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Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung

Titel: Die Vergessenen Welten 14 - Die Rueckkehr Der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verlassenes Kind zu finden, das man wie sein eigenes lieben kann.« »Pah«, schnaubte Bruenor.
    »Und ich vermute, Wulfgar wird sicher bald auch eigene Enkelkinder für dich produzieren«, meinte Drizzt und schob Bruenor ein neues Bier hin.
    »Enkelkinder?«, wiederholte Bruenor skeptisch und drehte sich auf seinem Stuhl dem Drow zu. »Gehst du dabei nicht davon aus, dass Wulfgar mein Junge ist?« »Das ist er.«
    »Ist er das?«, fragte Bruenor. »Meinst du, dass ein paar getrennte Jahre genügen, um die Wunde in meinem Herzen zu heilen, die sein Benehmen Catti-brie gegenüber geschlagen hat?« Der Zwerg schnaubte erneut, fuhr angewidert mit der Hand durch die Luft und drehte sich dann wieder der Theke zu, wo er seinen neuen Bierkrug umklammerte, während er vor sich hin murmelte: »Kann gut sein, dass ich ihn nur suche, um ihm dafür, wie er mein Mädchen behandelt hat, ordentlich eins auf die Nase zu geben.«
    »Deine Besorgnis war unverkennbar und echt«, meinte Drizzt. »Du hast Wulfgar verziehen, ob du es zugibst oder nicht.
    Genau wie ich auch«, fügte er rasch hinzu, als der Zwerg sich wieder zu ihm umdrehte, die Augen zu gefährlichen Schlitzen zusammengekniffen. »Und Catti-brie ebenfalls. Wulfgar war in einem tiefen Loch gefangen, aber nach allem, was ich erfahren habe, ist er dabei, wieder ans Licht zu klettern.«
    Diese Worte ließen Bruenors Miene etwas weicher werden, und sein Schnauben war diesmal nicht mehr so entschieden. »Du wirst Colson mögen«, sagte Drizzt lachend. »Und Delly Curtie auch.«
    »Colson«, wiederholte Bruenor und lauschte auf den Klang des Namens, während er ihn aussprach. Er blickte zu Drizzt und schüttelte den Kopf, doch falls er versuchte, weiterhin missbilligend zu wirken, so scheiterte er damit kläglich. »Jetzt habe ich also eine Enkeltochter von einem Sohn, der nicht der meine und dessen Tochter auch nicht von ihm ist«, sagte Bruenor später, nachdem Drizzt und der Zwerg eine Weile schweigend über ihren Getränken sinniert hatten. »Man sollte doch annehmen, dass wenigstens einem von uns hätte einfallen müssen, dass der halbe Spaß an der Sache darin besteht, die verflixten Bälger zu machen!«
    »Und wird Bruenor eines Tages seinen eigenen Sohn zeugen?«, fragte Drizzt. »Ein Zwergenkind?«
    Der Zwerg blickte den Drow ungläubig an, dachte aber über seine Worte nach und zuckte dann mit den Achseln.
    »Könnte sein«, entgegnete er. Er schaute wieder in seinen Bierkrug, und sein Gesicht wurde ernster und ein wenig traurig, wie Drizzt bemerkte. »Ich bin nicht mehr jung, weißt du, Elf?«, meinte er. »Ich habe die Jahrhunderte kommen und gehen sehen und erinnere mich an Zeiten, als die Ur-ur-urAhnen von Catti-brie und Wulfgar noch nicht das Licht der Morgendämmerung erblickt hatten. Und ich fühle mich alt, keine Frage. Ich spüre es in meinen Knochen.«
    »Das ist das Ergebnis von Jahrhunderten der Steineklopferei«, meinte Drizzt trocken, aber sein leichter Ton konnte die Stimmung des Zwergs nicht beeinflussen.
    »Und ich sehe, wie mein Mädchen herangewachsen ist und mein Junge ebenso, und jetzt hat er ein Kleines…« Bruenors Stimme verebbte, er stieß einen tiefen Seufzer aus und leerte seinen Krug. Anschließend drehte er sich zu Drizzt um. »Und das Kleine wird alt werden und sterben, und ich bin noch immer da mit meinen schmerzenden Knochen.«
    Drizzt verstand ihn, denn auch er kannte als Angehöriger eines langlebigen Volkes das Dilemma, in dem Bruenor sich befand. Wenn Elfen, ob hell oder dunkel, oder Zwerge sich mit den kurzlebigeren Völkern anfreundeten – Menschen, Halblingen und Gnomen – so mussten sie sich stets der Tatsache stellen, dass ihre Freunde alt wurden und starben. Drizzt wusste, dass dies einer der Gründe dafür war, warum Elfen und Zwerge meistens unter ihresgleichen blieben, ob sie es nun zugaben oder nicht. Beide Völker schützten sich so vor dem Schmerz des Abschiednehmens.
    »Ich schätze, das ist der Grund, warum wir besser bei unseren eigenen Leuten bleiben sollten, was, Elf?«, endete Bruenor und musterte Drizzt schlau aus dem Augenwinkel. Drizzts Gesichtsausdruck wechselte von Mitgefühl zu nachdenklicher Neugier. Hatte Bruenor ihm gerade bedeutet, er solle sich von Catti-brie fern halten? Das traf den Drow völlig überraschend! Und es erschütterte ihn so sehr, dass er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und Bruenor eingehend musterte. Hatte er sich endlich seine Gefühle für Catti-brie eingestanden, nur um jetzt

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