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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Jentsch
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Unterlagen lieber in gedruckter Form vor mir. Aber sehen wir mal. Sie sind auf Yggdrasil geboren, sind 24 Erdjahre alt und ihre Eltern waren Raumfahrer auf der Techno Laguna Yggdrasil Route. Sie haben sie, seit sei sechs Jahre alt waren, auf ihren Fahrten mitgenommen. Mit sechzehn haben sie ein Maschinenbaustudium mit der Spezialisierung auf Zellenbau an der Universität von Yggdrasil-City aufgenommen, das sie in zwei Jahren abgeschlossen haben. Danach gingen sie zur Raumfahrtakademie, die ihnen wegen der Erfahrung ihrer Fahrten mit ihren Eltern die meisten Kurse erließ und nur die Prüfungen abnahm. Mit neunzehn nahmen sie eine Stelle als Maschineningenieur auf einem Bergbauschiff an, machten mit 22 ihr Patent als Kapitän und sind danach auf Grund ihrer exzellenten Leistungen Kommandantin des Frachters Kittywake geworden. Nach meinen Unterlagen haben sie in der Zeit auf der Kittywake an der Universität von Laguna Beach zusätzlich ein Physikstudium angefangen. Und nun wollen sie zur Raumwaffe? Warum? Sie haben doch schon ein Raumgefecht mitgemacht!“
    Gabby nickte und sprach mit Nachdruck. „Ja, aber es muss ja jemand unsere Welten verteidigen! Ich möchte nicht, dass meine Familie oder meine Freunde mit Nuklearwaffen getötet werden! Und ich glaube, dass ich die Ausbildung und das Können habe, um meinen Teil an unserer Verteidigung beizutragen! Es stimmt mich zwar nicht fröhlich, intelligente Wesen töten zu müssen, aber wenn nur die Wahl zwischen ihnen und uns besteht, werde ich meine Pflicht erfüllen.“
    Maxine sah sie ernst an und schwieg einen Moment. Dann redete sie in ihrem ruhigen Tonfall weiter. „Genau diese Reaktion haben uns die Psychologen anhand ihres Psychoprofils vorausgesagt. Wir wollen natürlich keine schießwütigen Irren auf unseren Kampfschiffen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Gut, wenn sie den Job immer noch wollen, haben sie ihn.“
    Gabby strahlte über das ganze Gesicht, bevor Maxine ernst fort fuhr. „Freuen sie sich nicht zu früh, sie wissen ja noch nicht, was auf sie zukommt. Montag nächster Woche werden sie in einen dreiwöchigen Grundkurs gesteckt, in denen ihnen die Grundbegriffe des Militärlebens beigebracht werden. Wir haben noch ein paar Ausbilder aus der Zeit der terranischen Föderation aufgetrieben, die ganz wild sind auf neue Rekruten. Das heißt, durch den Schlamm robben, salutieren und was weiß ich noch alles. Später wird die Grundausbildung für die Raumwaffe natürlich länger dauern, aber ich weiß nicht, wie viel Zeit wir bis zum nächsten Angriff haben. Wenn sie dabei nicht großen Mist bauen, werden sie im Anschluss zum Leutnant ernannt und bekommen das Kommando über das erste unserer neukonstruierten Raumkampfboote der Flower Klasse. Den Namen hat ein miltiärhistorisch  gebildeter Konstrukteur aufgebracht nach einer uralten Kriegsschiffsklasse auf der Erde, im zweiten Weltkrieg, glaube ich. Egal! Sie werden ihr Schiff noch in der letzten Bauphase von der Werft übernehmen können. Da es das erste seiner Klasse sein wird, dürfen sie zusätzlich zu ihren anderen Aufgaben auch noch die Testphase organisieren.“ Gabby fragte neugierig nach: „Können sie mir denn schon die technischen Daten der Flower Klasse verraten, oder ist das noch geheim?“ „Nein, wenn sie den Job übernehmen, gebe ich ihnen nachher auch einen Datenchip mit allen relevanten Daten mit. Doch kurz gefasst kann ich ihnen folgendes verraten: Die Flower Klasse hat die gleiche Größe wie ihre Kittywake, also eine Kugelform mit 58 Metern Durchmesser. Das Lebenserhaltungssystem ist auf zwanzig Personen ausgelegt, obwohl wir nur eine Besatzung von neun Personen vorgesehen haben. Von der Beschleunigung sind Triebwerke und Zelle auf zehn Gravos ausgelegt. Die Sensoren sind von der Labora übernommen, also so ziemlich das Beste, was man in ein Schiff dieser Größe packen kann. Und da wir hier von einem Kampfschiff reden, wollen wir natürlich die Bewaffnung nicht außer Acht lassen. Im Bug sind vier Quantenfluktuationslaser eingebaut, die gleichen, die wir bei der Kampfgruppe 1 verwendet haben. Ein weiterer Ring mit acht Geschützen ist im vorderen Mittelschiff montiert, weitere acht Geschütze sind im unteren Mittelschiff. Im Heckbereich, also im ehemaligen Frachtraum, sind zwei neunschüssige Raketenwerfer untergebracht. Die Werfer feuern ihre neun Schuss in sieben Sekunden ab, zum Nachladen brauchen sie nach den Tests zehn Sekunden. Für jeden Werfer stehen zehn Ladungen bereit,

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