Die verlorene Kolonie (German Edition)
feststellen mussten, haben wir diesen bösen Nachbarn! Im Rahmen unserer Verfassung muss deshalb der Verteidigungsfall bestehen bleiben, bis wir dieses Problem gelöst haben und wieder in Frieden leben können! Ich werde deshalb Doktor van Bibber zum Admiral ernennen und sie anweisen, das Forschungszentrum für interstellare Aktivitäten in die Lagoon Raumwaffe umzuwandeln!“
Die Mitglieder der Ratsversammlung sahen sich entsetzt an, als sie die Worte des Protektors vernahmen. Vielen war klar, das damit ihre persönlichen Befugnisse eingeschränkt bleiben würden, aber ihnen war auch klar, dass es nach der Zeremonie der Ehrung politisch Selbstmord wäre, zu widersprechen.
Black Rose
Strand von Laguna Beach
Die Sonne brannte über den wolkenlosen lilafarbenen Himmel von Laguna Beach. Der Gasriese Zeus stand mit seinen farbigen Streifen niedrig über dem türkis leuchtendem Meer. Ein leichter Wind kam vom Meer und brachte den Geruch von Meerwasser und Tang mit. Gabriella Garibaldi saß mit ihrer Freundin Carina unter einem Sonnenschirm von Jonnys Klabautermannbar. Die beiden teilten sich eine große Platte mit auf dem Grill gerösteten Smaragdgarnelen, einer einheimischen Tierart, die bei den Siedlern von Laguna nicht nur wegen des Geschmackes, sondern auch wegen des schillernden, vielfarbigen Panzers, der oft für Schmuck verwendet wurde, beliebt war. Dazu trank Carina das einheimische Bier, während Gabriella wie meistens, wenn sie die Wahl hatte, einen spritzigen Weißwein von der Hochebene des Planeten Yggdrasil trank. Carina hatte ihre Freundin seit dem Gefecht gegen die Kraken noch nicht getroffen und so fragte sie sie nach allen Regeln der Kunst aus, auch in der Hoffnung, Informationen für einen Artikel zu bekommen. Sie schrieb oft Artikel für die verschiedensten Medien, um ihr allen Bewohnern von Laguna und Yggdrasil zustehendes Grundeinkommen aufzubessern. Insbesondere interessierte sie, was Gabriella beruflich weiter machen wollte.
„Gabby, was hast du denn jetzt weiter vor? Jede Raumfahrt, wo du den Raum von Zeus verlässt, ist doch jetzt gefährlich geworden! Schau dir doch nur an, was mit der Pegasus passiert ist!“
„Raumfahrer zu sein, war noch nie ganz ungefährlich. Trotzdem ist es der beste Job, den es gibt! Aber das werdet ihr Erdhörnchen nie verstehen. Aber um auf deine Frage zurückzukommen. Ich habe am selben Tag, als der Protektor den Aufbau der Raumwaffe angekündigt hat, meine Bewerbung abgeschickt. Ich hoffe nur, die nehmen mich.“
„Mit Sicherheit! Immerhin bist du eine der wenigen, die schon einmal ein Schiff im Gefecht kommandiert hat.“
„Und verloren hat!“ Gabriella trauerte immer noch um die Kittywake, ihren umgebauten Frachter, der im Gefecht mit den Kraken unter Computersteuerung auf einen Selbstmordkurs gebracht worden war.
„Das war doch nicht deine Schuld! Du hattest deine Befehle! Und außerdem hast du bei dem Gefecht keinen einzigen deiner Besatzung verloren. Also hör auf, dir Vorwürfe zu machen!“
Gabriella aß die letzte Smaragdgarnele auf und seufzte: „Du hast ja recht! Aber davon wird es auch nicht leichter. Aber genug vom Trübsal blasen. Was hast Du heute noch vor?“
Carina trank ihr Bier aus und antwortete: „Sonnen, schwimmen und heute Abend durch die Strandbars ziehen. Und natürlich, das Wichtigste: Männer gucken! Und damit du nicht weiter grübelst, wirst du mit kommen!“
Gabby grinste. „Du opferst dich ja richtig auf für mein Seelenheil!“
Sie wollte gerade weiter reden, als ihr Communikator sich mit dem lauten Schrillen einer Dringlichkeitsnachricht meldete. Sie zuckte mit den Schultern, die sich nach dem Vormittag in der Sonne schon langsam röteten und holte das handflächengroße Gerät aus dem Innenfach ihrer Strandtasche. Sie meldete sich und Carina, die sich das mithören nicht verkneifen konnte, hörte nur: „Ja... ja... selbstverständlich... gerne...“
Nach Gabbys Verabschiedung fragte sie neugierig: „Ein neuer Freund? Kenne ich ihn?“
Gabby lachte und schüttelte ihr kurz geschnittenes, platinblondes Haar. „Nein, kein neuer Freund!“
Ihre grünen Augen funkelten vor Freude. „Ich soll mich heute Nachmittag bei Maxine van Bibber melden, zu einem Gespräch über meine weitere Verwendung. Also wird es leider nichts mit sonnen, baden und Männern gucken. Ich weiß nicht, wie lange der Termin dauert, vielleicht kann ich heute Abend mitkommen. Aber jetzt muss ich duschen und mich umziehen, ich glaube kaum,
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