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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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eine nachdenkliche Pose ein. »Erzähl mir deine Neuigkeiten, Meister Puddles.«
    »Es geht um Kapitän Deudermont«, erwiderte ein offenkundig eingeschüchterter Josi. »Sie wollen ihn umbringen. Es ist 'ne Menge Geld auf seinen Kopf ausgesetzt.« »Wer?«
    »Ein großer Mann«, erwiderte Josi. »Ein großer Mann namens Wulfgar und sein Freund, Morik der Finstere.«
    Robillard verbarg seine Überraschung gut. »Und woher weißt du das?«, fragte er.
    »Das ist auf der Straße allgemein bekannt«, antwortete Josi. »Sie wollen Deudermont für zehntausend Goldstücke umbringen, so heißt es.«
    »Was noch?«, bohrte Robillard nach, und seine Stimme wurde drohend.
    Josi zuckte mit den Achseln, und seine kleinen Augen huschten hin und her. »Warum bist du hergekommen?«, drängte Robillard.
    »Ich dachte, ihr solltet es wissen«, meinte Josi. »Ich würde es jedenfalls gerne wissen, wenn Leute von Wulfgars und Moriks Ruf hinter mir her wären.«
    Robillard nickte und lachte dann leise. »Du bist zu einem Schiff gekommen – einem Piratenjäger –, das bei den gefährlichsten Leuten im Hafenviertel gefürchtet ist, um einen Mann zu warnen, den du nie gesehen hast, obwohl du wusstest, dass du dich damit in Lebensgefahr bringst. Es tut mir Leid, Meister Puddles, aber ich spüre da eine gewisse Unglaubwürdigkeit.«
    »Ich dachte, ihr solltet es erfahren«, sagte Josi noch einmal und schlug die Augen nieder. »Das ist alles.«
    »Ich denke nicht«, sagte Robillard ruhig, und Josi schaute mit verängstigtem Gesichtsausdruck wieder zu ihm hoch. »Wie viel verlangst du?« Josis Gesichtsaudruck wurde neugierig.
    »Ein klügerer Mann hätte erst gefeilscht, bevor er die Information preisgegeben hätte«, erklärte Robillard, »aber wir sind nicht undankbar. Wären fünfzig Goldstücke ausreichend?«
    »N-nun ja«, stotterte Josi. Dann sagte er: »Also, nein. Eigentlich nicht, meine ich. Ich dachte eher an hundert.«
    »Du bist ein harter Feilscher, Meister Puddles«, sagte Robillard und nickte Micanty zu, um den immer erregteren Seemann zu beruhigen. »Deine Information mag sich durchaus als wertvoll erweisen. Natürlich nur, falls du nicht lügst.« »Nein, Herr, natürlich nicht!«
    »Dann sollen es hundert Goldstücke sein«, sagte Robillard. »Komm morgen wieder her, um mit Kapitän Deudermont zu sprechen. Dann wirst du bezahlt werden.«
    Josi schaute sich um. »Ich möchte lieber nicht wiederkommen, Meister Robillard«, erwiderte er.
    Robillard lachte erneut in sich hinein. »Natürlich«, sagte er, während er in eine Börse griff. Er holte einen Schlüssel hervor und warf ihn Waillan Micanty zu.
    »Kümmere dich darum«, wies er den Mann an. »Du wirst den Betrag auf dem Boden der linken Truhe finden. Zahl ihn in Zehnermünzen aus. Anschließend geleitest du Meister Puddles von unserem guten alten Schiff herunter und gibst ihm zwei Matrosen mit, die ihn sicher aus dem Hafenviertel hinausführen.«
    Micanty konnte kaum glauben, was er da hörte, aber er hatte nicht vor, mit dem gefährlichen Zauberer zu streiten. Er packte Josi Puddles am Arm und verließ mit ihm den Raum.
    Als er eine Weile später zurückkam, fand er Robillard über seine Kristallkugel gebeugt und intensiv das Bild betrachtend, das sich ihm darin bot.
    »Du glaubst ihm«, stellte Micanty fest. »Und zwar genug, um ihn ohne irgendeinen Beweis zu bezahlen.«
    »Hundert Kupfermünzen sind keine so große Summe«, erwiderte Robillard.
    »Kupfer?«, entgegnete Micanty. »Es war Gold, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.«
    »So sah es aus«, erklärte der Zauberer, »aber es war Kupfer, wie ich dir versichern kann. Zudem handelt es sich um Münzen, die ich mühelos aufspüren kann, um unseren Meister Puddles zu finden – um ihn, wenn nötig, zu bestrafen oder aber angemessen zu belohnen, falls seine Information der Wahrheit entspricht.«
    »Er ist nicht wegen einer Belohnung gekommen«, sagte der aufmerksame Micanty. »Und er ist auch gewiss kein Freund von Kapitän Deudermont. Nein, ich denke, unser Freund Puddles mag einfach Wulfgar oder diesen anderen Typ, Morik, nicht sonderlich.« Robillard schaute erneut in seine Kristallkugel und lehnte sich dann nachdenklich auf seinem Stuhl zurück.
    »Hast du den Kapitän gefunden?«, wagte Micanty zu fragen.
    »Das habe ich«, antwortete der Zauberer. »Komm her, und sieh dir das an.«
    Als Micanty zu Robillard trat, sah er, wie sich die Szene in der Kristallkugel von Luskan zu einem Schiff verlagerte,

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