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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Du bist nur ein Sterblicher. Mit Crenshinibon verbunden, kann ich dich mit einem einzigen Gedanken vernichten. Vergiss das nie.« Entreri senkte den Blick und verdaute die Worte und den Tonfall, der den ungewohnten Ausdruck auf Jarlaxles stets lächelndem Gesicht noch bedeutungsvoller erscheinen ließ. Verbunden mit Crenshinibon? … Nur ein Sterblicher? Was, bei den Neun Höllen, sollte das bedeuten? Vergiss das nie, hatte Jarlaxle gesagt, und dies war in der Tat eine Lektion, die Artemis Entreri im Gedächtnis behalten würde.
    Als er wieder hochschaute, sah Entreri, dass Jarlaxle wieder seine gewohnte Miene aufgesetzt hatte, jenen gewitzten, leicht amüsierten Blick, der seinem jeweiligen Gegenüber verkündete, dass dieser verschlagene Drow mehr wusste als er selbst jetzt tat oder jemals tun würde.
    Der Anblick des nun wieder entspannten Jarlaxle erinnerte Entreri außerdem daran, wie neu diese Übungskämpfe waren. Der Söldnerführer trainierte mit niemand anderem. Rai-guy war völlig verblüfft gewesen, als Jarlaxle ihm mitgeteilt hatte, dass er regelmäßig mit Entreri kämpfen würde.
    Entreri erkannte die Logik, die hinter dieser Denkweise steckte. Jarlaxle überlebte zum Teil dadurch, dass er selbst für jene in seiner nächsten Umgebung geheimnisvoll blieb. Niemandem wurde jemals ein wirklicher Einblick in das Wesen des Söldnerführers gewährt. Er beließ Verbündete und Gegner gleichermaßen im Ungewissen und ließ sie hinsichtlich dessen rätseln, was er vorhatte. Und doch offenbarte er jetzt Artemis Entreri so viel von sich selbst.
    »Diese Dolche«, sagte Entreri, der sich wieder gefangen hatte und ebenfalls seinen eigenen, verschlagenen Gesichtsausdruck aufsetzte. »Sie waren nur Illusionen.« »In deiner Vorstellung vielleicht«, erwiderte der Dunkelelf in seiner typisch kryptischen Weise.
    »Sie waren es«, beharrte der Meuchelmörder. »Du kannst unmöglich so viele bei dir gehabt haben, und keine Magie hätte sie so rasch erschaffen können.«
    »Wie du meinst«, erwiderte Jarlaxle. »Obwohl du das Klirren gehört hast, als deine Waffen dagegenschlugen, und das Gewicht spürtest, als sie deinen Umhang durchbohrten.« »Ich dachte, ich hätte das Klirren gehört«, berichtigte Entreri und fragte sich, ob er endlich eine Schwachstelle in dem endlosen Verwirrspiel des Söldners gefunden hatte.
    »Ist das nicht das Gleiche?«, erwiderte Jarlaxle lachend, doch Entreri hatte das Gefühl, dass sich etwas Dunkleres hinter dieser Amüsiertheit verbarg.
    Der Meuchelmörder hob den Umhang auf und sah, dass noch immer mehrere Dolche – solide Metalldolche – im Gewebe steckten, und im Stoff entdeckte er etliche Löcher. »Also waren nur einige von ihnen Illusion«, argumentierte er nicht sehr überzeugend.
    Jarlaxle, der nie bereit war, etwas preiszugeben, zuckte nur mit den Schultern.
    Mit einem übertriebenen Seufzer ging Entreri zur Tür.
    »Behalte immer im Bewusstsein, dass eine Illusion dich töten kann, wenn du an sie glaubst, mein Freund«, rief Jarlaxle. Entreri blieb stehen und schaute mit grimmigem Gesichtsausdruck zurück. Er war es nicht gewohnt, so offen gewarnt oder bedroht zu werden, aber er wusste, dass Drohungen dieses besonderen Mannes immer ernst gemeint waren.
    »Und der echte Gegenstand kann dich töten, ob du daran glaubst oder nicht«, erwiderte Entreri, und er wandte sich wieder zur Tür um.
    Der Meuchelmörder verließ kopfschüttelnd den Raum. Er war zugleich verärgert und neugierig. So war es immer mit Jarlaxle, überlegte Entreri. Was ihn noch mehr überraschte, war die Erkenntnis, dass es genau dieser Teil des Charakters des gewitzten Drow-Söldners war, der ihn am meisten zu ihm hinzog.
    Jene ist es, signalisierte Kimmuriel Oblodra seinen beiden Gefährten Rai-guy und Berg'inyon Baenre, dem neuesten Zugang der Oberflächen-Armee von Bregan D'aerthe.
    Der verwöhnte Sohn des mächtigsten Hauses von Menzoberranzan war in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass ihm die ganze Welt der Drow zu Füßen liegen würde – so weit das für einen Mann in der Dunkelelfenstadt möglich war –, aber seine Mutter, die mächtige Oberin Baenre, hatte einen katastrophalen Angriff auf ein Zwergenkönigreich angeführt, der mit ihrem Tod geendet und die gesamte Stadt der Drow ins Chaos gestürzt hatte. Während jener Zeit der völligen Wirrnis und des Tumults hatte sich Berg'inyon Jarlaxle und der nicht zu fassenden Söldnertruppe Bregan D'aerthe angeschlossen. Da er zu den besten Kämpfern der

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