Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung
Bellany wieder an das Bett trat, ein Knie mit einer sinnlichen Bewegung darauf abstützte und sich über ihn beugte, während sie einen Finger auf ihren Schmollmund legte.
»Wir können dies auf zwei Arten tun, Morik«, erklärte sie leise und ruhig – zu ruhig für den Geschmack des armen, überraschten Ganoven. »Die eine wird sehr angenehm für dich sein, da bin ich mir sicher, und sie wird deine sichere Rückkehr nach Luskan garantieren, wo deine Freunde ganz gewiss ihre Kommentare über das breite, zufriedene und anhaltende Grinsen auf deinem Gesicht abgeben werden.« Morik betrachtete die verführerische Frau für ein paar Augenblicke. »Die andere Art brauchst du mir gar nicht erst zu schildern«, willigte er eilig ein.
»Arumn Gardpeck hat ihn nicht gesehen«, berichtete Catti brie, »ebenso wenig wie die anderen Stammgäste im ›Entermesser‹ – und sie sehen Morik den Finsteren sonst so gut wie jeden Tag.«
Drizzt dachte über diese Information nach. Es war natürlich möglich, dass Moriks Abwesenheit – er befand sich weder in seiner Wohnung noch an seinen üblichen Aufenthaltsorten – nichts als ein Zufall war. Ein Mann wie Morik war ständig unterwegs, von einem Geschäft zum nächsten, von einem Diebstahl zum nächsten.
Aber es war mehr als ein Tag vergangen, seit die vier Freunde mit ihrer Suche nach dem Ganoven begonnen hatten. Obwohl sie bei ihren Nachforschungen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzten und zusätzlich von der Stadtwache von Luskan unterstützt wurden, fanden sie nicht die geringste Spur von Morik. Wenn man bedachte, was in Tiefwasser geschehen war und dass man allgemein wusste, dass Wulfgar und Morik befreundet waren, so bot sein Verschwinden Drizzt Anlass zu einiger Sorge.
»Hast du beim Hauptturm nachgefragt?«, wollte Drizzt von Regis wissen.
»Alles Räuber, diese Zauberer«, erwiderte Regis. »Aber ja, sie werden Robillard, dem Zauberer der Seekobold, eine Nachricht schicken, sobald sie ihn ausfindig gemacht haben. Es hat mehr als einen halben Beutel Gold gekostet, sie dazu zu bringen, die Aufgabe zu übernehmen.«
»Ich habe dir einen ganzen Beutel als Bezahlung mitgegeben«, stellte Bruenor trocken fest.
»Selbst mit meinem Rubinanhänger hat es mehr als einen halben Beutel Gold gekostet, sie dazu zu bringen, die Aufgabe zu übernehmen«, stellte Regis klar.
Bruenor senkte nur den Kopf und schüttelte ihn. »Nun, das heißt, dass du fast einen halben Beutel voll Gold für mich aufbewahrst, Knurrbauch«, stellte er sicherheitshalber vor Zeugen fest.
»Haben die Zauberer irgendetwas über das Schicksal der Seekobold gesagt?«, fragte Catti-brie. »Wissen sie, ob das Schiff noch schwimmt?«
»Sie sagen, dass sie nichts Gegenteiliges festgestellt haben«, antwortete Regis. »Sie haben Kontakte zum Hafen, unter anderem mit vielen Piraten. Wenn die Seekobold irgendwo in der Nähe von Luskan gesunken wäre, hätte es dort sofort laute Feiern gegeben.«
Das war keine sehr eindeutige Bestätigung, aber die drei Freunde bezogen daraus doch eine gewisse Hoffnung. »Was uns wieder zu Morik bringt«, sagte Drizzt. »Falls die Piratin Sheila Kree einen Erstschlag plant, um Deudermont und Wulfgar abzuschrecken, könnte Morik zu einem Ziel für sie geworden sein.«
»Welche Verbindung könnte Deudermont zu dem Ganoven haben?« überlegte Catti-brie. Auch Drizzt hatte über diese vollkommen logische Frage nachgegrübelt, wenn auch bislang vergeblich.
»Vielleicht ist Morik mit Sheila Kree im Bunde«, überlegte Regis. »Vielleicht als Informant?«
Drizzt schüttelte den Kopf, noch bevor der Halbling ausgeredet hatte. Obwohl er Morik nur einmal kurz getroffen hatte, glaubte er nicht, dass der Mann so etwas tun würde. Aber gleichzeitig musste der Drow zugeben, dass der Ganove jemand war, dessen Loyalität sicher nicht schwer zu erkaufen war. »Was haben wir über Kree erfahren?«, fragte er.
»Wir wissen, dass sie nicht in der Nähe ist«, antwortete Bruenor ungeduldig. »Und wir wissen, dass wir hier nur unsere Zeit vergeuden, verflixt noch mal!«
»Nur zu wahr«, pflichtete ihm Catti-brie bei. »Aber im Norden wird es wegen des bevorstehenden Winters immer kälter«, warf Regis ein. »Vielleicht sollten wir unsere Suche im Süden beginnen.«
»Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass Sheila Kree sich im Norden befindet«, erwiderte Drizzt rasch. »Die Gerüchte, die wir von Morik und von Josi Puddles gehört haben, deuten alle in diese Richtung.«
»Da ist
Weitere Kostenlose Bücher