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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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das sich irgendwo auf offener See befand. »Der Kapitän?«, fragte er besorgt. »Nein, nein«, erwiderte Robillard. »Wulfgar vielleicht, oder zumindest sein Kriegshammer. Ich habe von der Waffe gehört. Sie wurde mir in allen Einzelheiten beschrieben. Ich nahm an, dass sie mir Wulfgar zeigen würde, doch meine magische Suche führte mich zu diesem Schiff, der Springenden Herrin.« »Piraten?«
    »Wahrscheinlich«, antwortete der Zauberer. »Falls sich Wulfgar tatsächlich dort befindet, werden wir den Mann ziemlich sicher wieder treffen. In diesem Fall erscheint die Geschichte unseres Freundes Puddles allerdings etwas unwahrscheinlich.«
    »Kannst du mit dem Kapitän sprechen?«, fragte der noch immer besorgte Micanty. »Kannst du ihn zurückrufen?«
    »Er würde nicht auf mich hören«, sagte Robillard und verzog das Gesicht. »Einige Dinge muss unser sturer Kapitän Deudermont einfach selbst lernen. Ich werde ihn sorgsam beobachten. Geh du und sichere das Schiff. Verdopple die Wachen oder verdreifache sie sogar, und schärfe jedem Mann ein, auf der Hut zu sein. Falls es wirklich Leute gibt, die entschlossen sind, Kapitän Deudermont zu ermorden, so glauben sie vielleicht, dass er hier an Bord ist.« Robillard war wieder allein und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Kristallkugel und das darin erscheinende Abbild von Kapitän Deudermont. Er seufzte enttäuscht. Er hatte es erwartet, war aber dennoch betrübt, dass der Kapitän erneut in den gefährlicheren Teil der Stadt gewandert war. Gerade als Robillard sein Bild heraufbeschwor, kam Deudermont unter dem Schild der Halbmondstraße vorbei.
    Wäre Robillard in der Lage gewesen, die weitere Umgebung besser abzusuchen, hätte er zwei Gestalten bemerkt, die in eine Gasse huschten, die parallel zu der Straße verlief, die Deudermont gerade betreten hatte.
    Grauser Raffer und Tee-a-nicknick rannten und bogen dann in eine Gasse ab, die direkt neben dem ›Entermesser‹ in die Halbmondstraße mündete. Sie stürzten in das Lokal, denn Raffer war überzeugt, dass dies Deudermonts Ziel war. Das Paar ließ sich an dem Ecktisch gleich rechts neben der Tür nieder und vertrieb die Gäste, die dort bereits saßen, mit einem drohenden Knurren. Sie lehnten sich bequem zurück und bestellten bei Delly Curtie etwas zu trinken. Ihr selbstzufriedenes Grinsen wurde noch breiter, als Kapitän Deudermont durch die Tür trat und sich einen Weg zur Theke bahnte.
    »Er nicht lange bleiben ohne Wulfgar«, sagte Tee-a-nicknick.
    Grauser dachte darüber nach, indem er zuerst die Worte entzifferte und dann den Sinn, den sie ergaben. Er nickte. Er hatte eine gute Vorstellung, wo Wulfgar und Morik sich befinden mochten. Ein Kumpan hatte sie früher am Abend beim Hafen erspäht. »Behalt ihn im Auge«, wies Grauser seinen Begleiter an. Er holte einen vorbereiteten Beutel heraus und wollte dann gehen.
    »Zu einfach«, meinte Tee-a-nicknick und wiederholte seine Beschwerden über den Plan, den Grauser früher an diesem Tag geschmiedet hatte.
    »Ja, aber das ist genau das Schöne daran, mein Freund«, sagte Grauser. »Morik ist zu überheblich und zu neugierig, um es wegzuwerfen. Nein, er wird es nehmen, ganz sicher, und dann wird er nur umso schneller zu uns gerannt kommen.«
    Grauser trat in die Nacht hinaus und ließ seine Augen die Straße entlangschweifen. Er hatte keine Probleme, eines der vielen Straßenkinder auszumachen, die sich hier herumtrieben und als Aufpasser oder Boten dienten.
    »Hierher, Junge«, rief er einem von ihnen zu. Der Bursche, der noch nicht mehr als zehn Winter gesehen haben dürfte, musterte ihn misstrauisch, kam aber nicht näher. »Ich habe Arbeit für dich«, erklärte Grauser und schwenkte den Beutel.
    Der Junge ging vorsichtig auf den gefährlich aussehenden Piraten zu.
    »Nimm dies«, instruierte ihn Grauser und reichte dem Knaben den kleinen Beutel. »Und schau nicht hinein!«, befahl er, als der Junge am Verschluss nestelte, um sich den Inhalt anzusehen.
    Grauser überlegte es sich jedoch sofort anders, da ihm klar wurde, dass der Bursche glauben könnte, es befände sich etwas Wertvolles in dem Beutel – Gold oder Magie –, und sich damit davonmachen würde. Er nahm das Säckchen wieder an sich, öffnete es und zeigte den Inhalt: ein paar kleine Klauen, wie die einer Katze, eine kleine Phiole, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war, und ein unscheinbar wirkender Stein.
    »Hier, jetzt hast du es gesehen und weißt, dass es nichts ist, was sich zu

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