Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
ganz zu schweigen.
Der Soldat übernahm es auch, einer Gruppe Wachen am Burgtor, die von einem knurrenden Gnom angeführt wurde, ihr Begehr zu erklären. Der Gnom, der Liam Holztor hieß, trieb die anderen an, Donbago dabei zu helfen, den noch immer delirierenden Jeddith und den anderen verwundeten Soldaten zum Heiler zu bringen und den Halboger mit Hilfe ständiger Schläge ins Verlies zu bringen.
Anschließend führte der herrische Gnom die Freunde in einen Raum im Inneren der Burg und stellte sie einem alten Mann mit habichtartigem Gesicht vor, dessen Name Temigast lautete und der der Burgverwalter war.
»Drizzt Do'Urden«, wiederholte Temigast und nickte, als er den Namen erkannte. »Der Waldläufer aus Zehn-Städte, wie ich gehört habe. Und du, guter Zwerg, bist du nicht der König von Mithril-Halle?«
»Das war ich und das werde ich auch wieder sein, wenn meine Freunde hier es nicht schaffen, mich vorher umzubringen«, erwiderte Bruenor.
»Könnten wir wohl deinen Lord und die Herrin treffen?«, fragte Catti-brie. Während Regis und Bruenor ihr daraufhin einen fragenden Blick zuwarfen, lächelte Drizzt nur, der ebenfalls gern die Frau sehen wollte, die das Kind geboren hatte, das Wulfgar jetzt als das seine aufzog.
»Liam wird euch zu einem Ort bringen, wo ihr euch für die Audienz reinigen und umkleiden könnt«, erklärte Temigast. »Sobald ihr bereit seid, wird die Audienz mit dem Lord von Auckney und seiner Gemahlin angesetzt.«
Während Bruenor sich nur ein wenig Wasser ins Gesicht spritzte und grummelte, dass er für jeden Anlass gut genug aussähe, wuschen sich Drizzt und Regis gründlich. In einem anderen Raum genoss Catti-brie nicht nur ein lange entbehrtes Bad, sie probierte auch die wunderschönen Kleider, die ihr die Herrin Meralda gesandt hatte.
Einige Zeit später standen die vier in dem großen Audienzsaal von Burg Auck Lord Feringal gegenüber, einem Mann in den Dreißigern mit lockigem schwarzem Haar und einem dichten Spitzbart. Neben ihm saß Herrin Meralda, die etwas jünger war als er, eine unbestreitbar schöne Frau mit rabenschwarzen Haaren, einem sahnefarbenen Teint und einem Lächeln, das den ganzen großen Saal erhellte. Und während der Lord von Auckney fast ständig finster die Stirn runzelte, schwand ihr Lächeln keinen Moment lang. »Ich nehme an, dass ihr jetzt eine Belohnung begehrt«, fragte die dritte Anwesende, eine untersetzte Frau mit dem Gesicht einer Spitzmaus, die links von Lord Feringal und ein wenig hinter ihm saß, was der Tradition dieser Gegend nach bedeutete, dass sie seine Schwester war.
Hinter den vier Gefährten räusperte sich Verwalter Temigast.
»Meinst du, ihr habt genug Gold, dass wir es auch nur bemerken würden?«, knurrte Bruenor sie an.
»Wir brauchen kein Gold«, warf Drizzt ein und versuchte, die Situation zu entspannen. Schließlich hatte Bruenor gerade ein Bad erdulden müssen, und das brachte den sowieso meist griesgrämigen Zwerg immer in eine besonders grimmige Stimmung. »Wir sind nur hergekommen, um Donbago, seinen verwundeten Bruder und den anderen Verletzten nach Hause zu bringen und den Gefangenen abzuliefern. Wir möchten euch jedoch darum bitten, jede Information an uns weiterzuleiten, die ihr von dem Halboger über eine Piratin namens Sheila Kree erhalten mögt. Hinter ihr sind wir eigentlich her.«
»Natürlich werden wir euch alles mitteilen, was wir erfahren«, erwiderte Meralda und kam damit jeder Antwort zuvor, die ihrem Mann auf der Zunge liegen mochte. »Und mehr noch. Was immer ihr braucht, sollt ihr bekommen.«
Drizzt entging nicht die finster gerunzelte Stirn der anderen Frau, und er erkannte, dass dies einerseits an der ihr eigenen Verdrießlichkeit, andererseits an dem etwas bäuerlichen Zungenschlag der Herrin von Auckney lag.
»Ihr könnt den Winter über hier bleiben, wenn ihr wollt«, fuhr Meralda fort.
Feringal schaute sie zuerst überrascht an, nickte dann aber zustimmend.
»Wir können sicher ein Haus im Ort finden…«, setzte die andere Frau an.
»Wir werden sie hier in der Burg unterbringen, Priscilla«, erklärte die Herrin von Auckney.
»Ich glaube kaum, dass…«, wollte Priscilla widersprechen.
»Noch ein Wort von dir, und du verschwindest in dein Zimmer«, sagte Meralda und zwinkerte den vier Freunden zu. »Feri!«, schrie Priscilla.
»Halt den Mund, liebe Schwester«, sagte Feringal in gereiztem Ton, der den Freunden verriet, dass er seine nörgelnde Schwester häufig auf diese Weise zur
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