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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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zweifelte keinen Augenblick daran, ebenso wenig wie er glaubte, dem Angreifer standhalten zu können. Drizzt Do'Urden hatte seine beste Angriffstaktik mühelos abgewehrt und zu einem Konter angesetzt, den der Ganove nicht überlebt hätte, wenn das der Wunsch des Dunkelelfen gewesen wäre. Wenn Le'lorinel also eine echte Herausforderung für Drizzt war, dann…
    »Du willst seinen Tod, aber warum?«, fragte der Ganove.
    »Das ist meine Sache und geht dich nichts an«, erwiderte Le'lorinel barsch.
    »Du sprichst im Ärger mit mir, als könnte und wollte ich dir nicht helfen«, sagte Morik und zwang sich zu einer betonten Ruhe. »Vielleicht gibt es einen Weg…«
    »Dies ist mein Kampf und nicht der deinige«, kam eine Entgegnung, die so scharf war wie Moriks Dolche.
    »Ah, aber du allein gegen Drizzt und seine Freunde?«, argumentierte der Ganove. »Du magst einen brillanten und erfolgreichen Angriff gegen den Dunkelelfen beginnen, nur um von Catti-brie erschossen zu werden, die sich in aller Ruhe abseits hält. Ihr Bogen…«
    »Ich weiß alles über Taulmaril und über Guenhwyvar und all die anderen«, versicherte ihm der Elf. »Ich werde Drizzt auf meine Weise finden und ihn von Angesicht zu Angesicht besiegen, wie es die Gerechtigkeit verlangt.«
    Morik lachte. »Er ist gar kein so übler Geselle«, setzte er an, doch der raubtierhafte Ausdruck, der in Le'lorinels Augen trat, riet ihm, diese Argumentation nicht fortzusetzen. »Vielleicht solltest du dir eine Frau suchen«, meinte der Ganove stattdessen. »Elfisch oder menschlich – hier scheint es eine ganze Menge sehr attraktiver Damen zu geben. Mach Liebe, mein Freund. Das ist Gerechtigkeit!«
    Obwohl er gewiss keine Zustimmung erwartet hatte, überraschte ihn der Blick, mit dem Le'lorinel ihn jetzt musterte, denn er erkannte darin Skepsis und Zweifel.
    »Wie alt bist du?«, fragte Morik. »Siebzig? Fünfzig? Vielleicht noch jünger? Das ist bei euch Elfen so schwer zu erkennen, und ja, ich beneide euch darum. Aber du bist eindeutig gut aussehend, du hast eine zarte Schönheit, die Frauen sehr mögen. Also such dir eine Geliebte, mein Freund. Such dir zwei! Und setz nicht die Jahrhunderte, die du noch leben kannst, im Kampf mit Drizzt Do'Urden aufs Spiel.«
    Le'lorinel trat einen Schritt vor. Morik wich rasch zurück und drehte unauffällig seine Hände, so dass er einen Dolch in die maskierte Gestalt seines Gegenübers schleudern konnte, falls dieser noch näher kam.
    »Ich kann nicht leben!«, rief der Elf wütend. »Ich muss für Gerechtigkeit sorgen! Der bloße Gedanke daran, dass ein Dunkelelf auf der Oberfläche umherzieht und Freundschaft und Rechtschaffenheit vortäuscht, beleidigt alles, was ich bin und an was ich glaube. Dieser Betrüger namens Drizzt Do'Urden ist eine Kränkung für all meine Vorfahren, die die Drow von der Oberfläche vertrieben und in die lichtlosen Tiefen verbannten, wo sie hingehören.«
    »Und wenn Drizzt in diese lichtlosen Tiefen zurückkehrte, würdest du ihm dorthin folgen?«, fragte Morik, der glaubte, er hätte eine Lücke in der Mauer der Argumente des Elfen gefunden.
    »Ich würde jeden einzelnen Drow töten, wenn ich die Macht dazu hätte«, fauchte Le'lorinel als Antwort. »Ich würde die gesamte Brut ausrotten und wäre stolz darauf. Ich würde ihre Oberinnen töten und ihre mörderischen Räuber. Ich würde meinen Dolch in das Herz eines jeden Drowkindes stoßen!« Mit jedem Satz kam der Elf näher, und Morik wich klugerweise zurück, um aus seiner gefährlichen Reichweite zu bleiben. Dabei hob er die Hände, in denen er noch immer die Dolche hielt, und machte tätschelnde Bewegungen, als könne er so diesen heraufziehenden Sturm besänftigen.
    Schließlich blieb Le'lorinel stehen und funkelte ihn finster an.
    »Also, Morik, wirst du mir jetzt zeigen, was zwischen dir und Drizzt Do'Urden stattgefunden hat, oder soll ich dein Kampfgeschick persönlich auf die Probe stellen und dies als Maßstab für die Fähigkeiten des Dunkelelfen benutzen?« Morik seufzte und gab mit einem Nicken zu verstehen, dass er sich fügte. Dann brachte er Le'lorinel in die Position, die Drizzt in jener Nacht in der Gasse in Luskan eingenommen hatte, und leitete den Elfen durch die gesamte Angriffs- und Verteidigungsabfolge.
    Wieder und wieder und wieder, wie Le'lorinel es erwartungsgemäß forderte.
    Bellany betrachtete das Geschehen mit nicht geringer Belustigung. Sie genoss es, Moriks fließende Bewegungen zu beobachten, obwohl sie zugeben

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