Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
des Gebirgsausläufers«, antwortete Feringal. »Wir konnten den Oger nicht dazu bringen, es offen zuzugeben, aber wir glauben, er weiß etwas über die Kapellenschlucht. Im Winter ist das ein schwieriger Marsch, denn die Pässe sind alle voller Schnee.«
»Schwierig, aber wert, unternommen zu werden«, erwiderte Drizzt.
In diesem Augenblick betrat Meralda den Raum, und im Morgenlicht sah sie ebenso schön aus wie am vergangenen Abend. Sie blickte nacheinander Drizzt und Catti-brie an und schenkte ihnen ein dankbares Lächeln.
Und sowohl die Frau als auch der Drow bemerkten, dass Feringal ein Stirnrunzeln über diesen stummen Austausch nicht verbergen konnte. Diese Wunden hatten sich noch nicht geschlossen, und Feringal hatte ganz offensichtlich Wulfgars Namen in Bruenors Geschichte erkannt, was ihm große Pein bereitet haben musste.
Zweifellos hatte der verärgerte Lord von Auckney seine Wut an dem gefangenen Halboger ausgelassen.
Die vier Freunde verließen Burg Auck und das Land noch am gleichen Morgen, obwohl sich im Osten Wolken zusammengezogen hatten. Es gab keine Fanfaren oder jubelnde Abschiedsrufe für die davonziehenden Helden. Nur Meralda, die, in einen dicken Pelzmantel gehüllt, auf dem Wachgang über dem Burgtor stand und ihnen nachschaute.
Selbst aus der Entfernung konnten Drizzt und Catti-brie die Mischung aus Schmerz und Hoffnung in ihren grünen Augen sehen.
TEIL 4
Die Jagd nach einem Sinn
Das Wetter war schrecklich. Die Kälte biss in meine Finger, und das Eis verkrustete meine Augen, so dass selbst das geringste Blinzeln schmerzte. In jedem Pass lauerten Gefahren – eine Lawine, die darauf wartete, ins Tal zu donnern, ein Ungeheuer, das auf Beute aus war. Jede Nacht verbrachten wir in dem Wissen, dass wir in unserem Unterschlupf (wenn wir überhaupt das Glück hatten, einen wie auch immer gearteten zu finden!) verschüttet werden mochten, ohne in der Lage zu sein, uns wieder auszugraben.
Nicht nur ich allein befand mich in tödlicher Gefahr, sondern auch meine engsten und liebsten Freunde.
Nie in meinem Leben war ich so von Freude erfüllt.
Denn ein Ziel leitete jeden einzelnen unserer Schritte durch den tiefen, sich immer höher auftürmenden Schnee. Was wir wollten, war klar, unser Vorgehen richtig. Indem wir auf der Jagd nach der Piratin Sheila Kree und dem Kriegshammer Aegisfang die schneebedeckten Berge überquerten, standen wir für das ein, woran wir glaubten, folgten wir unseren Herzen und unseren Seelen.
Obwohl viele nach Abkürzungen auf dem Weg zur Wahrheit suchen, führt nichts um das einfachste aller Prinzipien herum: Aus Mühsal entstehen Leistungen, und aus Leistungen entsteht Freude – wahre Freude und jenes Gefühl, etwas vollbracht zu haben, das uns als denkende Wesen zu dem macht, was wir sind. Wie oft habe ich Leute jammern gehört, dass sie wahrhaft glücklich sein könnten, wenn sie nur den Reichtum eines Königs besäßen. Ich mache mir nicht die Mühe, mit ihnen über diese Ansicht zu streiten, obwohl ich weiß, dass sie Unrecht haben. Es stimmt, das will ich zugeben, dass Wohlstand einem armen Mann zu einem gewissen Grad von Glück verhelfen kann, doch abgesehen von der Erfüllung der grundlegendsten Bedürfnisse ist der Weg zur Freude und zum Glück nicht mit Gold gepflastert, insbesondere nicht mit Gold, für das keine Leistung erbracht wurde.
Ganz gewiss nicht. Der Weg zum Glück ist mit einem Gefühl des Selbstvertrauens und des Selbstwerts gepflastert, einem Gefühl, dass wir die Welt ein kleines Stück besser gemacht oder trotz Widerstands für das gekämpft haben, an das wir glauben. Während meiner Zeit bei Kapitän Deudermont habe ich mit vielen der wohlhabendsten Familien von Tiefwasser gespeist. Ich habe das Brot mit vielen Kindern der sehr Reichen gebrochen. Deudermont selbst gehörte zu dieser Gruppe, sein Vater war ein bekannter Grundbesitzer im südlichen Distrikt von Tiefwasser. Viele der jungen Aristokraten von heute würden gut daran tun, sich ein Beispiel an Deudermont zu nehmen, denn er war nicht bereit, sich auf den Lorbeeren früherer Generationen auszuruhen. Er hat sehr früh die Fallstricke erkannt, die Reichtum birgt, den man nicht selbst erworben hat. Und deshalb traf der gute Kapitän als sehr junger Mann eine Entscheidung über den Weg, den sein Leben nehmen sollte. Er beschloss, seinem Herzen zu folgen und sich darum zu bemühen, die Gewässer der Schwertküste zu einem bessern Ort für ehrliche und hart arbeitende Seeleute zu
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