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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Display ein und gab es dem Professor. Wexler schaute sich das Bild aufmerksam an.
    »Das ist ja fantastisch! Wunderbar!«
    Emily verstärkte den Griff um ihr Glas.
    »Also, wenn Sie mir jetzt sagen, Sie verstehen das …« Ihr Tonfall war halb Scherz, halb Herausforderung. Sie hatte über die eingeritzte Nachricht nachgedacht, seit sie sie entdeckt hatte, und Wexler hatte sie kaum zwanzig Sekunden lang gesehen.
    »Um Himmels willen, nein«, versicherte ihr der Professor rasch. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was das bedeuten könnte. Noch nicht. Aber es ist einfach wunderbar, dass es dort war, oder meinen Sie nicht? Dass Sie es gefunden haben! Es gibt da also tatsächlich etwas.« Er schaute Emily an, hob mit dramatischer Geste das Glas und nahm zur Feier des Tages einen tiefen Schluck. Dann sog er zischend die Luft ein, als der Whiskey ihm in der Kehle brannte, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und konzentrierte sich.
    »Haben Sie … Haben Sie eine Idee, was es bedeuten könnte?«, fragte er.
    »Bis jetzt sind mir nur ein paar Dinge aufgefallen.« Emily richtete sich auf. »Zunächst einmal wäre da die Tatsache, dass die Botschaft in Holz geritzt worden ist und nicht in Stein, und sie ist auch nicht gemalt oder gezeichnet. Und die Schnitzerei ist nicht alt. Tatsächlich denke ich, dass sie erst vor kurzem angefertigt worden ist.«
    Vor allem Letzteres brachte sie beide zum Grübeln. Ein Symbol, das erst vor kurzem gefertigt worden war, um etwas sehr Altes zu verbergen, stellte einen interessanten Gegensatz dar.
    »Dann ist die Botschaft also neu und nicht historisch«, bemerkte Wexler, den Blick weiter auf das kleine Display des Blackberry gerichtet.
    »Offenbar. Das Holz sieht frisch bearbeitet aus, und die Botschaft ist nicht ausgeblichen oder so. Außerdem ist sie meiner Meinung nach in aller Eile eingeritzt worden, und zwar mit etwas, was gerade greifbar war.« Emily hielt kurz inne, um Wexler Zeit zu geben, erst einmal darüber nachzudenken. Die Kuriositäten endeten da jedoch noch lange nicht.
    »Das Zweite, was mir aufgefallen ist«, fuhr sie schließlich fort, »ist die Sprache. Die Botschaft ist in Englisch, während so gut wie alle anderen Inschriften in der Kapelle auf Latein sind.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen«, stimmte Wexler ihr zu und starrte weiter auf das Foto.
    »Also ist die Botschaft neu, sehr neu sogar, und kein Teil eines antiken Rätsels.«
    »Und das heißt, dass Holmstrand sie nicht persönlich angebracht haben kann«, bemerkte Wexler. »Es sei denn, er war in der Lage, sich von Minnesota hierher und wieder zurück zu teleportieren, und das traue ich noch nicht mal jemandem wie ihm zu. Er muss also Hilfe gehabt haben.«
    Emily dachte darüber nach. Irgendjemand hatte Spuren für sie hinterlassen, und Holmstrand steckte dahinter. Aber er hatte nicht allein gehandelt.
    »Holmstrand hatte also einen Helfer, der in der Kapelle des University College aus irgendeinem Grund eine neue Botschaft angebracht hat.«
    Wexler dachte ebenfalls nach, und schließlich führte er Emilys Gedankengang fort:
    »Aus irgendeinem Grund und für jemanden.«
    Emily wusste nicht direkt, worauf er damit hinauswollte. Wexler hob den Blick und schaute ihr in die Augen.
    »Diese Spuren sind für Sie hinterlassen worden, Miss Wess.« Er gab ihr das Handy wieder zurück. »Dieser kleine Hinweis war versteckt, doch das Versteck hat Holmstrand Ihnen in dem Brief verraten. Und die Botschaft ist in Englisch verfasst, obwohl sie auch andere beherrschen, in ihrer Muttersprache also …« Wexler atmete tief durch. »Und sie beginnt mit Ptolemäus, der – daran muss ich Sie sicher nicht erinnern – früher Gegenstand Ihrer Forschung war.« Wexlers Stimme nahm einen nachdrücklicheren Tonfall an. »Ich weiß nicht, wie viele Buchstaben man aufführen muss, bis ein Alphabet Sinn ergibt, aber wir haben hier ein A, ein B und ein C, und alle deuten sie in dieselbe Richtung. Das ist kein generisches Zeichen. Das ist eine Botschaft, die aus einem einzigen konkreten Grund dort angebracht worden ist: um von Dr. Emily Wess gefunden zu werden.«
    Nun war es Emily, die das kleine Display anstarrte. Immer wieder blätterte sie durch die drei Aufnahmen, die sie von dem Ding gemacht hatte.
    »Das ändert alles«, fuhr Wexler fort. »Kyle hatte vorhin recht: Die wahre Bedeutung dieser Hinweise verbirgt sich unter dem Offensichtlichen. Und diese Bedeutung richtet sich ganz spezifisch an Sie , Emily. Es muss etwas sein, das

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