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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Stadt zählte und familiäre Verbindungen zum noch immer mächtigen Haus Baenre besaß, war Berg'inyon mit offenen Armen aufgenommen worden. Rasch erreichte er den Rang eines hohen Offiziers. Und so war er nicht als Untergebener von Raiguy und Kimmuriel hier, sondern als Gleichgestellter, der sich auf einer Art Übungsmission befand.
    Er musterte die Gestalt, auf die Kimmuriel hingewiesen hatte, eine wohl geformte Menschenfrau, die in der Kleidung einer gewöhnlichen Straßenhure posierte.
    Haben Sie ihre Gedanken gelesen? signalisierte Rai-guy zurück, und seine Finger woben dabei ein komplexes Muster, das die unterschiedlichen Ausdrücke und Grimassen seiner wohl geformten, kantigen Drow-Züge ergänzte.
    Eine Raker-Spionin, versicherte Kimmuriel seinem Gefährten lautlos. Die Koordinatorin der Gruppe. Alle kommen an ihr vorbei und berichten von ihren Beobachtungen.
    Berg'inyon verlagerte nervös das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Die Demonstrationen des seltsamen Kimmuriel und seiner mysteriösen Kräfte waren ihm stets aufs Neue unbehaglich. Er hoffte, dass der Psioniker nicht gerade in diesem Moment seine Gedanken las, denn er fragte sich, wie Jarlaxle sich in Kimmuriels Nähe jemals entspannt fühlen konnte. Der Psioniker konnte, wie es schien, ebenso leicht in einen fremden Geist eindringen, wie Berg'inyon durch eine Türöffnung trat. Ihm entfuhr ein Kichern, das er aber rasch als Husten tarnte, als ihm einfiel, dass der gewitzte Jarlaxle diese Türöffnung wahrscheinlich irgendwie mit Fallen gesichert hatte. Berg'inyon überlegte, dass er diese Technik – wenn es sie überhaupt gab – erlernen musste, um Kimmuriel in Schach zu halten.
    Wissen wir, wo die anderen sein könnten? fragten Berg'inyons Hände geräuschlos.
    Wäre die Vorstellung komplett, wenn das nicht der Fall wäre? erwiderte Rai-guy auf die gleiche Weise. Der Zauberer grinste breit, und in Windeseile nahmen die Gesichter aller drei Dunkelelfen einen verschlagenen, hungrigen Ausdruck an. Kimmuriel schloss die Augen und sammelte sich mit langen, tiefen Atemzügen.
    Rai-guy reagierte darauf, indem er aus einer seiner vielen Gürteltaschen eine Augenwimper zog, die in ein Stück Gummi eingelassen war. Er drehte sich zu Berg'inyon um und begann, mit den Fingern zu wedeln. Der Drowkrieger zuckte instinktiv zurück – so wie es die meisten vernünftigen Leute tun würden, wenn ein dunkelelfischer Magier einen Zauber in ihre Richtung schickte.
    Der erste Zauber begann zu wirken, und der unsichtbar gewordene Berg'inyon verblasste zu Nichts. Rai-guy setzte seine Arbeit ohne Pause fort und beschwor nun eine Magie, mit der er sein Opfer geistig packen und die Spionin unter seine Kontrolle bekommen konnte.
    Die Frau zuckte zusammen und schien einen Moment lang innezuhalten. Dann schüttelte sie den fremden Einfluss ab und schaute sich nervös um. Sie war jetzt offenkundig alarmiert. Rai-guy knurrte und wob den Zauber erneut. Der unsichtbare Berg'inyon beobachtete ihn dabei mit einem fast spöttischen Lächeln – ja, es hatte seine Vorteile, unsichtbar zu sein! Ständig erniedrigte Rai-guy Menschen und gab ihnen jeden denkbaren Drow-Namen für Ungeziefer und Aas, der ihm einfiel. Einerseits überraschte es ihn offensichtlich, dass diese Frau seinem Lähmzauber widerstanden hatte – keine geringe geistige Leistung –, andererseits hatte der großspurige Magier mehr als eine dieser Beschwörungen vorbereitet, wie Berg'inyon erkannte. Ohne Widerstand hätte ein einziger Zauber völlig genügen müssen.
    Diesmal machte die Frau einen Schritt und verharrte mitten im Gehen.
    Geh! winkten Kimmuriels Finger. Noch während er diese Gesten ausführte, öffneten die Kräfte seines Geistes einen Torweg zwischen den drei Dunkelelfen und der Frau. Plötzlich war sie, obwohl sie noch immer auf der Straße stand, hier, befand sie sich nur noch ein paar Schritte entfernt. Berg'inyon sprang vor, packte die Frau, riss sie heftig in den außerdimensionalen Raum, und Kimmuriel schloss das Portal wieder.
    All das passierte so schnell, dass es für jemanden, der die Straße beobachtete, so aussehen musste, als wäre die Frau einfach verschwunden.
    Der Psioniker legte seine zarte schwarze Hand auf die Stirn seines Opfers und verschmolz geistig mit der Frau. Er konnte das Grauen in ihr spüren, denn obwohl ihr Körper in Rai-guys Lähmzauber gefangen war, arbeitete ihr Verstand, und sie wusste genau, dass sie jetzt vor Dunkelelfen stand.
    Kimmuriel gestattete sich

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