Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Ordnung rufen musste. »Bring uns nicht vor unseren hoch verehrten Gästen in Verlegenheit – Gästen, die drei meiner Soldaten gerettet und unsere Verluste durch die bestialischen Oger gerächt haben.«
»Gäste, die uns Geschichten von fernen Ländern und Drachenschätzen erzählen können«, fügte Meralda mit einem Leuchten in den grünen Augen hinzu.
»Nur heute Abend, fürchte ich«, sagte Drizzt. »Wir haben noch einen langen und schweren Weg vor uns. Wir sind entschlossen, die Piratin Kree vor der Frühlingsschmelze zu finden und zu bestrafen – bevor sie sich mit ihrem Schiff wieder auf dem offenen Meer in Sicherheit bringen und von dort aus neues Unheil in den Gewässern von Luskan anrichten kann.«
Meraldas Enttäuschung war offensichtlich, doch Feringal nickte nur und schien sich nicht groß darum zu scheren, ob sie blieben oder nicht.
Das Herrscherpaar von Auckney richtete an diesem Abend ein rauschendes Fest zu Ehren der Helden aus, an dem auch Donbago teilnehmen konnte. Er überbrachte die gute Nachricht, dass es seinem Bruder und dem anderen Soldaten bereits besser ging und beide sich wohl erholen würden. Sie aßen (Bruenor und Regis mehr als alle anderen zusammen!) und sie lachten. Die Gefährten, die so viele Meilen in ihren abgetragenen und durchgetretenen Stiefeln zurückgelegt hatten, erzählten Geschichten aus fernen Landen, wie Herrin Meralda es sich gewünscht hatte.
Viel später nickte Catti-brie dem Drow zwinkernd zu und führte ihn in eine kleine Kammer, wo sie allein sein konnten. Sie fielen nebeneinander auf ein Sofa, das unter einem bunten Wandbehang stand, der zwar eher ungeschickt, dafür aber in kräftigen Farben bestickt war.
»Meinst du, wir sollten ihr von dem Kind erzählen?«, fragte Catti-brie und legte die Hand auf Drizzts schlanken Unterarm. »Ich fürchte, das würde ihr nach der ersten Erleichterung nur Pein bringen«, erwiderte der Drow. »Eines Tages vielleicht, aber nicht jetzt.«
»Oh, ihr müsst zu uns kommen!«, unterbrach sie Meralda, die durch die Tür kam und sich vor das Paar stellte. »König Bruenor erzählt eine wunderbare Geschichte über einen dunklen Drachen, der sein Königreich gestohlen hatte.«
»Die kennen wir nur zu gut«, erwiderte Catti-brie lächelnd.
»Aber es wäre unhöflich, sie sich nicht noch einmal anzuhören«, sagte Drizzt und stand auf. Er ergriff Catti-bries Hand und zog sie hoch, und dann folgten die beiden Meralda. »Also meint ihr, ihr werdet ihn finden?«, fragte die Herrin von Auckney auf dem Weg zum Saal.
Die beiden hielten an und drehten sich im Gleichklang zu ihr um.
»Den anderen aus eurer Gruppe«, erklärte Meralda. »Der mit euch zusammen losgezogen war, Mithril-Halle zurückzuerobern, wie der Zwerg sagte.« Sie machte eine Pause und blickte die beiden scharf an. »Den Mann, den ihr Wulfgar nennt.«
Drizzt und Catti-brie standen eine Weile schweigend vor der Frau, deren Nerven so offensichtlich zum Zerreißen gespannt waren und die sich auf die Lippen biss, während sie den Drow fragend anblickte.
»Wir hoffen, ihn zu finden, und zwar lebendig«, antwortete Drizzt leise und bemühte sich, nicht den ganzen Raum an ihrem Gespräch teilhaben zu lassen. »Ich habe ein Interesse…«
»Wir wissen alles darüber«, unterbrach Catti-brie sie.
Herrin Meralda stand sehr gerade da und bemühte sich sichtlich, nicht zu schwanken.
»Das Kind ist gesund und gedeiht gut«, versicherte Drizzt ihr.
»Und wie haben sie sie genannt?« »Colson.«
Meralda seufzte und riss sich zusammen. Ein trauriger Schimmer trat in ihre grünen Augen, aber einen Moment später gelang ihr ein Lächeln. »Kommt«, sagte sie ruhig.
»Lasst uns hinübergehen und der Geschichte des Zwergs lauschen.«
»Der Gefangene wird gehängt, sobald wir ein Seil finden, das stark genug ist, um ihn zu halten«, versicherte Lord Feringal am nächsten Morgen der Gruppe, als sie sich in der Empfangshalle von Burg Auck versammelt hatten, um Abschied zu nehmen.
»Die Bestie hält sich für einen harten Kerl«, fuhr der Mann mit einem Schmunzeln fort. »Aber gestern Nacht hat sie ordentlich gewinselt!«
Drizzt zuckte zusammen, ebenso wie Catti-brie und Regis, aber Bruenor nickte nur.
»Der Oger gehörte wirklich zu einer größeren Bande«, berichtete Feringal. »Vielleicht Piraten, obwohl der dumme Kerl dieses Wort nicht verstand.«
»Vielleicht war es Krees Bande«, sagte der Drow. »Hast du eine Vorstellung, wo der Raubtrupp herkam?«
»Von der Südseite
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