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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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um den Kapitän zu begrüßen und ihm ihre Anerkennung auszusprechen. Robillard konnte sich denken, was sie sagten, obgleich seine Kugel nur Bilder, aber keine Töne wiedergab.
    Ein Klopfen an der Tür zerstörte die Konzentration des Zauberers und ließ die Bilder in der Kristallkugel in einem Wirbel grauen Nebels verschwinden. Er hätte die Szene sofort erneut heraufbeschwören können, überlegte sich jedoch, dass Deudermont zur Zeit nicht in Gefahr war, insbesondere angesichts der Vielzahl von Schutzzaubern, mit denen der Zauberer ihn belegt hatte. Da er es jedoch stets bevorzugte, in Ruhe gelassen zu werden, rief er knurrig »Geh weg!« und goss sich dann einen starken Wein ein.
    Es klopfte erneut und diesmal beharrlicher. »Das musst du dir ansehen, Meister Robillard«, rief eine Stimme, die der Zauberer erkannte. Mit einem widerwilligen Grunzen und dem Becher in der Hand öffnete Robillard die Tür, wo ein Mannschaftsmitglied stand, das über die Schulter zur Reling und zur Landungsplanke zurückschaute.
    Dort standen Waillan Micanty und ein weiterer Matrose, schauten zum Kai hinunter und schienen mit jemandem zu reden.
    »Wir haben einen Gast«, verkündete das Mannschaftsmitglied an Robillards Tür, und der Zauberer nahm sofort an, dass es Wulfgar sein müsse. Er war sich nicht sicher, ob das eine gute oder schlechte Sache war, während er langsam auf das Deck hinaustrat, um dann abrupt anzuhalten, noch einmal kehrtzumachen und dem allzu neugierig hineinspähenden Matrosen die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    »Du kannst nicht an Bord kommen, bevor Meister Robillard es gestattet«, rief Micanty hinunter, und es kam eine Bitte zurück, leise zu sein.
    Robillard trat an Micantys Seite. Der Zauberer schaute zum Kai hinab und sah eine Mitleid erregende Gestalt, die in eine Decke gehüllt war – ein verdächtiges Zeichen, denn die Nacht war wirklich nicht kalt.
    »Er will mit Kapitän Deudermont sprechen«, erklärte Waillan Micanty.
    »Ach wirklich?«, erwiderte Robillard. Und zu dem Mann auf dem Pier sagte er: »Sollen wir jeden Vagabunden an Bord lassen, der vorbeikommt und Kapitän Deudermont sprechen will?«
    »Du verstehst nicht«, antwortete der Mann und senkte die Stimme, während er sich verstohlen umschaute, als würde er erwarten, dass sich jede Sekunde ein Meuchelmörder auf ihn stürzen könnte. »Ich habe Neuigkeiten, die ihr unbedingt hören müsst. Aber nicht hier«, fuhr er fort und sah sich erneut um. »Nicht, wo uns jeder belauschen kann.«
    »Lass ihn hoch«, wies Robillard Micanty an. Als der Matrose ihn skeptisch anschaute, erwiderte der Zauberer den Blick mit einem Ausdruck, der Micanty daran erinnerte, wer er war. Außerdem verkündete der Blick, dass er es für absurd hielt, sich darum zu sorgen, diese jämmerliche Gestalt könnte angesichts Robillards magischer Macht irgendwelche Schwierigkeiten machen.
    »Ich werde ihn in meiner Kabine empfangen«, sagte der Zauberer und ging davon.
    Kurze Zeit später führte Waillan Micanty den zitternden kleinen Mann durch Robillards Tür. Ein paar neugierige Mannschaftsmitglieder steckten die Köpfe in den Raum, doch Micanty ging, ohne auf Robillards Erlaubnis zu warten, hinüber und schloss die Tür. »Bist du Deudermont?«, fragte der kleine Mann.
    »Der bin ich nicht«, erwiderte der Zauberer, »aber du kannst versichert sein, dass du nicht näher zu ihm kommen wirst als zu mir.« »Ich muss Deudermont sprechen«, erklärte der Mann. »Wie heißt du?«, fragte der Zauberer.
    Der kleine Mann schüttelte den Kopf. »Ich muss Deudermont etwas ausrichten«, sagte er. »Aber es kommt nicht von mir, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Robillard, der kein sehr geduldiger Mann war, verstand ganz und gar nicht. Er schnippte mit den Fingern und ließ einen Energieblitz in den kleinen Mann fahren, der diesen zurückzucken ließ. »Dein Name?«, fragte er noch einmal, und als der Mann zögerte, schoss er einen weiteren Blitz auf ihn ab. »Davon habe ich noch eine Menge, das kann ich dir versichern«, sagte Robillard.
    Der kleine Mann drehte sich zur Tür um, wurde jedoch von einem plötzlichen Windstoß ins Gesicht getroffen, der ihn fast umwarf und wieder zu dem Zauberer zurückwirbelte. »Dein Name?«, fragte Robillard ruhig.
    »Josi Puddles«, stieß der Mann hervor, bevor er sich noch einen Decknamen ausdenken konnte.
    Robillard dachte einen Moment über diesen Namen nach und legte einen Finger ans Kinn. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und nahm

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