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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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später mit deinem Anruf gerechnet.«
    »Hi, Liebling. Störe ich?«
    »Nicht im Mindesten. Ich genieße gerade nur einen kurzen Augenblick allein.« Er hielt kurz inne. »Alles Gute zu Thanksgiving, mein Schatz«, sagte er schließlich.
    »Das hast du mir doch schon vor ein paar Stunden gewünscht«, erwiderte sie in warmherzigem Tonfall, »als ich dich zum letzten Mal angerufen haben.«
    »Schon klar, aber kann ein Mann seiner Frau nicht zweimal alles Gute wünschen? Die alte Welt hat dich wohl zur Minimalistin gemacht, Em. Demnächst sagst du mir wohl noch, dass das ›Ich liebe dich‹, das ich auf unserer Hochzeit von dir zu hören erwarte, für unsere ganze Ehe reichen muss.«
    »Ich dachte, das wäre klar«, erwiderte Emily. »Ich meine, wir haben beide viel zu tun. Da bleibt keine Zeit für unnötige Wiederholungen.« Sie lachte ins Telefon, und plötzlich wurde sie sich der Distanz zwischen ihnen bewusst, und das an diesem Tag mit dieser Bedeutung, und erneut wünschte sie, Michael wäre nicht in Amerika geblieben. »Auch dir alles Gute zu Thanksgiving, Mikey. Es tut mir leid, dass ich nicht da bin; aber ich werde das wiedergutmachen.«
    »Und ob du das wirst«, erklärte Michael mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. »Dafür werde ich schon sorgen.«
    »Aber erst einmal«, fuhr Emily fort, »gibt es da etwas, was du für mich tun könntest.«
    »Wie? Willst du mir etwa noch von der anderen Seite der Welt Befehle geben?«
    »Ich gebe dir keine Befehle«, protestierte Emily und spielte die Unschuldige. »Ich lege dir nur etwas nahe … mit Nachdruck.«
    Michael lachte. »Was brauchst du?«
    Emily brachte ihn auf den neuesten Stand. Michael hörte staunend zu, wie sie ihm von zerstörten Gebäuden, alten Kirchen, Schnitzereien und schließlich vom neuen historisch-wissenschaftlichen Meisterwerk der ägyptischen Regierung erzählte.
    »Die Neue Bibliothek von Alexandria? Emily, das ist eines der fantastischsten Gebäude, das in den letzten dreißig Jahren gebaut worden ist. Der Traum eines jeden Architekten.«
    »Ihr Architekten habt wirklich eine stark eingeschränkte Weltsicht«, neckte Emily ihn. Sie hatte ihm von Bombenanschlägen, Trümmerhaufen und widerrechtlichem Eindringen in einen Tatort erzählt, und alles was ihn interessierte, war die Architektur.
    »Keine Sorge, Em«, erwiderte Michael, »dein kriminalistisches Genie beeindruckt mich mindestens ebenso sehr. Aber dieses Gebäude … Wir sprechen hier von architektonischer Perfektion.«
    »Wie würde es dir gefallen, wenn ich dir einen Bericht aus erster Hand liefern würde?«, fragte sie.
    »Du fährst dorthin?« Erst jetzt wurde Michael klar, dass Emily das Gebäude nicht einfach nur erwähnt hatte, sondern dass es das zweite Ziel ihrer Abenteuerreise sein würde. »Du fliegst nach Ägypten?«
    »Wenn du mir aushelfen kannst, dann ja. Wenn ich so einen Hinweis finde, dann muss ich ihm doch folgen, oder?« Emily wusste, dass sie nicht nur einer interessanten wissenschaftlichen Spur hinterherjagte. Sie wusste, dass sie sich in Gefahr begab. Und angesichts dessen, was sie an diesem Morgen gesehen hatte, würde die Gefahr sogar noch größer werden, je näher sie der Bibliothek kam.
    Michael seufzte. Emily wusste, wie nervös ihn das machte. Aber ihr Verlobter wusste, dass sie nicht anders konnte.
    »Solange du mir versprichst aufzupassen«, sagte er schließlich, »dann werde ich dir von hier aus helfen, so gut ich kann.«
    »Ich verspreche es. Ich habe die feste Absicht, zu dir zurückzukehren. Und? Glaubst du, du könntest mir einen Flug buchen?« Das würde sicherer sein und schneller gehen, als wenn sie das über ihr Blackberry machte.
    »Sicher«, antwortete Michael. »Das wäre wenigstens mal eine Ablenkung. Ich glaube, die Seiten der Onlinereisebüros sind die einzigen Seiten im Netz, auf denen nicht über die Skandale berichtet wird. Man kann den Refresh-Button bei CNN gar nicht schnell genug klicken; ständig kommt neuer Mist dazu.«
    »Wie meinst du das?«
    »Oha, meine Liebe«, antwortete Michael in seinem üblichen neckischen Tonfall. »Offenbar warst du viel zu sehr mit deinen Abenteuern beschäftigt, als dass du mitbekommen hättest, was hier drüben los ist. Tu dir selbst einen Gefallen: Wirf mal einen Blick in die Nachrichten, bevor du ins Flugzeug steigst. Auf dieser Seite des Großen Teichs fällt gerade alles in sich zusammen. Ein präsidialer Skandal jagt den nächsten, und Terroristen bringen Insider in Washington um. Das

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