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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Raum durchdrungen hatte – und die zu stark war, als dass ein Drache sie gewirkt haben könnte, wie Jarlaxle erkannte –, war der Söldnerführer davon überzeugt, genug Tricks parat zu haben, um der Echse zu entgehen.
    Die gewaltigen Kiefer des Drachen schnappten nach dem Drow, der absolut still stand und ein leichtes Ziel abzugeben schien. Die Magie von Jarlaxles Umhang ließ Hephaestus ins Leere beißen, und die Bestie brüllte umso lauter, als ihr Kopf stattdessen gegen eine solide Wand prallte.
    Als Nächstes kam erwartungsgemäß der Feueratem, doch gerade als Hephaestus mit dem Ausatmen begann, wackelte Jarlaxle mit einem beringten Finger und öffnete damit ein Dimensionstor, das ihn hinter den Drachen brachte. Jetzt hätte er einfach entkommen können, aber er wollte die Bestie noch eine Weile in Schach halten. Er zog einen Stab hervor – einen von mehreren, die der Drow stets bei sich trug – und schmierte damit einen großen Klecks sirupartiger Flüssigkeit auf die Spitze von Hephaestus' zuckendem Schwanz.
    »Jetzt bist du gefangen!«, verkündete Jarlaxle laut, als der Feuerstoß endlich vorbei war.
    Hephaestus fuhr wieder herum und tatsächlich, der Schwanz der Echse blieb, wo er war, festgeklebt von dem nur kurzzeitig wirksamen, dafür aber umso stärkeren Leim.
    Jarlaxle schoss einen weiteren Leimklumpen aus dem Stab ab, der den Drachen diesmal ins Gesicht traf.
    Jetzt erinnerte sich Jarlaxle natürlich daran, warum er einer solchen Bestie nie wieder hatte begegnen wollen, denn Hephaestus verfiel in die wildeste Raserei und stieß unglaubliche Knurrlaute durch sein zusammengeklebtes Maul aus, sodass die Steine der Höhle erbebten. Er warf sich so wild hin und her, dass er den Stein aus dem Boden riss, an dem sein Schwanz festklebte.
    Der Söldner tippte sich kurz an den breitkrempigen Hut, erzeugte eines der letzten Dimensionstore, die sein magischer Ring noch in sich trug, und verschwand erneut, um hinter der Echse wieder zum Vorschein zu kommen, ein Stück weit entfernt von seinem ersten Portal. Dort hinten befand sich ein weiterer Ausgang, und Jarlaxle vermutete, dass dieser ihn zu ein paar alten Freunden führen würde.
    Ein paar alte Freunde, die wahrscheinlich den Gesprungenen Kristall hatten, wie er glaubte, denn Hephaestus' Feueratem hatte ihn mit Sicherheit nicht vernichtet. Er war gewiss auf magischem Weg gestohlen worden, in dem Augenblick, bevor der magievernichtende Zauber den Raum erfüllt hatte.
    Das Letzte, was Jarlaxle wollte, war, dass Rai-guy und Kimmuriel den Gesprungenen Kristall in die Hände bekamen, um dann zweifellos erneut Jagd auf ihn zu machen.
    Einen Augenblick später war er aus der Höhle gelaufen, erleichtert, die donnernden Laute von Hephaestus' wildem Toben hinter sich gelassen zu haben. Er griff an seinen wundersamen Hut und holte ein Stück schwarzen Stoffs hervor, der wie eine kleine Fledermaus geformt war. Er flüsterte ein paar magische Worte und warf es in die Luft. Der Stoff verwandelte sich in eine lebende, atmende Kreatur, die auf Jarlaxles Schulter flatterte. Der Drow flüsterte ihm ein paar Befehle ins Ohr und warf ihn dann wieder in die Luft, woraufhin sein kleiner Kundschafter in der Düsternis verschwand.
    »Wir werden Hephaestus zu unserem Diener machen«, flüsterte Rai-guy dem Gesprungenen Kristall zu und dachte an all den Gewinn, den ihm der heutige Tag bringen mochte. Der Dunkelelf wusste, dass er, der Logik folgend, schon längst im Begriff sein sollte, diesen Ort zu verlassen, denn konnten seine Leute wirklich Jarlaxle und die mächtigen Begleiter besiegen, die er mit in die Drachenhöhle gebracht hatte? Rai-guy lächelte. Er hatte keine Angst, denn wie konnte er sich fürchten, wenn Crenshinibon sich in seinen Händen befand? Bald, sehr bald würde er mit einem großen Drachen verbündet sein. Er drehte sich um und ging den Tunnel entlang auf die Haupthöhle und Hephaestus' Lager zu. Er bemerkte eine Bewegung in einer Nische an der Seite, und Crenshinibon schrie ihm eine Warnung zu.
    Keine zehn Schritte entfernt tauchte Yharaskrik auf. Die Tentakeln um den Mund des Illithiden schlängelten bedrohlich hin und her.
    »Zweifellos Kimmuriels Freund«, meinte der Dunkelelf, »der Kohrin Soulez verriet.«
    Verrat setzt ein Bündnis voraus, antwortete Yharaskrik telepathisch. Es gab keinen Verrat.
    »Wenn Ihr mit uns hierher kommen wolltet, warum tatet Ihr das dann nicht offen?«, fragte der Drow.
    Ich bin zu Euch gekommen, nicht mit Euch, antwortete

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