorge. »Beide haben überlebt«, fügte Morik rasch hinzu, »bisher jedenfalls.« Der Ganove löste sich aus Wulfgars Griff und kehrte mit neuem Schwung zu seiner Arbeit zurück.
    Morik seufzte, weil er Wulfgars erwartungsvollen Blick förmlich spürte, und drehte sich wieder zu ihm um. »Schau, sie hat ihnen gesagt, du hättest sie vergewaltigt«, erinnerte er seinen Freund. »Es ist wahrscheinlich, dass sie damit eine Affäre verschleiern wollte«, sagte Morik. »Sie hat gelogen und dich beschuldigt, um ihren Betrug an dem jungen Lord zu vertuschen.« Wieder kam das wissende Nicken, denn dies war nichts Neues für Wulfgar.
    Morik schaute ihn an und war erstaunt, dass sein Freund nicht im Geringsten erschüttert wirkte, dass er keinerlei Ärger zeigte, obwohl er wegen der Frau geprügelt und fast auf brutale Weise hingerichtet worden wäre.
    »Nun, jetzt gibt es Zweifel, was die Herkunft des Kindes betrifft«, erklärte Morik. »Die Geburt war zu früh, wenn man unsere Begegnung mit dem Mädchen zum Maßstab nimmt, und es gibt Leute im Dorf und in

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